31. Infanterie-Division (Wehrmacht)

Großverband der deutschen Wehrmacht

Die 31. Infanterie-Division, ab dem 21. Juli 1944 31. Grenadier-Division und ab 9. Oktober 1944 31. Volksgrenadier-Division, war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht.

31. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 31. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen, der Braunschweiger Löwe
Aktiv 1. Oktober 1936 bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanterie-Division
Gliederung Gliederung
Garnison Braunschweig
Spitzname Löwen-Division
Zweiter Weltkrieg Überfall auf Polen
Westfeldzug
Krieg gegen die Sowjetunion
Leitung
Liste der Kommandeure
Liste der Ersten Generalstabsoffiziere

Geschichte

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Aufstellung

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Die Division wurde am 1. Oktober 1936 in Braunschweig aufgestellt und im August 1939 als Teil der 1. Welle mobilisiert. Die Benennung „Löwendivision“ geht auf den Braunschweiger Löwen zurück.

Polenfeldzug

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Während des deutschen Angriffs auf Polen nahm die Division an der Schlacht um Warschau teil.[1]

Die 31. Division wurde im April 1941 nach Dęblin an die Weichsel verlegt und war dem XII. Armeekorps unterstellt. Ende Mai verlegte die 31. Infanterie-Division unter dem neuen Kommandeur General Kurt Kalmukoff für die Operation Barbarossa nach Brest-Litowsk.

Unternehmen Barbarossa

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Am 24. Juni war die Division bei Pratulin im Abschnitt der Panzergruppe 2 vollständig über den Bug gebracht und nahm nach dem Vorstoß nördlich von Slonim am Zelvianka-Abschnitt an der Kesselschlacht bei Białystok und Minsk teil. Am 13. Juli wurde die Beresina bei Perewoz überschritten und am 16. Juli der Dnjepr-Abschnitt bei Stary Bychow überschritten. Am 18. August wurde der Sudost-Abschnitt erreicht und im Raum südwestlich von Roslawl eine Verteidigungslinie zwischen Potschep und Letoshniki bezogen. Anfang Oktober 1941 wurde die Division während des Vorstoßes zur Desna dem LIII. Armeekorps zugeordnet. Während der Kesselschlacht von Brjansk überschritt die Division am 13. Oktober in der Nähe von Krylowka die Bolwa und erreichte am 27. Oktober den Oka-Abschnitt bei Belew. Im Winter 1941/42 nahm die Division im Bereich des XXXXIII. Armeekorps am südlichen Abschnitt der Schlacht um Moskau teil. Während der Schlacht um Tula erfolgte am 4. Dezember die russische Gegenoffensive, welche die 31. Division nach einem erfolglosen Gegenangriff über Zubowo zum Rückzug nach Juchnow zwang.

Unternehmen Zitadelle

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Im Juli 1943 am nördlichen Frontbogen von Kursk im Abschnitt des XXXXVI. Panzerkorps eingesetzt, räumte das Pionier-Bataillon 31 Minenfelder für einen Panzerangriff der Gruppe Manteuffel frei.

Die 31. Division im Frühjahr 1944 im Raum östlich von Mogilew zurückgedrängt, tauschte ihren Abschnitt am rechten Flügel der 4. Armee und an der Nahtstelle zur 9. Armee, mit der 260. Infanterie-Division, wo sie in unübersichtlichen Waldstellungen eingesetzt war. Der Gefechtsstand befand sich in Judino. Neben dem Ausbau der Hauptkampflinie wurden weiterhin erfolgreich Stoßtrupps eingesetzt.

Vernichtung 1944

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Nach Beginn der Operation Bagration wurde die Division als Teil des XII. Armeekorps durch den Angriff der sowjetischen 49. Armee bei Tschaussy überrannt und bis Anfang Juli 1944 im Kessel östlich von Minsk fast vollständig zerschlagen. Generalleutnant Wilhelm Ochsner geriet dabei in Gefangenschaft.

31. Grenadier Division

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Aufstellung durch Umbenennung der 550. GrenD

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Am 21. Juli 1944 wurde durch die in der Aufstellung befindlichen 550. Grenadier-Division und aus den Resten der 31. Infanterie-Division die 31. Grenadier-Division neu aufgestellt.

