Reichramingbach

Fluss im Reichraminger Hintergebirge in Oberösterreich, Nebenfluss der Enns
(Weitergeleitet von Ameisbach (Haselbach))

Der Reichramingbach, auch [die] Reichraming (alt nur Raming), im Mittellauf Großer Bach, als Oberlauf Sitzenbach (Zizelsbach), alternativ Haselbach,[1][2] ist ein Nebenfluss der Enns im südöstlichen Traunviertel bei Reichraming in Oberösterreich. Er ist das Hauptgewässer des Reichraminger Hintergebirges und durchfließt den Nationalpark Kalkalpen.

Reichramingbach
Reichraming; Großer Bach; Haselbach; Sitzenbach, Zizelsbach (Oberlauf/Quellbäche)[1]
Reichramingbach nahe Reichraming

Reichramingbach nahe Reichraming

Daten
Gewässerkennzahl AT: HZB:2-134-280, GGN:1095,1100
Lage Oberösterreich
Abfluss über Enns → Donau → Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit Donau unterhalb Jochenstein (DUJ)
Ursprung Quellbäche im Reichraminger Hintergebirge[1]
Mündung bei Reichraming in die EnnsKoordinaten: 47° 53′ 30″ N, 14° 27′ 44″ O
47° 53′ 30″ N, 14° 27′ 44″ O
Mündungshöhe 351 m ü. A.

Länge 29,2 km (mit linkem Quellbach)
Einzugsgebiet 170,71 km²[2]
Abfluss am Pegel Reichraming[3]
AEo: 168,6 km²
Lage: 900 m oberhalb der Mündung
NNQ (14.07.2006)
MNQ 1981–2010
MQ 1981–2010
Mq 1981–2010
MHQ 1981–2010
HHQ (12.08.2002)
200 l/s
1,24 m³/s
6,43 m³/s
38,1 l/(s km²)
148 m³/s
375 m³/s
Linke Nebenflüsse Föhrenbach, Rabenbach, Ebenforster Bach, Wilder Graben, Weißenbach, Fuchsgraben, Sulzbach
Rechte Nebenflüsse Mitterwandgraben, Fleischhackergraben, Fischergraben, Plaißabach, Wengergraben, Niglgraben
Gemeinden Rosenau am Hengstpaß, Weyer, Großraming, Reichraming
Nationalpark Kalkalpen, Hintergebirgsradweg

Lauf und Wasserwirtschaft

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Der Reichramingbach bildet sich aus zwei Bergbächen im südlichen Zentralgebiet des Hintergebirges. Die Namen der beiden Bäche finden sich auch gegeneinander vertauscht, mit diversen Zuordnungen, welcher der jeweilige Oberlauf ist.[1]

Der linke Quellbach wird meist Sitzenbach (Zizelsbach) genannt (und öfter als Hauptstrang-Oberlauf geführt). Er befindet sich im Gemeindegebiet von Rosenau am Hengstpaß. Er entspringt nordöstlich von Rosenau und etwas östlich vom Haselsgatter, am Nordfuß des Langfirst (1469 m ü. A.), auf ca. 1220 m ü. A. (). Er fließt zuerst in östlicher, dann nordöstlicher Richtung. Nach einigen Kilometern durchbricht der östlich des Größtenbergs den Hauptkamm der Oberösterreichischen Voralpen, in einem tief eingeschnittenen Canyon, der Hetzgraben heißt. Der Bach ist etwa 10 km lang. Zu seinen Nebenbächen gehören der Deckleiterbach bei der Klause, und der Jörglgraben im Hetzgraben von Nordosten.

Der rechten Quellbach heißt meist Haselbach (am Oberlauf auch Ameisbach).[1] Er bildet die Gemeindegrenze von Rosenau zu Weyer. Er kommt vom Wasserklotz (1505 m ü. A., dort der Ursprung auf ca. 1330 m ü. A. verzeichnet ) und Ahornsattel (zwischen Langfirst und Wasserklotz), direkt nördlich vom Hengstpass. Dieser Bach verläuft 7 km lang nordwärts. Er nimmt mehrere linke Nebengräben auf, die das Gebiet zum Sitzenbach hin entwässern.

Im Gemeindegrenzpunkt Rosenau–Weyer–Großraming, am Fuß der Hetzmäuer, auf 556 m ü. A. vereinen sich die beiden Bäche (). Der Canyon beginnt dann zu mäandrierenden und wird dann Große Schlucht genannt, der Bach auch Großer Bach. Dort befindet sich am Schwarzen Bach (Weißwasser, Larensackbach), der von Südosten kommt, der Schleierfall. Ab hier bis zur Mündung gehört der Bach hauptsächlich zur Gemeinde Reichraming, auf einem kurzen Abschnitt bildet er in Folge die Gemeindegrenze zu Großraming.

