Armenische Felseidechse
Die Armenische Felseidechse (Darevskia armeniaca, Syn.: Lacerta armeniaca), auch Armenische Gebirgseidechse, gehört innerhalb der Familie der Echten Eidechsen zur Gattung der Kaukasischen Felseidechsen, einer Ausgliederung aus der alten Sammelgattung Lacerta.
Armenische Felseidechse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Armenische Felseidechse (Darevskia armeniaca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Darevskia armeniaca | ||||||||||||
(Mehely, 1909) |
Beschreibung
BearbeitenDie Armenische Felseidechse ähnelt im Aussehen der Mauereidechse. Sie besitzt einen spitzen Kopf, einen schlanken abgeflachten Körper und einen langen Schwanz. Die Färbung variiert in den unterschiedlichsten Brauntönen mit größeren bläulichen Punkten am Kopf, die wie Schilde aussehen sowie kleinen bläulichen Punkten auf dem Rücken und zwischen den Flanken bis zur Bauchunterseite. Ihre kurzen fast zierlichen Extremitäten enden in lange spitze Krallen. Die Gesamtlänge der Armenischen Felseidechse beträgt 18 bis 20 Zentimeter.
Verbreitung
BearbeitenDas natürliche Verbreitungsgebiet der Armenischen Felseidechse erstreckt sich über den Kaukasus, von Südgeorgien, Armenien bis zur nordöstlichen Türkei, vereinzelt auch in der Ukraine. Ihr bevorzugtes Habitat ist das Gebirge. Dort hält sie sich in Höhen zwischen 1.700 und 2.200 Metern auf warmen Felsvorsprüngen und zwischen Felsnischen auf.
Nahrung
BearbeitenDie Armenische Felseidechse bevorzugt neben Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßern auch süße Früchte.
Fortpflanzung
BearbeitenDie Armenische Felseidechse gehört zu den Wirbeltieren mit Jungfernzeugung (Parthenogenese). Dabei handelt es sich um eine eingeschlechtliche Fortpflanzung – es gibt nur Weibchen. Diese legen nach einer Winterruhe zwischen zwei und fünf unbesamte Eier, aus denen ausschließlich wieder nur Weibchen schlüpfen. Die Jungfernzeugung findet man nur noch bei einigen Kaukasischen Felseidechsen, bei amerikanischen Rennechsen, Geckos, einigen Schlangenarten (z. B. bei der Blumentopfschlange) sowie bei einigen Fischen. Häufiger kommt sie bei wirbellosen Tieren vor wie Rädertieren, Blattläusen, Wasserflöhen und Würmern. Ursache für die Parthenogenese der Armenischen Felseidechse kann ein Paarungspartnermangel oder auch eine Art Vermehrungsstrategie sein. Die Armenische Felseidechse gilt noch nicht als bedrohte Tierart.
Literatur
Bearbeiten- Илья С. Даревский, Н. Ƚ.Кан, Н. Л. Рябuнuна u др: Биологические и молекулярно-генетические характеристики партеногенетического вида ящериц Lacerta armeniaca (Mehely), интроду-цированного из армении на украину. In: Российская академия наук. Доклады Академии Наук. Bd. 363, Nr. 6, 1998, ISSN 0002-3264, S. 846–848, (Biological and molecular genetic characteristics of the parthenogenetic lizard Lacerta armeniaca (Mehely), introduced from Armenia to Ukraine.).
- Ilya S. Darevsky: Lacerta armeniaca Méhely, 1909. In: Jean-Pierre Gasc et al. (Hrsg.): Atlas of amphibians and reptiles in Europe. Societas Europaea Herpetologica u. a., Bonn u. a. 1997, ISBN 2-86515-103-4, S. 232–233.
- Ilya S. Darevsky, Larisa A Kupriyanova: Rare males in parthenogenetic lizard Lacerta armeniaca Méhely. In: Vertebrata Hungarica. Bd. 21, 1982, ISSN 0506-7839, S. 69–75, Digitalisat (PDF; 10,2 MB).
- Феликс Д. Даниелян, А. К. Айказян: Новый тип эмбрионального уродства у партеногенетического вида скальных ящериц Lacerta armeniaca. In: Биологический журнал Армении. Bd. 27, Nr. 2, 1974, ISSN 0366-5119, S. 99–101, Digitalisat (PDF; 1,2 MB), (New case of embryonal deformity of parthenogenetic species of rock lizard Lacerta armeniaca.).
- Ilya S. Darevsky, Felix D. Danielyan: Diploid and Triploid Progeny Arising from Natural Mating of Parthenogenetic Lacerta armeniaca and L. unisexualis with Bisexual L. saxicola valentini. In: Journal of Herpetology. Bd. 2, Nr. 3/4, 1968, S. 65–69, doi:10.2307/1563104.
Weblinks
Bearbeiten- Darevskia armeniaca In: The Reptile Database
- Darevskia armeniaca in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Agasyan and Natalia Ananjeva, 2008. Abgerufen am 1. Februar 2014.