Große Knorpelmöhre

Art der Gattung Knorpelmöhren (Ammi)
(Weitergeleitet von Ammi majus)

Die Große Knorpelmöhre[1] (Ammi majus)[2] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Knorpelmöhren (Ammi) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Große Knorpelmöhre

Große Knorpelmöhre (Ammi majus), Illustration

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Apieae
Gattung: Knorpelmöhren (Ammi)
Art: Große Knorpelmöhre
Wissenschaftlicher Name
Ammi majus
L.

Beschreibung

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Stängel und Blatt
 
Laubblatt
 
Doppeldoldiger Blütenstand
 
Blüten
 
Junge Früchte

Vegetative Merkmale

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Die Große Knorpelmöhre ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern erreicht.[3] Je Pflanzenexemplar ist nur ein Stängel vorhanden, der fein gerillt und im oberen Bereich verzweigt ist.[3]

Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide, -stiel und -spreite gegliedert. Sie sind vielgestaltig.[3] Die unteren Laubblätter sind gestielt, die mittleren und oberen sind kürzer gestielt oder auf den schmalen hautrandigen Blattscheiden sitzend.[3] Die Blattspreite der unteren Laubblätter ist einfach gefiedert und dreizählig; die der oberen bis doppelt fiederschnittig.[3] Die unteren Laubblätter weisen längliche oder lanzettliche, gleichmäßig knorpelig gezähnte Blattabschnitte auf. Die Teilblätter der oberen Laubblätter sind schmal-lanzettlich oder linealisch und grob gezähnt.[4]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Juni bis Oktober.[3] Auf einem langen Blütenstandsschaft befindet sich ein doppeldoldiger Blütenstand. Die 15 bis 30, selten bis zu 60 Doldenstrahlen sind abstehend. Die Hüllblätter sind um einiges kürzer als die Doldenstrahlen und meistens drei- bis fünfteilig mit schmal linealischen, sehr spitzen Zipfeln.[3] Die zahlreichen Hüllchenblätter sind lanzettlich-pfriemlich und weiß hautrandig.[3] Die Döldchen sind 10- bis 20-blütig; die Blütenstiele sind 4 bis 35 Millimeter lang.[5] Die Kronblätter sind weiß, die größeren sind über 1 Millimeter lang.[3] Die Griffel sind dünn und überragen im zurückgeschlagenen Zustand das Griffelpolster.[3]

Die glatte Doppelachäne ist bei einer Länge von 1,5 bis 2,5 Millimetern länglich oder eiförmig mit dünnen Rippen. Sie ist der des Kümmels (Carum carvi) ähnlich und reif rost-braun.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[6]

Ökologie

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Bei der Großen Knorpelmöhre handelt es sich um einen Therophyten.[2]

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.[2]

Vorkommen

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Die Große Knorpelmöhre kommt vom Mittelmeerraum bis zur Arabischen Halbinsel und dem Iran vor. In Europa gibt es Fundortangaben für Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, die Türkei und die Ukraine.[7] In Nordeuropa, in Nord- und Südamerika, im östlichen und südlichen Afrika, in Ostasien, Pakistan und in Neuseeland ist Ammi majus ein Neophyt.

Die Große Knorpelmöhre gedeiht in Mitteleuropa in Olivenhainen, Äckern, Brachland und Ruderalstellen in Höhenlagen von 0 bis 1000 Metern. In Mitteleuropa kommt sie besonders in Pflanzengesellschaften des Verbands Sisymbrion vor.[6] Bei der Großen Knorpelmöhre handelt es sich in Deutschland um einen unbeständigen Neophyten.[2] Auf der Iberischen Halbinsel hat die Große Knorpelmöhre Vorkommen in Höhenlagen von 0 bis 1100 Metern.[5]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]

Taxonomie

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Die Erstveröffentlichung von Ammi majus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 243.

Trivialnamen

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Weitere Benennungen für die Große Knorpelmöhre sind oder waren: Ameos (griechisch ἄμμεως, Genetiv von ἄμμι, ammi[8]), Ammei, Ammern und Ammey[9] sowie Ammi und Großammei.[10]

Literatur

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  • Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 216.

Einzelnachweise

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  1. Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 14. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1988, ISBN 3-06-012539-2, S. 344.
  2. a b c d Ammi majus L., Große Knorpelmöhre. auf FloraWeb.de
  3. a b c d e f g h i j k Albert Thellung: Umbelliferae. S. 1171–1173. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 2. Verlag Carl Hanser, München 1965.
  4. a b Ammi majus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  5. a b Datenblatt bei Flora Vascular.
  6. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 709.
  7. Ralf Hand (2011+): Apiaceae. Datenblatt Ammi majus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  8. Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 199 (Ameos).
  9. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 24 eingescannt.
  10. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 134.
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