Art Cologne
Die Art Cologne ist die älteste Kunstmesse der Welt für zeitgenössische Kunst. Sie wurde 1967 auf Initiative der Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner als Kölner Kunstmarkt im Kölner Gürzenich ins Leben gerufen und findet jährlich im Herbst auf dem Gelände der Koelnmesse in Köln-Deutz statt.
Art Cologne | |
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Branche | Kunstmesse |
Veranstaltungsort | Köln |
Erste Veranstaltung | 1967 |
Website | www.artcologne.de |
Letzte Veranstaltung | |
Datum | 16. Nov. 2023 bis 19. Nov. 2023 |
Veranstaltungsort | Koelnmesse |
Geschichte
BearbeitenAm ersten Kunstmarkt Köln nahmen im September 1967 achtzehn Galerien teil. Mit 15.000 Besuchern und einer Million Deutsche Mark Umsatz war die Veranstaltung im Kölner Gürzenich ein großer Erfolg. Ausrichter war der von den Gründervätern Hein Stünke (Galerie Der Spiegel), Rudolf Zwirner und fünf weiteren Kollegen gegründete Verein progressiver deutscher Kunsthändler.
1968 zog die Messe in die geräumigere bis 2001 bestehende Josef-Haubrich-Kunsthalle um.[1] Es wurden weitere Galerien zugelassen, auch aus dem Ausland, um im benachbarten Düsseldorf eine Konkurrenzveranstaltung mit internationaler Beteiligung zu verhindern.
1974 wechselte die ab 1970 Kölner Kunstmarkt genannte Messe in die Rheinhallen in Köln-Deutz. Die Organisation ging auf die Kölner Messegesellschaft über. 1975 änderte sich der Name der Messe zu Internationaler Kunstmarkt (IKM). Erstmals wurde in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG) der Art-Cologne-Preis verliehen. Die Messe fand abwechselnd in Köln und Düsseldorf statt. 1984 erhielt die Messe zum letzten Mal einen neuen Namen: Aus dem IKM wurde die Art Cologne, die seitdem nur in Köln stattfindet.
2007 wurde die Art Cologne vom traditionellen Herbsttermin ins Frühjahr verschoben. Im Herbst fand bis 2022 jährlich die vom heutigen Veranstalter Koelnmesse ebenfalls ins Leben gerufene Cologne Fine Art & Antiques statt. Sie wurde dann als eigenständige Messe aufgegeben und ist seitdem als neues Segment Art + Object Teil der Art Cologne. Der Designspezialist Sebastian Jacobi fungiert als Berater und Kurator dieses Segments.[2]
Direktor der Art Cologne ist seit 2008 der US-amerikanische Kunsthändler Daniel Hug. Er folgte dem ab 2003 amtierenden Gérard Goodrow.[3]
Umfeld
BearbeitenSchon seit Beginn 1967 hat der Kunstmarkt Köln Konkurrenz im eigenen Umfeld. Da nie alle Galerien teilnehmen durften, die sich darum bewarben, fanden sich immer auch alternative Angebote im Kontext der Art Cologne: 1967 Demonstrative Köln, 1968 Prospect 68 Düsseldorf, 1969 Neumarkt der Künste Köln, 1971/72 Internationale Kunst- und Informationsmesse Düsseldorf.
1992 rief der Kölner Galerist Christian Nagel die Gegenmesse Unfair ins Leben; 1995 zählte Nagel zu den Mitbegründern des Art Forum Berlin, einer ausdrücklichen Konkurrenzveranstaltung. Seit 2003 etabliert sich die ART.FAIR als Gegenmesse. 2007 starteten termingleich drei weitere neue Kunstmessen: die Liste Köln, die Tease Art Fair und die dc duesseldorf contemporary.
1994 verlieh die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig im Rahmen der Messe erstmals den nach dem Sammler und Chefrestaurator des Museums Ludwig benannten Wolfgang-Hahn-Preis. 2006 erhielt Rudolf Zwirner, Mitbegründer der Art Cologne, diesen Preis.
ART-COLOGNE-Preise
BearbeitenART-COLOGNE-Preis
BearbeitenDer ART-COLOGNE-Preis ist mit derzeit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1988 jährlich während der Messe vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) gemeinsam mit der koelnmesse verliehen.
- 1997 erhielten den Preis die beiden Galeristinnen Dina Vierny (Musée Maillol, Paris) und Charlotte Zander (Museum Charlotte Zander, Bönnigheim).
- 2009 erhielt Harald Falckenberg den Preis,[4] weil er mit seiner Kunst-Sammlung Falckenberg zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat.
- 2010 wurde die Sammlerfamilie Grässlin wegen ihrer „herausragenden Verdienste um die Vermittlung moderner Kunst“ mit dem Preis ausgezeichnet.[5]
- 2013 war der Preisträger der Münchner Galerist Fred Jahn. Die Begründung für die Auszeichnung erwähnt unter anderem: „In ihm verbinden sich profundes kulturhistorisches Wissen und Kennerschaft mit den wirtschaftlichen Ambitionen eines Kunsthändlers auf höchstem Niveau“.[6]
- 2014 erhielt Rosemarie Schwarzwälder von der Wiener Galerie nächst St. Stephan den Preis.
