SNCF A1AA1A 68000

französische Baureihe dieselelektrischer Lokomotiven
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Die dieselelektrischen Lokomotiven der Baureihe A1AA1A 68000 wurden zwischen 1963 und 1968 für die SNCF gebaut. Es sind Streckendiesellokomotiven für Reise- und Güterzüge mit der Achsfolge (A1A)'(A1A)'.

A1AA1A 68000
In die ursprüngliche Lackierung zurückversetzte A1AA1A 68081 in Longueville, 2010
In die ursprüngliche Lackierung zurückversetzte A1AA1A 68081 in Longueville, 2010
In die ursprüngliche Lackierung zurückversetzte A1AA1A 68081 in Longueville, 2010
Nummerierung: 68001–68085
68501–68540
Anzahl: 68000: 81 + 5 ex 68500
68500: 29 + 11 ex 68000
Hersteller: CALF, Sulzer, SACM, Groupe Fives-Lille
Baujahr(e): 1963–1968
Achsformel: (A1A)'(A1A)'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.920 mm
Drehzapfenabstand: 9500 mm
Fester Radstand: 1500 + 1500 mm Drehgestell
Gesamtradstand: 12.500 mm
Dienstmasse: 105 t[1]
Reibungsmasse: 72 oder 80 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Installierte Leistung: 1985 kW
Traktionsleistung: 68000: 1660 kW
68500: 1645 kW[1]
Anfahrzugkraft: 28.400 kg
Treibraddurchmesser: 1250 mm
Laufraddurchmesser: 9500 mm
Motorbauart: 12-Zylinder-Dieselmotor
Nenndrehzahl: 1350/min
Leistungsübertragung: elektrisch
Antrieb: diesel-elektrisch
Bremse: automatische Druckluftbremse
Zugbeeinflussung: SNCF
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: UIC Kupplung

Geschichte und Beschreibung

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A1AA1A 68540 in Doppeltraktion vor einer BB 67400 in Montluçon, 2015
 
Laufachse in einem Drehgestell der in Chalindrey abgestellten A1AA1A 68507
 
A1AA1A 68081 vor BB 67615 in Amiens, 2019
 
A1AA1A 68523 in der Lackierung „Infra“, 2013
 
A1AA1A 68038 der SNCF-Gütersparte „Fret“, 2002

Jedes Drehgestell besitzt zwei Fahrmotoren, einen für jede Treibachse. Die mittleren (Lauf)Achsen der dreiachsigen Drehgestelle sind nicht angetrieben. Durch Änderung der Federn an den Laufachsen kann wahlweise ein Reibungsgewicht von 72 oder 80 Tonnen hergestellt werden, also ein maximaler Achsdruck der Treibachsen von 18 oder 20 Tonnen. Mit dieser ungewöhnlichen Bauweise kann entweder der Achsdruck für Strecken mit leichterem Oberbau verringert oder aber die Reibung der Treibräder erhöht werden. Für die Zugheizung sind die Loks mit einem schweren Dampferzeuger ausgestattet,[2] der diese Lösung erforderlich machte.[Anm. 1][3]

Die Unterbauarten 68000 und 68500 unterscheiden sich lediglich durch die Dieselmotoren. Es sind 12-Zylinder-Motoren mit 1985 kW Leistung eingebaut, die bei den Maschinen 68000 bis 68085 von Sulzer (Typ 12 LDA 24) und den 68501 bis 68540 von der SACM (Typ AGO DSHR 2700) stammen. Der Sulzer-Dieselmotor hat eine Bohrung von 230 mm und einen Hub von 220 mm. Im Lauf der Zeit wurden die Motoren mehrerer Maschinen getauscht und die Lokomotiven ggf. von 68500 nach 68000 (und umgekehrt) umnummeriert.[4] Ehemalige 68500 waren die Maschinen 68005[Anm. 2] und 68082 bis 68085, ehemalige 68000 die Maschinen 68530 bis 68540.

Die Maschinen wurden am 7. Juni 1961 bestellt. Die erste Lokomotive konnte am 13. Dezember 1963 im Depot Chalindrey übergeben werden und wurde ab 1964 im Regelbetrieb eingesetzt. Bis 1968 wurden 110 Maschinen in zwei Serien gebaut.[2]

Die Lokomotiven der Serien 68000 und 68500 sind mehrfachtraktionsfähig und zu diesem Zweck untereinander wie auch mit den Baureihen BB 67000 und BB 67200 kuppelbar.

Mit dem Auftauchen stärkerer Lokomotiven wie den BB 67300, BB 67400 und CC 72000 wurde die Baureihe schon 1967 aus dem hochwertigen Verkehr verdrängt. Fortan zog sie nur noch dampfbeheizte Personenzüge und wanderte Mitte der 1970er Jahre ganz in den Güterverkehr ab. Zwischen 1977 und 1982 wurden bei Hauptuntersuchungen die Führerstände umgebaut sowie die Dampfkessel ausgebaut und durch Ballastgewichte ersetzt.

Aus Mangel an geeigneten Triebfahrzeugen kehrten A1AA1A 68000 1995/96 noch einmal kurzzeitig in den hochwertigen Verkehr zurück. In Doppeltraktion mit BB 67300 und BB 67400 vor Reisezügen ersetzten sie Turbotrains auf der Relation Paris-Cherbourg.

In den letzten Jahren wurden die Lokomotiven nur noch im Güterverkehr und vor Bauzügen verwendet. Mindestens zwei der Maschinen (68523 und 68537) kamen zu SNCF Infra und erhielten eine gelbe Lackierung.[5] Bis auf die 68081, die 68506 und die 68540 sind inzwischen alle ausgemustert.

Anmerkungen

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  1. Die Schwesterbaureihe BB 67000 verkehrte im Reiseverkehr mit einem separaten Heizwagen
  2. Die 68005 wurde mit einem SACM-Motor ausgeliefert und zunächst zur 68501

Siehe auch

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Commons: A1AA1A 68000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: A1AA1A 68500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Thomas Estler: Loks der französischen Staatsbahn SNCF. 1. Auflage. Transpress, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-613-71480-9.
  • Georges Mathieu: Le matériel moteur de la SNCF. 1. Auflage. Editions La vie du rail, Paris 1984, ISBN 2-902808-48-8.

Einzelnachweise

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  1. a b Georges Mathieu: Le matériel moteur de la SNCF. 1. Auflage. Éditions La Vie du Rail, Paris 1992, ISBN 2-902808-48-8, S. 194 ff.
  2. a b Adieu, mon amour in LokMagazin 10/2016, S. 31
  3. BB 67400: une série à part entière in: Ferrovissime Nr. 19 (Innenteil), S. 3 ff.
  4. A1A-A1A 68000 – 68500 bei ferrovia.free.fr, abgerufen am 21. September 2016
  5. Infra transforme des BB 63500 en 64600 in: Ferrovissime Nr. 38, S. 52 ff.