Antiklinale

Gesteinsfalte mit positiver Amplitude
(Weitergeleitet von Antiklinal)

Eine Antiklinale, Antikline, Antiklinorium oder geologischer Sattel ist eine durch Faltung erzeugte Aufwölbung geschichteter Gesteine.[1]

Antiklinale

Beschreibung

Bearbeiten
 
Sattelstruktur in präkambrischem Gneis
 
Sattelstruktur in Camaret-sur-Mer

Im engen Sinne beschränkt sich der Terminus auf Aufwölbungen, in denen die ursprüngliche oben/unten-Beziehung der Schichtenfolge gewahrt ist (grüne Felder in Tabelle). Dabei liegen auf der durch Erosion eingeebneten Erdoberfläche die ältesten Gesteine im Zentrum und sind von jüngeren Gesteinen umgeben.

Der allgemeine Fall der Aufwölbung ohne Berücksichtigung der Altersfolge heißt Antiform.[2]

Eine Antiklinale entsteht durch Zusammenstauchung eines Teils der Erdkruste mittels seitlich wirksamen Drucks. Hierbei können sich große und kleine Falten überlagern, so dass das Gestein einer großen geologischen Falte meist wellenförmig ausgeprägt erscheint.

Die zur Antiklinale inverse geometrische Struktur heißt Synklinale.

Synklinale
(jüngere Gesteine im Faltenkern)
Antiklinale
(ältere Gesteine im Faltenkern)
Synform
(nach unten gerichtet)
synklinale Synform /
synforme Synklinale
antiklinale Synform /
synforme Antiklinale
Antiform
(nach oben gerichtet)
synklinale Antiform /
antiforme Synklinale
antiklinale Antiform /
antiforme Antiklinale

grüne Felder: normale Schichtenfolge / jüngere Schichten oben
rote Felder: umgekehrte Schichtenfolge / jüngere Schichten unten

Literatur

Bearbeiten
  • Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12. Auflage, Spektrum, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4.
  • Frank Press, Raymond Siever, John Grotzinger: Allgemeine Geologie. Einführung in das System Erde (Originaltitel: Understanding Earth, übersetzt von Volker Schweizer), 5. Auflage. Spektrum, Heidelberg / Berlin, 2007, ISBN 978-3-8274-1812-8.
Bearbeiten
Commons: Antiklinale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Press & Siever 2003: 259
  2. Murawski & Meyer 1998: 11.