Alan Fersht

britischer Chemiker
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Sir Alan Roy Fersht (* 21. April 1943) ist ein britischer Chemiker und ehemaliger Professor für organische Chemie an der University of Cambridge.

Alan Fersht 2008

Fersht schloss an der University of Cambridge beide Teile des Tripos ab (entsprechend einem Bachelor) und erwarb nach einem anschließenden Studium am Gonville and Caius College der Universität Cambridge 1968 bei A. J. Kirby einen Ph.D. in organischer Chemie.[1] Als Postdoktorand arbeitete Fersht bei William Jencks an der Brandeis University.

Ab 1969 arbeitete Fersht als wissenschaftlicher Mitarbeiter im MRC-Labor für molekulare Biologie, bevor er 1978 eine Forschungsprofessur der Royal Society und eine Professur für Biochemie am Imperial College London erhielt. 1988 wechselte er als Professor für organische Chemie an die University of Cambridge und übernahm die Leitung der MRC-Abteilungen für Protein-Engineering und für Protein-Funktion und -Design. 2010 wurde er emeritiert, forscht aber weiter für das MRC (Stand 2011).

Fersht ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist ein passionierter Schachspieler und hat ein Buch über Staunton-Figuren (Schachfiguren) geschrieben. Fersht betreibt eine umfangreiche Website zum Thema Schach und Schachfiguren.

Fersht gilt als Pionier auf dem Gebiet der Struktur- und Funktionsanalyse von Proteinen und dem Gebiet des Protein-Engineering. Er konnte wesentliche Beiträge zum Verständnis der Mechanismen leisten, die zu einer korrekten Proteinfaltung führen, darunter die Chaperone.

Mit der Anwendung ortsspezifischer Mutagenese (site-directed mutagenesis) verbesserte er die Methoden des Protein-Engineering. Hiermit konnte er die Stärke elektrostatischer Anziehung in Proteinen, katalytischer Mechanismen unter Nutzung von nicht-kovalenten Bindungsenergien (siehe Nicht-kovalente Organokatalyse) und die Wege, eine α-Helix zu stabilisieren, bestimmen.

Fershts Arbeitsgruppe wendet eine Vielzahl von molekularbiologischen und physikalisch-chemischen- und organisch-chemischen Methoden an (darunter Protein-Engineering, DNA-Klonierung, und -Sequenzierung, Mutagenese, Zellkultur, Gen- und Peptidsynthese, Spektroskopie, multidimensionale Kernspinresonanzspektroskopie und Röntgenkristallographie), um Fragen der Proteinfaltung und -fehlfaltung, Medikamentenentwicklung (drug discovery) oder der Beziehung zwischen Proteinstruktur und -aktivität bei verschiedenen Krankheiten zu beantworten. Besonderes Augenmerk gilt der Rolle von Mutationen des Tumorsuppressors p53 bei der Entstehung von Krebs und der Entwicklung neuer Krebsmedikamente, die am mutierten p53 ansetzen.

Fersht war an der Gründung folgender Biotechnologiefirmen beteiligt: Cambridge Antibody Technology (1989, 2006 an AstraZeneca verkauft), Cambridge Drug Discovery (1997, 2000 an Millennium Pharmaceuticals verkauft), Avidis (2000).

Auszeichnungen (Auswahl)

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Fersht ist Ehrendoktor folgender Universitäten: Uppsala (1999), Brüssel[12] (1999), Weizmann-Institut für Wissenschaften (2004), Jerusalem (2006), Aarhus (2008).

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Commons: Alan Fersht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Alan Roy Fersht bei academictree.org, abgerufen am 4. Februar 2018.
  2. Alan R. Fersht. In: embo.org. Abgerufen am 28. Februar 2023 (englisch).
  3. Fellows der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 29. November 2011.
  4. Book of Members 1780–2010 (PDF, 668 kB) der American Academy of Arts & Sciences (amacad.org); abgerufen am 1. Dezember 2011.
  5. Alan Fersht bei der Academia Europaea (ae-info.org); abgerufen am 30. November 2011.
  6. Gabor Medal bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 29. November 2011.
  7. Feldberg Foundation Prizewinners bei der Feldberg Foundation (feldbergfoundation.org); abgerufen am 29. November 2011.
  8. Davy Medal bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 29. November 2011.
  9. Chief scientific adviser knighted bei news.bbc.co.uk; abgerufen am 1. Dezember 2011.
  10. Professor Sir Alan Roy Fersht bei der American Philosophical Society (amphilsoc.org); abgerufen am 8. August 2012.
  11. Royal Medal bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 29. November 2011.
  12. Honorary doctorates – Vrije Universiteit Brussel. In: vub.ac.be. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2018; (englisch).