Ajdovščina

Stadt in Slowenien
(Weitergeleitet von Ajdovscina)

Die Stadt Ajdovščina (deutsch Haidenschaft oder Heidenschaft, italienisch Aidussina)[2] ist eine Kleinstadt im Westen Sloweniens. Sie liegt in der historischen Landschaft Primorska (slowenisches Küstenland) und gehört zur statistischen Region Goriška. Die Stadt ist der Hauptort der Gemeinde Ajdovščina mit 45 Ortschaften und Siedlungen.[3]

Ajdovščina
Heidenschaft
Wappen von Ajdovščina Karte von Slowenien, Position von Ajdovščina hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Küstenland / Primorska
Statistische Region Goriška (Gorica)
Gemeinde Gemeinde Ajdovščina
Koordinaten 45° 53′ N, 13° 54′ OKoordinaten: 45° 53′ 8″ N, 13° 54′ 26″ O
Höhe 106 m. i. J.
Fläche km²
Einwohner 7.037 (2023[1])
Bevölkerungsdichte 1.005 Einwohner je km²
Postleitzahl 5270
Kfz-Kennzeichen GO
Struktur und Verwaltung
Website
Ajdovščina

Ajdovščina liegt im Tal der Vipava / Wippach zwischen Nova Gorica und Postojna am kurzen Flüsschen Hubelj (Hubelbach), das bei einer ergiebigen Karstquelle am Rand des Ternowaner Walds entspringt und nach wenigen Kilometern in die Vipava mündet.[4] Der Name leitet sich ab von altrömischen Ruinen (Überresten der Heiden) in der Region.[5][6]

Geschichte

Bearbeiten
 
Römische Mauerreste in Ajdovščina
 
Die Stadt zur Zeit der italienischen Herrschaft

Die Stadt war zur Römerzeit ein befestigtes Lager mit Poststation namens Castra ad Fluvium Frigidum, ein Bestandteil des Sperrwerkes der Claustra Alpium Iuliarum.[7] Das Lager lag an der Via Gemina, einer wichtigen Verbindungsstraße von und nach Italien, die von Emona (Ljubljana) nach Aquileia über den Pass des Birnbaumer Waldes führte.[8] Vor den Mauern von Castra fand am 6. September des Jahres 394 die Schlacht am Frigidus statt, in der Kaiser Theodosius I. über seinen Widersacher Eugenius siegte.

Im Jahre 451 wurde das Lager von den Hunnen unter Attila zerstört. Um das Jahr 1000 kam das Gebiet unter die Herrschaft des Patriarchen von Aquileia, dann im 11. Jahrhundert unter die der Grafen von Görz.[9]

Im Jahre 1507 gewährte Maximilian I. der Siedlung die Marktrechte, was der Stadt einen Aufschwung bescherte.

Zur Zeit der österreichischen Herrschaft von 1500 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Ajdovščina zum Gerichtsbezirk Haidenschaft in der Gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca, die einen Teil des österreichischen Küstenlands bildete.

Zur Geschichte im 20. Jahrhundert siehe

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Ajdovščina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  2. Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder: Küstenland. Hölder, 1885, S. 27 (books.google.com [abgerufen am 13. Oktober 2022]).
  3. Ajdovščina (Gemeinde, Slowenien) – Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  4. Ajdovščina. Abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).
  5. Arnold Luschin Ritter von Ebengreuth: Ueber Orts- und Personennamen in Krain. Vortrag. Kleinmayr u. Bamberg, 1879, S. 5 (books.google.com [abgerufen am 13. Oktober 2022]).
  6. Die Heidenschaft. In: Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2: F–L. Breitkopf, Leipzig 1796, S. 1065–1066 (lexika.digitale-sammlungen.de).
  7. dLib.si – Ajdovščina – Castra. Abgerufen am 6. Juli 2023.
  8. Primož Pavlin: Poznoantična utrdba Kastra (Ajdovščina) (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) [The Late-Antique Fortification of Castra (Ajdovščina)]. DEDI – enciklopedija naravne in kulturne dediščine na Slovenskem (slowenisch). Abgerufen am 6. Juli 2023.
  9. Živko, Savnik, Roman, Planina, Francè, Šifrer: Krajevni leksikon Slovenije; repertorij z uradnimi, topografskimi, zemljepisnimi, zgodovinskimi, kulturnimi, gospodarskimi in turističnimi podatki vseh krajev Slovenije. S sodelovanjem Franceta Planine in Živka Šifrerja pripravil in uredil Roman Savnik. Državna založba Slovenije, 1968, OCLC 977193889.