Antimon(III)-fluorid oder Antimontrifluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Antimons aus der Gruppe der Fluoride. Bei Raumtemperatur ist Antimon(III)-fluorid ein weiß bis gräulicher kristalliner Feststoff mit stechendem Geruch. Die Verbindung ist sowohl giftig, krebserzeugend, als auch ätzend.
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ Sb3+ _ F− | ||||||||||||||||
Kristallsystem |
orthorhombisch | |||||||||||||||
Raumgruppe |
C2cm (Nr. 40, Stellung 4) | |||||||||||||||
Gitterparameter | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Antimon(III)-fluorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
Antimontrifluorid | |||||||||||||||
Verhältnisformel | SbF3 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
zerfließlicher, kristalliner Feststoff mit weiß bis leicht gräulicher Farbe und stechendem Geruch[2] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 178,76 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte | ||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
376 °C[2] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
sehr leicht in Wasser (4430 g·l−1 bei 20 °C)[2] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
aufgehoben, da cancerogen[2] | |||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenAntimontrifluorid lässt sich durch Reaktion von wasserfreiem Fluorwasserstoff mit Antimon(III)-oxid herstellen. Hierbei entsteht Antimon(III)-fluorid und Wasser.
Eigenschaften
BearbeitenPhysikalische Eigenschaften
BearbeitenAntimon(III)-fluorid autodissoziert zu Difluoroantimon(III)-Kationen und Tetrafluoroantimonat(III)-Anionen.
Dadurch leitet geschmolzenes Antimontrifluorid auch elektrischen Strom. Die Difluoroantimon(III)-Kationen werden von umgebenden Antimon(III)-fluorid-Molekülen stabilisiert. Antimon(III)-fluorid kristallisiert orthorhombisch, Raumgruppe C2cm (Raumgruppen-Nr. 40, Stellung 4) , mit den Gitterparametern a = 4,95 Å, b = 7,46 Å und c = 7,26 Å.[1]
Chemische Eigenschaften
BearbeitenAntimon(III)-fluorid ist eine starke Lewis-Säure aber eine verhältnismäßig schwache Lewis-Base. Mit Donorfluoriden bildet es Fluorokomplexe.
Verwendung
BearbeitenAntimon(III)-fluorid wird als mäßig aktives Fluorierungsmittel, bevorzugt für niedrig schmelzende Fluoride, verwendet. Diese lassen sich anschließend vom überschüssigen Antimon(III)-fluorid abdestillieren. Außerdem dient es als Beizmittel zum Färben und wird bei der Herstellung von Keramik verwendet.
Sicherheitshinweise
BearbeitenAntimon(III)-fluorid ist für den Menschen giftig. Einatmen von Antimon(III)-fluorid kann zu chemischer Lungenentzündung und Lungenödem führen. Der direkte Kontakt kann zu starken Schädigungen der Haut, der Gewebe der Schleimhäute sowie der Atemwege und der Augen führen.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
- G. H. Aylward, T. J. V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 1999, ISBN 3-527-29468-6.
- Eintrag zu Antimonfluoride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juni 2014.
- Georg Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry. 2. Auflage. Band 1. Academic Press, 1963, ISBN 978-0-12-395590-6, S. 199, doi:10.1016/B978-0-12-395590-6.X5001-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b A. J. Edwards: Fluoride crystal structures. Part XIV. Antimony trifluoride: A redetermination. In: Journal of the Chemical Society. Nr. 0, 1970, S. 2751–2753, doi:10.1039/J19700002751.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Antimon(III)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Antimony trifluoride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 952 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).