Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) ist eine überparteiliche und unabhängige Denkfabrik, die zur Weiterentwicklung der sozialen zu einer ökosozialen Marktwirtschaft arbeitet. Das Ziel ist, dass Preise die ökologische und soziale Wahrheit sagen und Kosten weder verschleiert noch Dritten, der Gesellschaft oder künftigen Generationen aufgebürdet werden. Verursachungsgerechtigkeit und die Internalisierung externer Kosten von Umwelt- und Klimaschäden stehen im Zentrum der inhaltlichen Arbeit. Sie sollen durch ökonomische Instrumente wie z. B. CO2-Preis, Emissionshandel, Energie- und Ressourcensteuern und den Ab- und Umbau umweltschädlicher Subventionen und Steuerbegünstigungen erreicht werden.[1]

Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft
(FÖS)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 8. November 1994 in Köln
Sitz Berlin
Vorläufer Förderverein Ökologische Steuerreform
Zweck Einführung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft
Geschäftsführung Carolin Schenuit
Website www.foes.de

Arbeitsweise

Bearbeiten

Das FÖS erarbeitet Inhalte zu allen großen Sektoren (Energie, Industrie, Verkehr, Landwirtschaft) auf Basis von wissenschaftlichen Methoden, publiziert diese in Form von Studien, Policy Briefs u. ä. und trägt die Inhalte aktiv in die Netzwerkarbeit mit politischen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Historie

Bearbeiten

Der 1994 unter dem Namen „Förderverein Ökologische Steuerreform“ gegründete eingetragene Verein hat seinen Sitz in Berlin. Am 1. Juni 2008 wurde im Rahmen einer Mitgliederversammlung eine Namensänderung beschlossen, um „den Vereinszweck und seine Ziele deutlicher im Vereinsnamen abzubilden“. Zum 1. Januar 2013 wurde eine Fusion mit dem Ökosozialen Forum Deutschland vollzogen.

Finanzierung

Bearbeiten

Die Finanzierung wird auf der Homepage der Organisation öffentlich dargelegt. Größtenteils arbeitet das FÖS unabhängig und projektfinanziert. Die Projektfinanzierungen erfolgen insbesondere von der öffentlichen Hand, NGOs und Stiftungen, in geringem Umfang auch von Wirtschaftsunternehmen. Zusätzlich finanzieren Mitgliedsbeiträge und Spenden die Arbeit des FÖS.[2]

Nach Auffassung des FÖS sollten Preise in einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft die ökologische und soziale Wahrheit sagen, um wirklich nachhaltige Investitions- und Konsumentscheidungen zu ermöglichen. Dabei sollen Kosten weder verschleiert noch Dritten, der Gesellschaft oder künftigen Generationen aufgebürdet, sondern transparent den Verursachern und Verursacherinnen zugeordnet werden. Die Steuerpolitik ermutigt ökologisch und sozial verträgliches Wirtschaften und belastet nicht-nachhaltige Geschäftsmodelle. Subventionen, die umweltschädliches Wirtschaften fördern, werden abgebaut. Dies eröffnet dem Staat die notwendigen finanziellen Spielräume zur Finanzierung notwendiger Investitionen in Infrastrukturen, Forschung und Entwicklung, in die Resilienz der Ökosysteme und reduziert die Schuldenlast künftiger Generationen. Die Spielregeln der Marktwirtschaft werden so gestaltet, dass es für Einzelpersonen und Unternehmen rational ist, sich nachhaltig zu verhalten. Die Kräfte des Marktes arbeiten für einen sozial gerechten Wohlstand innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten.

Organisation

Bearbeiten

Die Arbeit des FÖS wird vor allem durch die hauptamtlichen Mitarbeitenden geleistet. Carolin Schenuit ist seit 2020 geschäftsführende Vorständin. Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand, dem die Vereinsgeschäftsführung obliegt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist Kai Schlegelmilch. Der Beirat hat die Aufgabe, die Ziele des Vereins im gesellschaftlichen Raum mitzutragen und bei der Umsetzung mitzuwirken.[3]

Das FÖS ist Mitglied im Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen,[4] der Klimaallianz Deutschland[5] und gelistet im Lobbyregister des Bundestages.[6]

Ein Beirat mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt und berät das FÖS zu aktuellen und grundsätzlichen Fragen.

Mitglieder des Beirats sind u. a.:

Adam-Smith-Preis für marktwirtschaftliche Umweltpolitik

Bearbeiten

Seit 2004 verleiht der Verein den Adam-Smith-Preis für marktwirtschaftliche Umweltpolitik. Den Preis bekamen verliehen:[7]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Anselm Görres: Wir sind ja schon längst auf dem Weg zur Ökosozialen Marktwirtschaft. In: Hochschultage Bamberg. Uni Bamberg, 14. Mai 2013, abgerufen am 4. März 2024.
  2. https://foes.de/de-de/ueber-uns/transparenz
  3. https://foes.de/de-de/ueber-uns/team
  4. gooddev.de: Mitglieder. In: Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen. Abgerufen am 4. März 2024.
  5. Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V. Abgerufen am 4. März 2024 (deutsch).
  6. Lobbyregistereintrag „Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V.“ Abgerufen am 4. März 2024.
  7. Adam-Smith-Preis für marktwirtschaftliche Umweltpolitik. Website des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft. Abgerufen am 18. Januar 2020.