Braxton-Hicks-Kontraktion
Klassifikation nach ICD-10 | |
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O47 | Frustrane Kontraktionen (Unnütze Wehen) |
O47.0 | Frustrane Kontraktionen vor 37 vollendeten Schwangerschaftswochen |
O47.1 | Frustrane Kontraktionen ab 37 oder mehr vollendeten Schwangerschaftswochen |
O47.9 | Frustrane Kontraktionen, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Braxton-Hicks-Kontraktionen (frustrane Kontraktionen oder unnütze Wehen), die nach dem auf Geburtshilfe spezialisierten, britischen Arzt John Braxton Hicks[1] (1823–1897), der auch namensgebend für die intrauterine Braxton Hicks-Wendung[2] war, benannt sind, bezeichnet man in der Medizin Vorwehen (schmerzlose Kontraktionen der Gebärmutter), die zur Reifung der Gebärmutter beitragen.
1872 beschrieb Hicks die Kontraktionen der Gebärmutter, die keine Vorboten einer Geburt sind, im Gegensatz zu Geburtswehen.[3]
Beschreibung
BearbeitenBeginnend im zweiten Monat der Schwangerschaft kommt es zu gelegentlichen Gebärmutter-Kontraktionen, die von der Schwangeren nicht jedes Mal bemerkt werden. Nach der zwölften Schwangerschaftswoche, wenn ein verstärktes Wachstum des Fetus beginnt, ist manchmal auch die mitwachsende Gebärmutter spürbar. Diese Art von Schwangerschaftswehen ist durch Verhärtungen des Bauches deutlich ertastbar. Derartige Wehen, manchmal auch als „wilde Wehen“ oder „schmerzlose Kontraktionen“ bezeichnet, werden medizinisch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet. Sie treten sehr unregelmäßig auf und sind als „Training“ der Gebärmutter aufzufassen. Im Allgemeinen sind sie entweder schmerzlos bzw. schmerzarm oder zumindest weniger schmerzhaft als die Geburtswehen.
Literatur
Bearbeiten- J. Braxton Hicks: On the contractions of the uterus throughout pregnancy. Their physiological effects and their value in the diagnosis of pregnancy. In: Transactions of the Obstetrical Society of London. Band 13, 1872, S. 216–231 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Schneck: Hicks, Johan Braxton. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 593 f.
- ↑ Peter Schneck: Braxton Hicks-Wendung. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 207.
- ↑ Peter M. Dunn: John Braxton Hicks (1823–97) and painless uterine contractions. Perinatal lessons from the past. In: Archives of Disease in Childhood. Fetal and Neonatal. Band 81, 1999, ISSN 0003-9888, S. F157 – F158, doi:10.1136/fn.81.2.F157, PMID 10448189, PMC 1720982 (freier Volltext).