al-Ain

Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten
(Weitergeleitet von Al Ain)

Al-Ain oder al-ʿAin (arabisch العين, DMG al-ʿAyn ‚die Quelle‘ bzw. ‚das Auge‘, in der englischen und lokal verwendeten Umschrift Al Ain) ist eine Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit rund 630.000 Einwohnern.[1]

arabisch العين
al-ʿAin
al-ʿAin (Vereinigte Arabische Emirate)
al-ʿAin (Vereinigte Arabische Emirate)
al-ʿAin
Koordinaten 24° 12′ N, 55° 46′ OKoordinaten: 24° 12′ N, 55° 46′ O
Symbole
Flagge
Flagge
Basisdaten
Staat Vereinigte Arabische Emirate
Emirat Abu Dhabi
Höhe 292 m
Fläche 981 km²
Einwohner 630.000 (2013)
Dichte 642,2 Ew./km²
Website Al Ain Municipality (englisch)
Blick über al-Ain
Blick über al-Ain
Blick über al-Ain
al-Ain mit dem Dschabal Hafit im Vordergrund
Green Mubazzarah bei al-Ain
Blick auf das Al Jahili Fort in Al Ain

Überblick

Bearbeiten

Al-Ain befindet sich im Emirat Abu Dhabi an der Grenze zu Oman, rund 160 Kilometer südöstlich der Stadt Abu Dhabi. Die Grenze der Vereinigten Arabischen Emirate und Oman teilt die Stadt. Der omanische Teil wird Buraimi genannt. Die Grenze ist nicht nur verwaltungstechnisch, sondern ist durch einen hohen Zaun mit NATO-Draht-Rollen befestigt. Die Grenzübergänge nach Buraimi werden von der Polizei überwacht. Al-Ain besitzt einen internationalen Flughafen. Zusammen mit Buraimi hat die Stadt etwa 700.000 Einwohner. Al-Ain ist die größte Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten ohne eigenes Emirat und die größte Stadt im Binnenland.

Es wird ein hoher gärtnerischer Aufwand betrieben, um die Oasenstadt zu begrünen. Sie trägt den Beinamen „Gartenstadt des Arabischen Golfs“. Die Stadt ist sehr weitläufig angelegt. Im Gegensatz zu allen anderen großen Städten der Emirate gibt es in al-Ain nur maximal sechsgeschossige Gebäude. Diese stehen im Stadtzentrum. In den weitläufigen Außenbereichen werden fast ausschließlich Villen für die einheimische Bevölkerung gebaut.

2015 wurde der historische Anbau von Dattelpalmen in Al-Ain und der Liwa-Oase in die Liste der Globally Important Agricultural Heritage Systems der FAO aufgenommen.[2]

Alle Hauptstraßen, welche die Stadt durchqueren, sind sechsspurig ausgelegt. Im Juli 2009 wurde der erste öffentliche Nahverkehr mit 100 Bussen eingerichtet, der die Stadt nun großflächig verbindet. Dieser Service soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Am Rande von Al Ain liegt der 1240 Meter hohe Dschabal Hafit und östlich von diesem der einzige Kamelmarkt des Landes.[3]

Geschichte

Bearbeiten

Die Stadt war in den letzten 200 Jahren häufig Schauplatz von Kämpfen zwischen den Machthabern der heutigen Gebiete von Abu Dhabi, Saudi-Arabien und Oman. Die Staatszugehörigkeit al-Ains wechselte nach jedem Krieg. In den 1970er-Jahren wurde eine halbwegs feste Grenzziehung mit dem Sultanat Oman vereinbart.

1969 wurde die Katholische Kirche St. Mary’s Al Ain gegründet. Da die große Mehrheit der Katholiken aus Indien und von den Philippinen stammt, werden neben Messen in Englisch und Arabisch auch in Malayalam, Tagalog und Urdu gehalten. Am 5. Oktober 2008 war die Grundsteinlegung für eine neue Gemeindekirche, da die vorhandenen Räumlichkeiten den steigenden Zahlen von Katholiken nicht mehr gewachsen waren.

2011 wurden die Kulturstätten von Al Ain in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen.[4]

  • Al Ain Club (Fußballverein)
  • Weltmeisterschaft der Jugend im Schach 12/2013

In al-Ain befindet sich die älteste Universität der Vereinigten Arabischen Emirate, die 1976 gegründete United Arab Emirates University.

Söhne und Töchter der Stadt

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Al Ain (Abu Dhabi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Abu Dhabi’s population at 2.33m, with 475,000 Emiratis (Memento vom 28. April 2015 im Internet Archive)
  2. Al Ain and Liwa Historical Date Palm Oases, United Arab Emirates auf der Webpräsenz des GIAHS-Programms der FAO, abgerufen am 1. August 2024
  3. Der Kamelmarkt in Al Ain (Memento vom 15. November 2012 im Internet Archive)
  4. http://whc.unesco.org/en/list/1343