HK Jesenice

slowenischer Eishockeyclub‎
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Der HK Acroni Jesenice war eine slowenische Eishockeymannschaft aus Jesenice, die bis 2012 an der österreichischen Erste Bank Eishockey Liga und der slowenischen Eishockeyliga teilnahm. Im Sommer 2012 stellte der Club den Spielbetrieb aufgrund anhaltender finanzieller Probleme ein. Das Farm-/Jugendteam HD mladi Jesenice besteht jedoch weiterhin und nimmt seit 2012 an der neu gegründeten Erste Bank Young Stars League teil.

HK Acroni Jesenice
HK Acroni Jesenice
Größte Erfolge
Vereinsinformationen
Geschichte HK Jesenice (1948–2012)
Standort Jesenice, Slowenien
Spitzname Železarji
Vereinsfarben rot & weiß
Liga -
Spielstätte Dvorana Podmežakla
Kapazität 5.900 Plätze

Geschichte

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Gründerjahre und größte Erfolge

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Der Verein wurde 1948 gegründet und ist 8-facher slowenischer Meister und mit 23 Titeln Rekordmeister der ehemaligen Jugoslawischen Liga. Die Dominanz des Vereins nahm im Jahr 1957 ihren Anfang, als das Team zum ersten Mal die jugoslawische Meisterschaft gewinnen konnte. In den folgenden fünfzehn Jahren blieben die Stahlstädter ungeschlagen. Erst im Jahr 1972 gab es mit dem Erzrivalen HDD Olimpija Ljubljana wieder einen anderen Meister. Diese Dominanz wurde erst knapp vor dem Zerfall Jugoslawiens durch den kroatischen Verein KHL Medveščak Zagreb gebrochen, der die letzten drei staatlichen Titel gewinnen konnte. In der slowenischen Liga musste sich der HK Jesenice zwar nach Anzahl der Meisterschaften dem HDD Olimpija Ljubljana geschlagen geben, dennoch blieben die beiden Teams gemeinsam das bestimmende Moment der Liga.

Im internationalen Bewerb der Alpenliga blieb dem HK Jesenice zwar ein Titelgewinn verwehrt, in der nachfolgenden Interliga brachte es die Mannschaft aber auf drei Meisterschaften.

Einstieg in die österreichische Eishockeyliga

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Im April 2006 bewarb sich der Verein um eine Teilnahme an der Erste Bank Eishockey Liga ab der Saison 2006/07. Die endgültige Entscheidung wurde von der Präsidentenkonferenz am 7. Juli 2006 getroffen. Die Bedingungen über eine Teilnahme wurden aber bereits vorher großteils geklärt. So hat Jesenice die geforderten Bankgarantien hinterlegt, die Durchführungsbestimmungen der Liga akzeptiert und die Verbände von Slowenien und Österreich dem Wechsel zugestimmt.

Das Hauptmotiv für den Wechsel in die EBEL ist die – am HK Jesenice gemessen – relativ schwache slowenische Liga, in der man seit ihrem Bestehen sechs Meister- und neun Vizemeistertitel erringen konnte. Nach dem Wechsel in die neue Liga verpasste die Mannschaft in ihrer ersten Saison nur knapp die Teilnahme an den Playoffs. Erst im letzten Spiel des Grunddurchgangs sicherten sich die Vienna Capitals mit einem Auswärtssieg in Jesenice in der Overtime den vierten Playoff-Platz. Im Jahr darauf erreichte das Team nach dem Grunddurchgang den vierten Platz, rutschte in der Platzierungsrunde jedoch auf Rang sechs ab. Im Viertelfinale folgte mit einer 2:3-Niederlage in der Best-of-Five-Serie gegen den EHC Linz das frühe Saisonaus.

In der Saison 2008/09 führte Jesenice im ersten Drittel des Grunddurchgangs über weite Strecken die Tabelle an. Die Mannschaft, die nur mit drei Legionären in die Saison startete, kämpfte jedoch permanent mit einem Problem auf der Torhüter-Position und beendete den Grunddurchgang auf dem sechsten Rang. Knapp vor Beginn der Playoffs war bereits der kanadische Torhüter Matthew Yeats verpflichtet worden. Dieser verletzte sich jedoch während des Viertelfinales, woraufhin die Mannschaft gegen den späteren Vizemeister EC Red Bull Salzburg ausschied.

