Karakelong-Kielralle

Vogelart aus der Gattung der Kielrallen
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Die Karakelong-Kielralle (Amaurornis magnirostris), auch als Talaudkielralle bezeichnet, ist eine wenig erforschte Rallenart aus der Gattung der Kielrallen (Amaurornis), die auf Karakelong in den nördlich von Sulawesi gelegenen Talaudinseln endemisch ist.

Karakelong-Kielralle
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallen (Rallidae)
Gattung: Kielrallen (Amaurornis)
Art: Karakelong-Kielralle
Wissenschaftlicher Name
Amaurornis magnirostris
Lambert, 1998

Merkmale

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Die Karakelong-Kielralle erreicht eine Länge von ungefähr 30,5 cm und ein Gewicht von 250 g. Sie ist eine große, dunkle, robuste und großköpfige Kielralle mit einem deutlich kräftigen Schnabel. Der Kopf und die Oberseite sind dunkelbraun. Die Unterseite ist deutlich dunkelgrau, abgesehen von den brauneren Flanken und Oberschenkeln (die mehr wie die Oberseite gefärbt sind). Die Iris ist leuchtend rot, der Schnabel ist hellgrün, die Beine sind gelb und vorne hauptsächlich dunkel olivbraun. Von anderen Kielrallen unterscheidet sich die Karakelong-Kielralle durch eine vollkommen dunkle Unterseite und die fehlenden hellen Unterschwanzdecken. Auch der Kopf ist verhältnismäßig größer, der Schnabel breiter und der Schnabelrücken deutlich gebogen. Die Geschlechter ähneln sich vermutlich. Die juvenilen Vögel sind bisher unbeschrieben.

Lautäußerungen

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Der einzige bekannte Ruf dieser Art ist eine monotone Reihe von sehr lauten froschähnlichen Tönen, die sich wie tiefes Gebell anhören.

Lebensraum und Lebensweise

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Die Karakelong-Kielralle bewohnt Wälder, einschließlich Primär- und Sekundärwälder sowie Waldreste auch mit niedriger Dichte. Sie ist in üppiger Vegetation, Gestrüpp und verwilderten Plantagen bis zu 3 km vom Waldrand entfernt in Höhenlagen bis ungefähr 300 m zu beobachten. Sie toleriert einige Lebensraumveränderungen, die genauen Lebensraumansprüche sind jedoch nicht bekannt. Die Art kommt sympatrisch mit der Rotsteiß-Kielralle (Amaurornis moluccana) vor. Über die Lebensweise ist nichts bekannt.

BirdLife International klassifiziert die Art in die Kategorie „gefährdet“ (vulnerable) und schätzt den Bestand auf ungefähr 2350 bis 9560 Exemplare. Die Bestandszahlen sind rückläufig, vor allem durch den Verlust und die Degradierung der Wälder. Es scheint, dass sie derzeit auf Karakelong, die Hauptinsel des Talaudarchipels, beschränkt ist. Ob sie auch auf den kleineren Nachbarinseln vorkommt, ist nicht bekannt. Die Inselbewohner fangen die Rallen und nutzen sie als Nahrungsquelle. Diese Praxis wird jedoch hauptsächlich außerhalb der Wälder durchgeführt. Auch Plünderungen durch Ratten stellen einen Gefährdungsgrund dar.

Literatur

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  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
  • Frank R. Lambert: A new species of Amaurornis from the Talaud Islands, Indonesia, and a review of taxonomy of bush hens occurring from the Philippines to Australia. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 118, Nr. 2, 1998, S. 67–82 (online [abgerufen am 20. August 2013]).
  • Peter Barry Taylor, Ber van Perlo: Rails. A Guide to the Rails, Crakes, Gallinules and Coots of the World. Yale University Press, New Haven 1990, ISBN 978-0-300-07758-2.
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