Alexander Sergejewitsch Jakuschew

russischer Eishockeyspieler
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Alexander Sergejewitsch Jakuschew (russisch Александр Сергеевич Якушев; * 2. Januar 1947 in Balaschicha, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russisch-sowjetischer Eishockeyspieler und -trainer.

RusslandRussland  Alexander Jakuschew
IIHF Hall of Fame, 2003
Hockey Hall of Fame, 2018

Geburtsdatum 2. Januar 1947
Geburtsort Balaschicha, Russische SFSR
Größe 190 cm
Gewicht 89 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Karrierestationen

1964–1980 Spartak Moskau
1980–1983 Kapfenberger SV

Karriere

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Alexander Jakuschew wurde am 2. Januar 1947 in Balaschicha im Oblast Moskau geboren, da es in seiner Heimatstadt Reutow damals keine Geburtsklinik gab. Zunächst begeisterte sich Jakuschew für Fußball und spielte im Werksteam des metallurgischen Werks «Hammer und Sichel» in Moskau, in dem beide seiner Eltern arbeiteten. Später begann er, den noch jungen Eishockeysport auszuprobieren und wurde schließlich vom Jugendtrainer von Spartak Moskau gesichtet und in dessen Team geholt. Im Alter von 14 Jahren schaffte er es in die Jugendmannschaft des Klubs und gewann mit dieser zweimal die sowjetische Meisterschaft seiner Altersklasse.[1]

Im April 1964 kam Jakuschew zu seinem Debüt in der damaligen Klass A, da Boris Majorow kurzfristig erkrankte und Wsewolod Bobrow den damals 17-jährigen Jakuschew als Ersatz nominierte. Insgesamt absolvierte er bis Saisonende fünf Saisonspiele. Sein Talent blieb auch den Nationaltrainern nicht verborgen, so dass er Ende 1964 in die Juniorennationalmannschaft aufgenommen wurde. Mit dieser reiste er unter anderem in die USA. Nikolai Epstein, der damals die sowjetische B-Nationalmannschaft trainierte, lud Jakuschew zur B-Nationalmannschaft[1] ein und absolvierte mit dieser einige Spiele gegen US-amerikanische und kanadische Mannschaften.[2]

Bei Spartak bildete er mit Wladimir Schadrin und Alexander Martynjuk eine sehr torgefährliche Angriffsreihe, die sich Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre regelmäßig in den Topscorerlisten der sowjetischen Liga wiederfand. Gewann Spartak 1966 noch die Vizemeisterschaft, erreichte die Mannschaft ein Jahr später den Gewinn der sowjetischen Meisterschaft. Diesen Erfolg konnte die Mannschaft 1969 und 1976 wiederholen. Zudem gewann er 1970 und 1971 mit Spartak den sowjetischen Pokalwettbewerb.

Zum Ende seiner Karriere erhielt Jakuschew die Erlaubnis, ins westeuropäische Ausland zu wechseln und spielte zwischen 1980 und 1983, wie zuvor schon sein Reihenkollege Martynjuk, beim Kapfenberger SV, ehe er seine Karriere beendete. Insgesamt erzielte er 339 Tore in 568 Spielen in der Wysschaja Liga respektive Klass A.

International

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1965 wurde Jakuschew erstmals in die sowjetischen Nationalmannschaft berufen und absolvierte 1967 seine erste Eishockey-Weltmeisterschaft, bei der er auf Anhieb Welt- und Europameister wurde. Bei der Weltmeisterschaft 1970 etablierte er sich in der Nationalmannschaft und erreichte in 6 Partien 9 Scorerpunkte. Anschließend wurde er als Verdienter Meister des Sports der UdSSR ausgezeichnet.

Bis 1979 spielte er für die Nationalauswahl, nahm an zwei Olympischen Winterspielen und an insgesamt 10 Welt- und Europameisterschaften teil. Bei den Olympischen Spielen in Sapporo und 1976 gewann er mit der Sbornaja jeweils die Goldmedaille, zudem gewann er insgesamt sieben Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften. Bei der Weltmeisterschaft 1975 war er Topscorer des Turniers, wurde als bester Stürmer ausgezeichnet und in das All-Star-Team des Turniers berufen.

In Nordamerika ist er vor allem als herausragender Spieler der Summit Series 1972 bekannt.[3] Wenngleich er im Schatten des überragenden Teamkollegen Waleri Charlamow stand, erzielte er insgesamt 7 Tore und 4 Assists (11 Scorerpunkte) und war damit Topscorer der Sbornaja.[4] Zudem wurde er in vier der acht Partien als bester Spieler des sowjetischen Teams ausgezeichnet.[5]

Als Trainer

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Russland   Alexander Jakuschew
 

Trainerstationen

1983–1989 Spartak Moskau (Ass.)
1989–1993 Spartak Moskau
1993–1994 EK Zell am See
1994–1996 HC Ambrì-Piotta
1998–2000 Spartak Moskau
1998–2000 Nationalteam Russland
2002–2003 Nationalteam Russland (Ass.)
2009–2010 Witjas Tschechow

In seinem letzten Jahr beim Kapfenberger SV agierte Jakuschew als Spielertrainer. Nachdem er sich als aktiver Spieler vom Eishockey zurückgezogen hatte, trainierte er zwischen 1983 und 1993 Spartak Moskau, zunächst als Assistenztrainer und ab 1989 als Cheftrainer. Es folgte eine Saison als Cheftrainer des EK Zell am See und zweieinhalb Saisons in gleicher Position beim HC Ambrì-Piotta.