- 2015 erhielt ihn der 1829 gegründete Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf.[7]
- 2016 erhielt den Preis die Münchner Galerie Thomas, die 2014 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte.
- 2017 erhielt den Preis Günter Herzog, dem wissenschaftlichen Leiter des Zentralarchivs des Internationalen Kunsthandels in Köln (ZADIK).[8]
- 2018 erhielt den Preis die Unternehmerin und Kunstsammlerin Julia Stoschek.
- 2019 wurde der Preis Christian Kaspar Schwarm zuerkannt, Mitbegründer der kostenfreien Online-Plattform Independent Collectors.
- 2020 Gaby und Wilhelm Schürmann[9]
- 2022: Galeristin Monika Sprüth[10]
- 2023: Verleger Walther König für besondere Leistungen in der Kunstvermittlung.[11]
- 2024: Karen und Christian Boros[12]
ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine
BearbeitenSeit 2006 wird in Kooperation von der Art Cologne und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert.[13]
ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik
BearbeitenSeit 2006 wird auch in Kooperation von der Art Cologne und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine der ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik verliehen.[14] Der Preis war bis 2020 mit 3.000 Euro dotiert. Ab 2022 ist er mit 5.000 Euro dotiert.[15] Er richtet sich an freie Journalisten.
Preisträger
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Mitbewerber
BearbeitenWichtige Kunstmessen sind heute neben der Art Cologne vor allem die Art Basel und ihr Ableger Art Basel Miami Beach, die The Armory Show – The International Fair of New Art in New York City, The European Fine Art Fair (TEFAF) in Maastricht, die Frieze Art Fair in London sowie die Kunstmesse in Hongkong.[21]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2012: Kölner Kulturpreis für das Kulturereignis im Jahre 2011
Literatur
Bearbeiten- Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels ZADIK (Hrsg.), mit einem Vorwort von Gerald Böse, Daniel Hug und Heinz Schnock und einer Einleitung von Rudolf Zwirner (deutsch/englisch): ART COLOGNE 1967-2016. Die Erste aller Kunstmessen, Buchhandlung Walther König, Köln 2016.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Art Cologne
- Dokumentarvideos von der Art Cologne auf Vernissage TV
- Interview mit Oliver P. Kurth (Geschäftsführer Kölnmesse GmbH) über die Zukunft der Art Cologne (2008)
- Interview mit Daniel Hug, Direktor Art Cologne, Teil 1, Teil 2 Video 2010
- Weltkunst auf dem Vormarsch, Deutsche Welle, 19. April 2013
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef-Haubrich-Kunsthalle, cityinfo-koeln.de, abgerufen am 21. April 2013.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Kunstmarkt vom 18. Februar 2022: Kölner Kunstmesse: Aus für Cologne Fine Art & Design, abgerufen am 20. Februar 2022
- ↑ Catrin Lorch: Gérard Goodrow, der gescheiterte Retter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. Januar 2008.
- ↑ https://www.bvdg.de/sites/default/files/AC_PREIS_LAUDATIO_GROOS_AUF_FALCKENBERG_23APR2009.PDF
- ↑ Pressemitteilung der Art Cologne ( vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF; 131 kB), Februar 2010 (abgerufen am 22. April 2010).
- ↑ Art Cologne Preis 2013: Für Fred Jahn. In: FAZ vom 26. Januar 2013, Seite 37.
- ↑ Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine: ADKV-ART COLOGNE PREIS FÜR KUNSTVEREINE 2015, abgerufen am 26. März 2015.
- ↑ Monopol Magazin für Kunst und Leben vom 31. Januar 2017 Auszeichnung: Zentralarchiv-Leiter erhält Art-Cologne-Preis, von Diana Kral, abgerufen am 5. Februar 2017.
- ↑ Kunstforum international vom 17. Februar 2020: ART COLOGNE-Preis 2020 für Gaby und Wilhelm Schürmann, abgerufen am 18. Februar 2020
- ↑ Art Cologne: Monika Sprüth. ART COLOGNE-Preisträgerin 2022, abgerufen am 1. August 2022
- ↑ Börsenblatt vom 2. August 2023: Kunstbuchhandel. Walther König für Kunstvermittlung ausgezeichnet, abgerufen am 3. August 2023
- ↑ monopol. Magazin für Kunst und Leben vom 6. August 2024: Auszeichnung. Christian und Karen Boros erhalten Art-Cologne-Preis, abgerufen am 7. August 2024
- ↑ Halle für Kunst in Lüneburg wurde mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine 2020 ausgezeichnet. artcologne.de
- ↑ Website der ADKV (abgerufen am 22. April 2010).
- ↑ Öffentliche Ausschreibung zum ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik 2022 ( des vom 1. Juli 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. kunstvereine.de
- ↑ Kito Nedo erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2017
- ↑ Antje Stahl erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2019 kunstvereine.de.
- ↑ Noemi Smolik erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2020 artmagazine.cc
- ↑ WDR (Westdeutscher Rundfunk) Kulturnachrichten vom 19. Oktober 2022: Preis für Bonner Kunstverein, abgerufen am 20. Oktober 2022
- ↑ Martin Conrads erhält den ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik 2024 artmagazine.cc
- ↑ Rose-Maria Gropp: Cool Cologne! faz.net vom 21. April 2012, abgerufen am 21. April 2012.