Alois von Reding
Graf Alois Josef Fridolin Reding von Biberegg (* 6. März 1765 in Schwyz; † 5. Februar 1818 ebendort) war ein Schweizer Politiker und Militär.
Leben
BearbeitenSeine Eltern waren Theodor Anton Reding von Biberegg (1726–1799), Oberstleutnant in spanischen Diensten, und Magdalena von Biberegg, geborene Freuler. Wie seine Brüder Theodor und Nazar schlug Alois eine militärische Karriere ein und diente bis 1794 in Spanien, zuletzt als Oberstleutnant. Nach seiner Rückkehr wurde er Landeshauptmann des Kantons Schwyz.
Nachdem am 12. April 1798 in Aarau die Helvetische Republik ausgerufen worden war, beschlossen Uri, Schwyz, Nidwalden, Glarus und Zug, ihre Eigenstaatlichkeit (und ihre Untertanengebiete) mit Waffengewalt zu verteidigen, und wählten Reding zum Oberbefehlshaber. Als sie Obwalden und Luzern besetzt hatten und gegen Aarau, Zürich und Bern zogen, rief die neue Regierung die in der Schweiz stationierten französischen Truppen zu Hilfe. Reding siegte zwar am 2. Mai bei Rothenthurm und Morgarten, musste aber angesichts hoher Verluste in eine ehrenvolle Kapitulation einwilligen.
Nach dem Staatsstreich der Föderalisten im Oktober 1801 wurde er Landammann der Helvetischen Republik. Im April 1802 von den Unitariern gestürzt, beteiligte er sich im September an der Konterrevolution (Stecklikrieg). Mit anderen Anführern des Aufstands wurde er einige Monate in der Festung Aarburg inhaftiert. Nach Einführung der Mediationsverfassung durch Napoleon wählten ihn die Schwyzer 1803 und 1809 zum Landammann. Kurz vor dem Tod wurde er von Ludwig XVIII. aus dem Freiherren- in den Grafenstand erhoben.
Familie
BearbeitenReding heiratete 1796 Louise Bachmann, eine Tochter des Jost Bachmann. Anschließend heiratete 1805 Franziska Roggenstiel, eine Tochter des Jost Anton Roggenstiel (1777–1835). Das Paar hatte wenigstens einen Sohn:
- Alois (1810–1889) ⚭ 1843 Euphemia von Sonnenberg (1819–1894), Tochter von Ludwig von Sonnenberg
Siehe auch
BearbeitenDie Inhaftierung von Redings nahm Achim von Arnim zum Anlass für seine kleine Liebesgeschichte Aloys und Rose. William Wordsworth schrieb ein Gedicht über einen Gedenkstein für Reding: Memorial, near the Outlet of the Lake of Thun.[1]
Literatur
Bearbeiten- Heinrich Zschokke: Geschichte vom Kampf und Untergang der schweizerischen Berg- und Waldkantone, besonders des alten eidsgenössischen Kantons Schwyz. Bern/Zürich 1801 (Digitalisat ).
- Antoine-Henri Jomini: Histoire critique et militaire des guerres de la Révolution. Nouvelle édition (…) 10. Band, Paris 1822 (Digitalisat ).
- Reding. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 1. Auflage. Band 3: M–R. Brockhaus, Leipzig 1839, S. 642–643 (Digitalisat. zeno.org).
- (Karl von Elgger:) Die Kämpfe am Morgarten in den Jahren 1315 und 1798. Festschrift für die Jahresversammlung der schweiz. Offiziersgesellschaft in Zug (…) Einsiedeln 1868 (Digitalisat ).
- Georg von Wyß: Reding von Biberegg, Alois Graf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 523–529.
- Hans A. Wyss: Alois Reding: Landeshauptmann von Schwyz und erster Landammann der Helvetik. In: Der Geschichtsfreund, 91 (1936), S. 157–298 (Digitalisat ).
- Aymon de Mestral: Aloys von Reding, ein Held des nationalen Widerstandes. Zürich 1945.
- Edwin Züger: Alois Reding und das Ende der Helvetik. Zürich 1977.
Weblinks
Bearbeiten- Josef Wiget: Reding, Alois. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Alois von Reding in geneanet.org
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ The Collected Poems of William Wordsworth. Wordsworth Poetry Library, Ware 2006, S. 402.
Personendaten | |
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NAME | Reding, Alois von |
ALTERNATIVNAMEN | Reding von Biberegg, Alois Josef Fridolin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker und Militär |
GEBURTSDATUM | 6. März 1765 |
GEBURTSORT | Schwyz |
STERBEDATUM | 5. Februar 1818 |
STERBEORT | Schwyz |