Zwischen 1998 und 2000 betreute er erneut als Cheftrainer Spartak Moskau und parallel dazu ab etwa 1999 die russische Nationalmannschaft. Zwischen 2002 und 2004 gehörte er erneut dem erweiterten Trainerstab der Nationalmannschaft an. In der Saison 2009/10 übernahm er das Traineramt bei Witjas Tschechow. 2011 und 2014 betreute er die russische U20-Nationalmannschaft bei den jeweiligen Weltmeisterschaften als Team-Manager.

2003 wurde er mit der Aufnahme in die IIHF Hall of Fame geehrt. Im Jahre 2018 folgte die Wahl in die Hockey Hall of Fame.[5]

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 1967 Sowjetischer Meister mit Spartak Moskau
  • 1969 Sowjetischer Meister mit Spartak Moskau
  • 1970 Sowjetischer Pokalsieger
  • 1971 Sowjetischer Pokalsieger
  • 1973 Sowjetischer Vizemeister mit Spartak Moskau
  • 1976 Sowjetischer Meister mit Spartak Moskau

International

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Orden und Ehrungen

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Karrierestatistik

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Saison Team Liga Sp T V Pkt SM
1963/64 Spartak Moskau Klass A 3 1 1
1964/65 Spartak Moskau Klass A 20 5 1 6 4
1965/66 Spartak Moskau Klass A 29 7 3 10 18
1966/67 Spartak Moskau Klass A 44 34 11 45 18
1967/68 Spartak Moskau Klass A 44 17 4 21 8
1968/69 Spartak Moskau Klass A 42 50 50
1969/70 Spartak Moskau Klass A 43 33 33
1970/71 Spartak Moskau Wysschaja Liga 40 13 13 26
1971/72 Spartak Moskau Wysschaja Liga 32 17 8 25 0
1972/73 Spartak Moskau Wysschaja Liga 29 26 10 36 16
1973/74 Spartak Moskau Wysschaja Liga 32 26 11 37 12
1974/75 Spartak Moskau Wysschaja Liga 35 16 18 34 34
1975/76 Spartak Moskau Wysschaja Liga 36 31 20 51 15
1976/77 Spartak Moskau Wysschaja Liga 31 17 11 28 24
1977/78 Spartak Moskau Wysschaja Liga 32 10 9 19 12
1978/79 Spartak Moskau Wysschaja Liga 44 19 20 39 44
1979/80 Spartak Moskau Wysschaja Liga 43 17 12 29 20
1980/81 Kapfenberger SV ÖEHL 34 46 44 90 61
1981/82 Kapfenberger SV ÖEHL 37 29 43 72
1982/83 Kapfenberger SV ÖEHL 38 33 58 91
Sowjetunion gesamt 568 339
ÖEHL gesamt 109 108 145 253

International

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Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1967 Sowjetunion WM   2 1 0 1 0
1969 Sowjetunion WM   6 1 1 2 2
1970 Sowjetunion WM   6 6 3 9 8
1972 Sowjetunion Olympia   5 0 3 3 2
1972 Sowjetunion WM   10 11 4 15 0
1972 Sowjetunion Summit Series 8 7 4 11 4
1973 Sowjetunion WM   10 9 6 15 2
1974 Sowjetunion WM   10 7 7 14 2
1974 Sowjetunion Summit Series 7 6 2 8 2
1975 Sowjetunion WM   8 11 5 16 2
1976 Sowjetunion Olympia   6 4 9 13 2
1976 Sowjetunion WM   10 6 1 7 0
1977 Sowjetunion WM   10 7 4 11 0
1979 Sowjetunion WM   8 4 2 6 8
Herren gesamt 106 77 51 128 34

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig); Quelle: 1972summitseries.com[6]

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Einzelnachweise

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  1. a b Olga Burbenzowa: Кузнецы славы. Часть 19. Александр Якушев. In: championat.com. 8. Mai 2020, abgerufen am 6. Juli 2020 (russisch).
  2. НЕОФИЦИАЛЬНЫЕ МАТЧИ СБОРНОЙ СССР. In: hockeyarchives.ru. Abgerufen am 7. Juli 2020 (russisch).
  3. Dave Stubbs: Yakushev made mark in Summit Series en route to Hockey Hall of Fame. In: NHL.com. 6. November 2018, abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch).
  4. Hockey legends from the '72 Summit Series toast their Russian revival. In: The Globe and Mail. 28. September 2012, abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch).
  5. a b Legends of Hockey - Induction Showcase - Alexander Yakushev. 2018, abgerufen am 7. Juni 2023.
  6. Infos und Biographie bei 1972 Summit Series (Memento vom 22. September 2019 im Internet Archive) (engl.)