Adult Video News

Zeitschrift und Website
(Weitergeleitet von AVN Media Network)

Adult Video News (auch unter dem Namen AVN Media Network oder den Abkürzungen AVN und AVN Magazine bekannt) ist ein US-amerikanisches Branchenmagazin, das sich auf den Pornomarkt bezieht. Die New York Times vergleicht die Bedeutung des Magazins für den Pornomarkt mit der von Billboard für den Plattenmarkt. AVN ist Ausrichter der AVN Adult Entertainment Expo, einer Erotikmesse in Las Vegas, Nevada, bei der auch die AVN Awards in einer an die Oscar-Verleihung angelehnten Zeremonie vergeben werden.[3][4] Ein weiterer Award ist der GayVN Award, ein Preis der an die schwule Pornoindustrie vergeben wird.

Adult Video News

Beschreibung Branchenmagazin der Sexindustrie
Erstausgabe 1983
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage 40.000 Exemplare
([1])
Chefredakteur Sharan Street
Herausgeber Theo Sapoutzis[2]
Weblink www.avn.com
ISSN (Print)

Die Adult Video News bewerten Pornofilme und berichten über neue Entwicklungen in der Industrie. In einer einzelnen Ausgabe der AVN kann es Reviews von bis zu 500 Titeln geben.[5][6] Das Magazin besteht zu 80 % aus Werbung und zielt vor allem auf den Einzelhandel. Die Qualität der Zeitschrift wird oft als nicht besonders gut bewertet. So bemerkte David Foster Wallace von der New York Times, dass die Berichte eher an Werbeanzeigen erinnern würden.[1]

Geschichte

Bearbeiten

Paul Fishbein, Irv Slifkin und Barry Rosenblatt gründeten AVN 1983 in Philadelphia, Pennsylvania. Slifkin verließ das Blatt 1984, nachdem er das Interesse am Pornomarkt aufgrund dessen Entwicklung von pornografischen Spielfilmen hin zu Videoszenen verloren hatte. Rosenblatt und Fishbein folgten ihm 1987. Vorher zog das Magazin aber nach San Fernando Valley um, wo es noch heute seinen Verlagssitz hat.[7] 2010 verkaufte Fishbein das Unternehmen.[2]

Die AVN werden häufig für Entwicklungen im Pornofilmbereich zitiert, obwohl nicht alle Informationen glaubwürdig zu sein scheinen.[8][9][10] So behauptete das Magazin beispielsweise, dass Verkauf und Verleih von Pornofilmen 2000 und 2004 vier Milliarden Dollar übertroffen hätte.[8][9] Das Forbes Magazine dagegen nannte diese Zahlen übertrieben und ohne Substanz. Adams Media Research gab zu bedenken, das selbst großzügige Schätzungen gerade mal auf 1,8 Milliarden US-Dollar kommen würden.[8] AVNs Zahlen für 2005 waren noch höher angesetzt und sprachen von Einnahmen in Höhe von 12,5 Milliarden Dollar, wobei 2,5 Milliarden aus dem Internet kommen würden. ABC News meinte dazu, dass die Zahlen nicht von unabhängigen Quellen verifiziert werden konnten.[10]

AVN Europe

Bearbeiten

Ab Oktober 2007 erschien eine europäische Ausgabe des Magazins. Der Redaktionssitz war in Budapest, Ungarn. Die Zeitschrift erschien für zwei Jahre. Die Inhalte wurden hauptsächlich durch die Redakteurin Lydia Gall erstellt und waren mit der US-amerikanischen Ausgabe vergleichbar. Die letzte Nummer erschien im Juni 2009.

Adult Entertainment Expo

Bearbeiten

AVN veranstaltet die AVN Adult Entertainment Expo (AEE), die jeden Januar in Las Vegas stattfindet. Es handelt sich dabei um die größte Pornomesse der Vereinigten Staaten.[11]

AVN Online

Bearbeiten

AVN produziert außerdem mit AVN Online eine weitere Zeitschrift, die sich stärker am Onlinemarkt orientiert. Das Magazin erscheint sowohl als Print- als auch als Onlineausgabe.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b David Foster Wallace: First Chapter - 'Consider the Lobster'. In: New York Times. 12. März 2006, abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  2. a b Nick Wingfield: Silicon and Silicone Split, as C.E.S. and Adult Entertainment Expo Part Ways. In: The New York Times. 9. Januar 2012, abgerufen am 10. Januar 2012 (englisch).
  3. Timothy Egan: EROTICA INC. -- A special report.; Technology Sent Wall Street Into Market for Pornography. In: New York Times. 23. Oktober 2000, abgerufen am 29. Juni 2012 (englisch).
  4. Steve Kroft: Porn In The U.S.A. In: 60 Minutes. 5. September 2004, archiviert vom Original am 3. Januar 2008; abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  5. Frank Rich: Finally, Porn Does Prime Time. In: New York Times. 27. Juli 2003, abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  6. DPA, Los Angeles: Porn loses seedy image, becomes mainstream in US. In: Taipei Times. 17. Juli 2003, abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  7. Anthony Layser: Porn Supremecy. Philadelphia Weekly, 9. Januar 2008, archiviert vom Original am 12. Januar 2008; abgerufen am 18. Januar 2008 (englisch).
  8. a b c Dan Ackman: How Big Is Porn? In: Forbes Magazine. 25. Mai 2001, archiviert vom Original am 13. Dezember 2007; abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  9. a b Bill Keveney: Hollywood gets in bed with porn. In: USA Today. 16. Oktober 2003, abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  10. a b Jonathan Silverstein: Is Porn a Growing or Shrinking Business? In: ABC News. 19. Januar 2006, abgerufen am 2. Januar 2008 (englisch).
  11. Stephen Clark: Ex-stripper evangelizes to sex industry. In: The Seattle Times. 1. April 2006, archiviert vom Original am 9. Dezember 2007; abgerufen am 4. Januar 2008 (englisch).