Für die Spielzeit 2009/10 wurde bekannt, dass Jesenice mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Wie bereits zwei Jahre zuvor wechselten die Brüder Marcel und David Rodman zu den Vienna Capitals. Ebenso verließ Verteidiger Aleš Kranjc die Mannschaft. Zwar wurden einige neue Spieler verpflichtet, aber der Vereinsvorstand ließ verlautbaren, die Saison vor allem mit jungen Nachwuchsspielern bestreiten zu wollen.[1] Dieses Vorhaben wurden größtenteils in die Tat umgesetzt. Jesenice verbrachte zwar den Großteil der Saison auf dem letzten Tabellenplatz, fand aber zum Ende des Grunddurchgangs besser ins Spiel und konnte einige unerwartete Siege erzielen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Steigerung überholte Jesenice knapp vor Saisonende noch die finanziell angeschlagenen Lokalrivalen aus Laibach und konnte die Saison auf dem vorletzten Platz beschließen. Inwiefern die Saison der budgetären Konsolidierung dienlich war, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Diese Vereinspolitik wurde in der Spielzeit 2010/11 fortgesetzt. Trotz eines guten Starts wurde der HK Jesenice in der Tabelle jedoch nach hinten durchgereicht und beschloss die EBEL-Saison auf dem letzten Rang. Im Anschluss gelang jedoch der insgesamt neunte Gewinn des slowenischen Meistertitels, der gleichzeitig der vierte Titelgewinn in Serie war.

Die Spielzeit 2011/12 geriet zum Desaster für den Club, als die finanziellen Probleme immer drängender wurden. Noch vor Beginn der Saison verließ eine Reihe von neu verpflichteten Spielern den Verein, was sich auch im Saisonverlauf mit deren Nachfolgern wiederholte. Jesenice blieb chancenlos auf dem letzten Platz der EBEL-Tabelle und hatte gegen Ende der Spielzeit auch Schwierigkeiten den laufenden Betrieb zu sichern. In der Folge unterlag die Mannschaft auch dem Konkurrenten HDD Olimpija Ljubljana im Kampf um die slowenische Meisterschaft.

Im Frühjahr wurde lange Zeit an einer Teilnahme an der neugegründeten Inter-National-League gearbeitet, was sich aber letzten Endes als undurchführbar erwies. So wurde der Spielbetrieb nach 64 Jahren eingestellt.

Sonstiges

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Als Haupt- und Namenssponsor trat über Jahrzehnte das Stahlwerk Acroni in Jesenice auf. Die enge Verbindung zwischen der Stahlindustrie und dem Eishockeyverein wurde auch im Namen des Fanclubs Red Steelers deutlich.

Der HK Jesenice zeichnete sich außerdem durch eine hervorragende Nachwuchsarbeit aus. Im Lauf der Jahre brachte der Verein einen großen Teil der slowenischen Nationalspieler hervor, und viele der in Jesenice ausgebildeten Spieler fanden ihren Weg in einige der europäischen Topligen.

Vereinsstatistiken

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Saison Hauptrunde Playoffs Anmerkung
Spiele S N NNV Sieg% Tore TVH Punkte Rang Spiele S N NNV Sieg% Tore TVH Punkte
2006/07 56 29 23 4 55,36 % 194:192 +2 62 5 Rang 5, keine Playoff-Teilnahme
2007/08 46 23 18 5 55,43 % 124:141 −17 51 6 5 2 3 0 40,00 % 16:17 −1 Viertelfinal-Out
2008/09 54 24 24 6 50,00 % 179:197 −18 54 6 5 1 4 0 20,00 % 11:21 −10 Viertelfinal-Out
2009/10 54 16 31 7 36,11 % 148:205 −57 39 9 Rang 9, keine Playoff-Teilnahme
2010/11 54 20 25 9 45,37 % 161:196 −35 49 10 Rang 10, keine Playoff-Teilnahme
2011/12 40 9 24 7 31,25 % 82:143 −61 25 11 Rang 11, keine Playoff-Teilnahme
Summe 304 121 145 38 46,05 % 888:1074 −186 280 10 3 7 0 30,00 % 27:38 −11

Legende:
S = Siege, N = Niederlagen in regulärer Spielzeit, NNV = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, Sieg% = Prozentsatz der erzielten an den insgesamt möglichen Punkten, TVH = Torverhältnis

Bekannte ehemalige Spieler

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(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

Der slowenische Nationalteam-Torwart erlernte sein Handwerk beim HK Jesenice und feierte drei Mal den Meistertitel der slowenischen Meisterschaft mit dem Team.
Aaron Fox stieß in der ersten EBEL-Saison von Jesenice zum Team und bildete mit Marcel und David Rodman eine der gefährlichsten Angriffslinien der Liga.
Der NHL-Stürmer stammt aus den Nachwuchsnachmannschaften des HK Jesenice, ehe er 2004 zunächst nach Schweden und später nach Nordamerika wechselte.

