Kreuzchen

Schriftzeichen in Form eines Andreaskreuzes
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Das Kreuzchen oder Kreuzerl (österreichisch) ist ein Schriftzeichen in Form eines Andreaskreuzes.

Verwendung

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Als Symbol

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Vielfach findet sich das Zeichen auch in Geometrie, technischem Zeichnen, Plänen und verwandten Gebieten:

  • Kennzeichnung eines Kreis- oder Radius- (Kreisbogen-)Mittelpunkts (DIN 406 Maßeintragung in Zeichnungen Teil 1) – dort aber typischerweise in Form des «+» (Pluszeichen, einfaches Kreuz, im Sinne Fadenkreuz) oder als Mittellinienkreuz bis an den Bogen durchgezogen.[1]
  • In manchen Anwendungen, wie im Schnittzeichnen, die Kennzeichnung einer Hilfs- oder Maßlinie mit ×–––––––×, dann wird mit «×–×» in Textanmerkungen auf dieses Maß Bezug genommen
  • In der Kartendarstellung etwa: – × – · – × – · – × – für gesperrte Staatsgrenze, oder =×==×==×= für gesperrte Straßenzüge (in Straßenkarten etwa im Sinne „nicht mit Anhänger“, oder „Wintersperre“ für Passstraßen zu finden).

Als Schriftzeichen

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Ankreuzen

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Im deutschen und angelsächsischen Kulturraum wird das Kreuzchen bzw. ein Kreuz häufig zum Auswählen aus einer Liste (z. B. bei Wahlen) benutzt: Der ausgewählte Vorschlag oder Listenpunkt wird „angekreuzt“. Der Ausdruck „sein Kreuzchen machen“ im Sinne einer Zustimmung leitet sich davon ab. Sonst ist es auch üblich, zum „Ankreuzen“ das Häkchen ✓ zu verwenden.

Handzeichen für eine Unterschrift

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Signaturen von Zeugen mit individuellen Kreuzen

Bereits im Mittelalter war es durchaus üblich, mit einem graphischen Symbol (z. B. ein Kreuz) seine Signatur zu individualisieren. Später, als neben dem Vornamen auch Familiennamen in der gesamten Bevölkerung amtlich eindeutig beurkundet wurden und die Alphabetisierung vorangeschritten war, verloren diese bildlichen Signaturen ihre Bedeutung.

Analphabeten können heute noch mit „drei Kreuzchen“ als Handzeichen amtliche Dokumente unterzeichnen – hier finden sich ×-Varianten neben +-Formen.[3] Auch heute muss eine Unterschrift in dieser Form beglaubigt sein (etwa: „Eine Unterzeichnung, die nicht mit der Namensunterschrift, sondern mit einem bloßen Handzeichen – das bekannteste sind drei Kreuze – erfolgt, bedarf der Beglaubigung durch einen Notar“ § 126 dBGB).

Zeichencodierung

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Der Unicode-Standard enthält verschiedene Kreuzchen (oben angeführte Buchstaben finden sich beim jew. Alphabet und sind hier nicht noch einmal angegeben):