31. Volksgrenadier-Division

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Aufstellung durch Umgliederung

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Bereits am 9. Oktober 1944 wurde die Division zur 31. Volksgrenadier-Division umgegliedert.

Personen

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Kommandeure

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Dienstzeit Dienstgrad Name
1. Oktober 1936 bis 1. April 1937 Generalleutnant Herbert Fischer
1. April 1937 bis 30. April 1941 Generalleutnant Rudolf Kaempfe
22. Mai bis 13. August 1941 Generalleutnant Kurt Kalmukoff
15. August 1941 bis 21. Januar 1942 Generalleutnant Gerhard Berthold
21. Januar bis 28. Februar 1942 General der Infanterie Friedrich Hoßbach
28. Februar bis 14. April 1942 Generalleutnant Gerhard Berthold
16. April 1942 bis 1. April 1943 Generalleutnant Kurt Pflieger
1. April bis 16. Mai 1943 Generalleutnant Hermann Flörke
16. Mai bis 2. August 1943 General der Infanterie Friedrich Hoßbach
2. August 1943 bis Juni 1944 Generalleutnant Wilhelm Ochsner

Erster Generalstabsoffizier

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Dienstzeit Dienstgrad Name
1939 bis Februar 1940 Oberstleutnant Hartwig Pohlmann
Februar 1940 bis 14. März 1942 Major Fritz Ulrich
14. März 1942 bis 18. Juli 1943 Major Josef Selmayr
Juli 1943 bis März 1944 Oberstleutnant Konrad Freiherr von Wangenheim
März bis August 1944 Major Doda Freiherr zu Inn und Knyphausen
August 1944 bis 1945 Major Heinz Hoffmann

Gliederung

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Veränderungen in der Gliederung der 31. ID von 1939 bis 1944
1939 1942 1943–1944
Infanterie-Regiment 12[Anm. 1] Grenadier-Regiment 12
Infanterie-Regiment 17[Anm. 2] Grenadier-Regiment 17
Infanterie-Regiment 82 Grenadier-Regiment 82
Artillerie-Regiment 31[Anm. 3]
Pionier-Bataillon 31
Panzerabwehr-Abteilung 31 Panzerjäger-Abteilung 31
Aufklärungs-Abteilung 31 Radfahr-Abteilung 31 Füsilier-Bataillon 31
Beobachtungs-Abteilung 31[Anm. 4] --
Feldersatz-Bataillon 31
Nachrichten-Abteilung 31
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 31

Auszeichnungen

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Insgesamt wurden 25 Angehörige der Division mit dem Ritterkreuz sowie 118 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Literatur

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  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.
  • Martin Heinzelmann: Die Spuren des Löwen. Zu den verschwiegenen Verbrechen der 31. Infanteriedivision der Wehrmacht. Cuvillier-Verlag. Göttingen 2009. ISBN 978-3-86955-027-5.
  • Rolf Hinze: Löwendivision: 31. Infanterie- und Grenadier Division, 31. Volks-Grenadier-Division. Hinze, Meerbusch 1997, ISBN 3-928322-08-7.
  • Friedrich Hoßbach: Infanterie im Ostfeldzug 1941/1942. Giebel & Oehlschlägel Verlag, 1951
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 5: Die Landstreitkräfte 31–70. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977, ISBN 3-7648-1107-2.

Anmerkungen

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  1. Vom 1. Oktober 1934 bis 15. Oktober 1935 Infanterie-Regiment Halberstadt.
  2. Vom 1. Oktober 1934 bis 15. Oktober 1935 Infanterie-Regiment Braunschweig.
    Das III. Bataillon (Jäger-Bataillon) des IR 17 trug in Tradition des 10. Hannoveraner Jäger-Bataillon in Goslar die Bezeichnung „Goslarer Jäger“. Ursprünglich hatte das Braunschweiger Infanterie-Regiment Nr. 92 und das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17 ein Totenkopf-Emblem, welches auf Regimentsstab, I. und II. Bataillon des IR 17 übertragen wurde.
  3. Das Artillerie-Regiment 31 bestand aus der I.–III. Abteilung und der I./Artillerie-Regiment 67.
  4. Im Dezember 1939 von der Heerestruppe abgezogen.
  1. Adrian Wettstein: Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939–1942. Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2014. S. 77.