Antimon(V)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Antimon(V)-chlorid | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | SbCl5 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbe Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 299,02 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig[1] | ||||||||||||||||||
Dichte |
2,358 g·cm−3[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
3,5 °C[1] | ||||||||||||||||||
Siedepunkt |
79 °C (bei 29,3 mbar)[1] | ||||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | |||||||||||||||||||
ΔHf0 | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Geschichte
BearbeitenAntimon(V)-chlorid wurde zum ersten Mal 1825 von Heinrich Rose beschrieben.[5] Die Kristallstruktur konnte 1959 von Stanley M. Ohlberg aufgeklärt werden.[6]
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenAntimon(V)-chlorid kann durch Reaktion von Chlorgas mit geschmolzenem Antimontrichlorid gewonnen werden[7]:
Eigenschaften
BearbeitenAntimon(V)-chlorid ist eine farblose bis gelbliche, an Luft rauchende Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Unter Normaldruck verdampft die Verbindung ab 140 °C, wobei sie sich ab 70 °C zu Chlor und Antimontrichlorid zu zersetzen beginnt. Mit wenig Wasser entstehen die Hydrate SbCl5·H2O und SbCl5·4H2O.[7] Mit viel Wasser zersetzt es sich mit heftiger Reaktion.[1]
Antimon(V)-chlorid liegt bei −30 °C als Monomer vor und bildet eine trigonale Bipyramide. Es kristallisiert in der hexagonalen Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194) mit den Gitterkonstanten a = 741,4 pm und c = 794,0 pm. Die Elementarzelle enthält dabei zwei Moleküle. Bei tiefen Temperaturen ab −55 °C bildet sich das doppelt chlorverbrückte Dimer Sb2Cl10 mit einer kantenverknüpften doppeloktaedrischen Struktur aus, was an einer Farbänderung von gelb nach orange sichtbar wird. Die Dimerisierungsenthalpie beträgt −7,5 kJ/mol (−1,8 kcal/mol).[8]
Verwendung
BearbeitenAntimon(V)-chlorid wird als Chlorierungsmittel bei organischen Synthesen verwendet, zudem ist es eine starke Lewis-Säure, die Chloridionen abstrahiert und dabei das Hexachloroantimonat-Ion bildet. In der Dünnschichtchromatographie dient eine Antimon(V)-chlorid-Lösung in Chloroform oder Tetrachlormethan als Anfärbereagenz.[9]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag zu Antimon(V)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Antimon(V)-chlorid bei Merck, abgerufen am 6. Juli 2010.
- ↑ Eintrag zu Antimony pentachloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 952 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Heinrich Rose: Ueber die Verbindungen des Antimons mit Chlor und Schwefel. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 79, Nr. 4, 1825, S. 441–454, doi:10.1002/andp.18250790404.
- ↑ Stanley M. Ohlberg: The Crystal Structure of Antimony Pentachloride at -30°. In: Journal of the American Chemical Society. 81, 1959, S. 811, doi:10.1021/ja01513a015.
- ↑ a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 588.
- ↑ Haupt, Silvia: Pentahalogenide und Oxidhalogenide der Elemente der fünften Hauptgruppe. Dissertation, 2002.
- ↑ Eintrag zu Antimonchloride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. April 2014.