Der Ramingbach rinnt in Folge nordwärts, zwischen dem Zug SchreindlmauerSchneebergHohe Dirn linkerseits, und dem Hochkogel und Fahrenberg andrerseits. Die Talung weitet sich zunehmend. Das untere, besiedelte Tal ist die Gegend von Dirnbach. In Reichraming mündet er auf 351 m ü. A. in die Enns.

Seine Länge beträgt mitsamt dem Sitzenbach 29 km, ab der Schwarzer-Bach-Mündung gut 19 km, sein gesamtes Einzugsgebiet etwa 170,7 km².[2]

Das Wasser des Baches wurde früher für die Holztrift benutzt. Zeugnis davon gibt noch heute die Klause am Quelllauf, der Triftsteig in der Großen Schlucht, und die Große Klause, 10 Kilometer taleinwärts von Reichraming. Den Bach entlang verlief die 1971 stillgelegte Waldbahn Reichraming nach Weißwasser, heute verläuft auf der alten Trasse der Hintergebirgsradweg.

Literatur

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  • Gerald Radinger: Wandererlebnis Kalkalpen, Die 50 schönsten Touren im Nationalpark, Oberösterreich Verlag 2010, ISBN 978-3-9502878-8-2, S. o.A.
  • Gerald Radinger: Wandererlebnis Nationalpark Kalkalpen. Die schönsten Touren zwischen Enns und Steyr. Kral Verlag, 2012, ISBN 978-3-99024-066-3, S. o.A.
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Commons: Reichramingbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Die Österreichischen Karte (ÖK50) beschriftet am Unterlauf Reichramingbach, am Mittellauf Großer Bach, die Quellbäche Sitzenbach (links, durch den Hetzgraben) und Haselbach – Ameisbach (rechts, an den Haselmäuern) (Stand 2018);
    laut Flächenverzeichnis (FVZ, Einzugsgebiete) Reichraming (2-134-280), wobei der Abschnitt der Großen Schlucht, unterhalb der Einmündung des Schwarzen Bachs, als Reichraming [ab] der Vereinigung der Quellbäche geführt wird (Abschnitt 2-134-280-003), Sitzenbach (linker Quellbach der Reichraming) bis zur Einmündung des Schwarzen Bachs, wobei aber der HZB-Code den Oberlauf bezeichnet (2-134-280-001 und 002), und Haselbach (rechts, 2-134-280-002-008) als dessen Zubringer, mit Ameisbach – rechter Quellbach des Haselbaches (2-134-280-002-008-001) (FVZ Version 2011);
    das Oö. Wasserbuch (DORIS Gewässerpfade) führt aber abweichend Haselbach (KURZRID:1095) auf ganzer Länge mitsamt linkem Quellbach (durch den Hetzgraben, entspricht der Benennung des Haselsgatters im Quellgebiet) bis zur Mündung in die Enns, der rechte Quellbach hier umgekehrt Sitzenbach (ID:1100) ab Ursprung am Wasserkotz – aber alle unbenannten Zubringer beider Bachzüge vice versa wie ÖK/FVZ;
    die Karte basemap gibt Reichramingbach für den Lauf aufwärts bis zur Großen Schlucht, oberhalb der Einmündung des Schwarzen Bachs aber Haselbach, und diesen weiter wie ÖK/FVZ, mitsamt dessen Quellbach Ameisbach der ÖK, sowie für den linken Quelllauf (Hetzgraben) den Namen Zizelsbach;
    die 3. Landesaufnahme (um 1870) nennt Keixen Graben im Raum der Großen Schlucht (Name des dortigen Jagdhauses, ÖK ein kleiner Nebengraben), Hetzgraben und Zizels Bach links, Hauselgraben rechts; Souvant 1857 nennt Raming, Haselbach nur direkt oberhalb des Schwarzen Bachs, und die Quellbäche Gierlbach links und Ameisbach rechts; die 2. Landesaufnahme (Urmappe, um 1830) gibt Raming Bach (zwischendurch Großbach beim hier noch verzeichneten Stauteich der Großen Klause), Cizerlbach – Klausenbach für den linken, Haselbach – Ameißenbach für den rechten Bachzug (Klausenbach heute der Zubringer des Haselbachs im Sinne ÖK/FVZ beim Namenswechsel zu Ameisbach, in der ÖK Zorngraben);
    (alle Angaben DORIS, Thema Gewässer, Layer kleine Gewässer und Detaileinzugsgebiete, sowie Thema Erste Landesaufnahmen resp. Urmappe, mit jew. Hintergrundkarten; abgerufen am 2. Januar 2019; detaillierte Quelle zu FVZ siehe folgend);
    Vielfalt und Uneinheitlichkeit der Namen ist im Raum des Hintergebirges öfter zu finden.
  2. a b c Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Ennsgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 61. Wien 2011, S. 48 (bmlrt.gv.at [PDF; 3,7 MB]).
  3. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2010. 118. Band. Wien 2012, S. OG 197 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,6 MB])