Spielern im All-Star-Team der EBEL

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Saison Spieler
2006/07 Aleš Kranjc, Aaron Fox, Marcel Rodman, David Rodman
2007/08 Robert Kristan, Dejan Varl, Conny Strömberg, Markus Matthiasson
2008/09 Aleš Kranjc, Sabahudin Kovačevič, Marcel Rodman, David Rodman, Tomaž Razingar, Conny Strömberg

Trainergeschichte

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Zeitraum Trainer Anmerkungen
1963–1966 Tschechoslowakei  Jiŕi Pleticha 3 × Jugoslawischer Meister
1966–1967 Tschechoslowakei  Rudi Černy 1 × Jugoslawischer Meister
1967–1969 Tschechoslowakei  Oldrich Mlcoch 2 × Jugoslawischer Meister
1969–1972 Slowenien  Ciril Klinar 2 × Jugoslawischer Meister
1972–1974 Sowjetunion 1955  Boris Afanasijev 1 × Jugoslawischer Meister
1974–1975 Slowenien  Jože Trebušak
1975–1976 Tschechoslowakei  Rudi Černy
1976–1978 Tschechoslowakei  Vlastimil Bubnik 2 × Jugoslawischer Meister
1978–1979 Slowenien  Ciril Klinar
1979–1982 Slowenien  Boris Svetlin 2 × Jugoslawischer Meister
1982–1983 Slowenien  Albin Felc
1983–1985 Slowenien  Boris Svetlin Vorzeitige Entlassung
1985–1987 Slowenien  Roman Smolej 2 × Jugoslawischer Meister
1987–1988 Tschechoslowakei  Vaclav Červeny 1 × Jugoslawischer Meister
1988–1989 Slowenien  Rudi Hiti
1989–1990 Slowenien  Ciril Klinar Vorzeitige Entlassung
1989–1990 Tschechoslowakei  Vaclav Červeny
1990–1991 Tschechoslowakei  Jan Selvek
1991–1993 Russland  Vladimir Krikunov 2 × Slowenischer Meister
1993–1995 Russland  Sergej Borisov 1 × Slowenischer Meister
1995–1996 Slowenien  Drago Mlinarec
1996–1997 Kanada  Paul Arsenault Vorzeitige Entlassung
1996–1997 Slowenien  Franci Žbontar
1997–1998 Tschechien  Zdenek Uher Vorzeitige Entlassung
1997–1998 Slowenien  Drago Mlinarec
1998–1999 Slowenien  Pavle Kavčič
1999–2001 Tschechien  Vaclav Červeny
2001–2002 Slowenien  Pavle Kavčič
2002–2006 Tschechien  Roman Pristov 2 × Slowenischer Meister
2006–2007 Slowenien  Matjaž Kopitar EBEL: Platz 5
2007–2008 Kanada  Kim Collins Vorzeitige Entlassung
2008–2009 Vereinigte Staaten  Douglas Bradley 2 × Slowenischer Meister, EBEL: 2 × Viertelfinal-Out
2009–2010 Russland  Ildar Rahmatuljin Vorzeitige Entlassung
2010 Vereinigte Staaten  Mike Posma EBEL: Rang 9, Slowenischer Meister
2010–2012 Finnland  Heikki Mälkiä

Spielstätte

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Heimstätte des HK Jesenice war die 1978 erbaute Dvorana Podmežakla, die seit der im Jahr 2010 zusätzlich erbauten Osttribüne etwa 5.900 Zuschauern Platz bot.

Zuschauerschnitt

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  • Saison 2004/2005: 2.000 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2005/2006: 1.347 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2006/2007: 2.604 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2007/2008: 2.860 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2008/2009: 2.607 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2009/2010: 1.662 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2010/2011: 2.453 Zuschauer pro Heimspiel
  • Saison 2011/2012: 1.565 Zuschauer pro Heimspiel[2]

Sonstiges

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Fankultur

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Der eingetragene Fanclub des HK Jesenice waren die Red Steelers. Unter Eishockeyfans bekannt wurden sie für die beeindruckende Kulisse, die sie mit den lautstarken »Je-se-ni-ce!«-Rufen nicht nur in ihrer eigenen Halle schafften. Ihr Name rührt von der über Jahrzehnte bestehenden Sponsor-Verbindung ihres Teams mit dem Stahlwerk von Jesenice, Acroni, her.

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Commons: HK Acroni Jesenice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tiefrote Zahlen beim HK Jesenice
  2. eishockey.at, @1@2Vorlage:Toter Link/www.eishockey.atZuseher 2011/2012 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)