Zinkcyanid ist eine anorganische chemische Verbindung, die sich aus Zink und Cyanid zusammensetzt.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Zinkcyanid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Zn(CN)2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloser bis weißer Feststoff mit bittermandelartigem Geruch[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 117,43 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
1,852 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser (5 mg·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
2 mg·m−3[1] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Vorkommen
BearbeitenZinkcyanid ist ein Beiprodukt bei der Extraktion von Gold, wobei Zink zu einer Goldcyanidlösung zugesetzt wird, um reines Gold zu erhalten.
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenZinkcyanid kann aus einer Zinksulfat- oder Zinkchloridlösung durch Zusatz einer Lösung von Kaliumcyanid oder Natriumcyanid ausgefällt werden.
Eigenschaften
BearbeitenZinkcyanid kann je nach Herstellungsart als weißes, amorphes Pulver oder in Form von glänzenden Prismen gewonnen werden. In Wasser und Ethanol ist es unlöslich, in Alkalicyaniden und wässrigem Ammoniak löslich. In verdünnten Säuren löst es sich unter Cyanwasserstoff-Entwicklung. Es zersetzt sich langsam an feuchter kohlendioxidhaltiger Luft, besonders bei erhöhter Temperatur.[3]
Zinkcyanid besitzt eine polymere Struktur, bei der das tetraedrisch koordinierte Zink über Brücken aus Cyanid-Liganden verbunden ist. Alternativ kann die Struktur auch als zwei sich überlappende Adamantane gesehen werden. Die Verbindung weist einen der größten negativen Längenausdehnungskoeffizienten auf.
Verwendung
BearbeitenZinkcyanid wird in der Galvanotechnik zur elektrolytischen Abscheidung von Zink und Messing verwendet. Es dient weiterhin als Katalysator bei der Cyanosilylation von Aldehyden und Ketonen[4] sowie zur Einführung von Formylgruppen in der Gattermann-Adams-Reaktion. So wird zum Beispiel 2-Hydroxy-1-naphthaldehyd durch Reaktion von 2-Naphthol, Zinkcyanid und Chlorwasserstoff gewonnen. Nach dem Entdecker wird Zinkcyanid in dieser Reaktion auch Adams-Reagenz genannt.[5][6]
Sicherheitshinweise
BearbeitenBei Kontakt von Zinkcyanid mit Säuren wird Cyanwasserstoff (Blausäure) freigesetzt. Bei Kontakt mit Magnesium besteht Explosionsgefahr.
Literatur
Bearbeiten- Kosaku Masaki: Galvanische Abscheidung von Legierungen aus Metallcyaniden in Cyanidlösung. In: Bulletin of the Chemical Society of Japan. 7, 1932, S. 158, doi:10.1246/bcsj.7.158.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Zinkcyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag salts of hydrogen cyanide with the exception of complex cyanides such as ferrocyanides, ferricyanides and mercuric oxycyanide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1036.
- ↑ J. K. Rasmussen, S. M. Heilmann: In situ Cyanosilylation of Carbonyl Compounds: O-Trimethylsilyl-4-Methoxymandelonitrile In: Organic Syntheses. 62, 1984, S. 196, doi:10.15227/orgsyn.062.0196; Coll. Vol. 7, 1990, S. 521 (PDF).
- ↑ Roger Adams, I. Levine: Simplification of the Gattermann Synthesis of Hydroxy Aldehydes. In: Journal of the American Chemical Society, 1923, 45, S. 2373–2377, doi:10.1021/ja01663a020.
- ↑ R. C. Fuson, E. C. Horning, S. P. Rowland, M. L. Ward: Mesitaldehyde In: Organic Syntheses. 23, 1943, S. 57, doi:10.15227/orgsyn.023.0057; Coll. Vol. 3, 1955, S. 549 (PDF).