Kodierung in Unicode
Unicode-Nummer Zeichen Beschreibung Offizielle Bezeichnung Block
U+00D7 (215) × Malzeichen(Anm. 1) MULTIPLICATION SIGN Lateinisch-1, Ergänzung (U+0080–00FF)
U+2573 (9587) Rahmenzeichnungselement Diagonalkreuz BOX DRAWINGS LIGHT DIAGONAL CROSS Zeichen zur Rahmenzeichnung (U+2500–257F)
U+2715 (10005) × Malzeichen X MULTIPLICATION X Dingbats (U+2700–27BF)
U+2716 (10006) × fettes Malzeichen X HEAVY MULTIPLICATION X Dingbats (U+2700–27BF)
U+2717 (10007) Wahl-X BALLOT X Dingbats (U+2700–27BF)
U+2718 (10008) fettes Wahl-X HEAVY BALLOT X Dingbats (U+2700–27BF)
U+274C (10060) Kreuzzeichen CROSS MARK Dingbats (U+2700–27BF)
U+1F5F4 (128500) 🗴 Schreibschrift-Kreuzchen BALLOT SCRIPT X Verschiedene piktografische Symbole (U+1F300–1F5FF)
U+1F5F6 (128502) 🗶 Fettes Schreibschrift-Kreuzchen BALLOT BOLD SCRIPT X Verschiedene piktografische Symbole (U+1F300–1F5FF)
U+2297 (8855) eingekreistes Multiplikationszeichen CIRCLED TIMES Mathematische Operatoren (U+2200–22FF)
U+2612 (9746) angekreuztes Wahl-Kästchen(Anm. 2) BALLOT BOX WITH X Verschiedene Symbole (U+2600–26FF)
U+1F5F5 (128501) 🗵 In Schreibschrift angekreuztes Kästchen BALLOT BOX WITH SCRIPT X Verschiedene piktografische Symbole (U+1F300–1F5FF)
U+1F5F7 (128503) 🗷 In fetter Schreibschrift angekreuztes Kästchen BALLOT BOX WITH BOLD SCRIPT X Verschiedene piktografische Symbole (U+1F300–1F5FF)
U+1F5F3 (128499) 🗳 Wahlurne mit Stimmzettel(Anm. 3) BALLOT BOX WITH BALLOT Verschiedene piktografische Symbole (U+1F300–1F5FF)
U+2613 (9747) Andreaskreuz SALTIRE Verschiedene Symbole (U+2600–26FF)
U+1F7A8 (128936) 🞨 Dünnes Andreaskreuz THIN SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7A9 (128937) 🞩 Leichtes Andreaskreuz LIGHT SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7AA (128938) 🞪 Mitteldickes Andreaskreuz MEDIUM SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7AB (128939) 🞫 Fettes Andreaskreuz BOLD SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7AC (128940) 🞬 Schweres Andreaskreuz HEAVY SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7AD (128941) 🞭 Sehr schweres Andreaskreuz VERY HEAVY SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
U+1F7AE (128942) 🞮 Extrem schweres Andreaskreuz EXTREMELY HEAVY SALTIRE Geometrische Formen, erweitert (U+1F780–1F7FF)
(Anm. 1) 
Für dieses Zeichen ist in HTML die Zeichenentität times benannt und kann mit der Syntax × verwendet werden.
(Anm. 2) 
Die zwei direkt vorhergehenden Zeichen sind das leere Kästchen (☐) (U+2610) und das abgehakte Kästchen (☑) (U+2611).
(Anm. 3) 
Die Repräsentation des Zeichens durch das Unicode-Konsortium erfolgt mit einem angekreuzten Wahlschein. Verschiedene Schriften folgen dem, zumal vom Konsortium explizit auf das Zeichen BALLOT BOX WITH X (U+2612) verwiesen wird. Von der Bezeichnung allein ausgehend könnte aber auch ein leerer oder abgehakter Wahlschein dargestellt werden.

TeX/LaTeX

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In den Auszeichnungssprachen des Formelsatzes TeX bzw. LaTeX codiert man:

\times  
\otimes  
\boxtimes  

Siehe auch

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Wiktionary: Kreuzchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Bedeutungen des „x“ – Ergänzung (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Beispiele siehe Maßeintragungen. Abschnitt Bemaßung von Kreisen und Radien. curtsoft.de
  2. , Wiktionary englisch
  3. Bsp.: Abb. xxx Handzeichen der Schreibens unerfahrenen Marie Elisabeth [Nickel], geb. Go[=ö]ringe (49 J.), sowie Bei einer Tagelöhnerhochzeit […] setzten alle acht Beteiligten […] lediglich ihr Zeichen unter die Urkunde (letztes Bild). In: Norbert Winnige: Ungeübte Signaturen, Handzeichen und Kreuze. In: Alphabetisierung und Schriftkultur in der Frühen Neuzeit. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. August 2007; abgerufen am 19. Januar 2010 (Forschungsgruppe, Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen; Startseite).