Die Asternartigen (Asterales) sind eine der artenreichsten Ordnungen der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Fossilfunde sind seit dem Oligozän, etwa 29 Mio. Jahre vor heute, bekannt; es ist also eine noch relativ junge Ordnung.
Asternartige | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Fieberklee (Menyanthes trifoliata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Asterales | ||||||||||||
Lindl. |
Beschreibung
BearbeitenEs gibt wesentlich mehr krautige Taxa als holzige. Es sind nie Nebenblätter vorhanden. Die Laubblätter sind selten einfach, oft gezähnt oder gekerbt, manchmal geteilt.
Die Blüten sind meistens fünfzählig. Die Blütenkronblätter sind immer verwachsen (Sympetalie). Die Früchte sind Kapselfrüchte oder Achänen.
Innerhalb dieser Ordnung ist eine Tendenz hin zur Bildung von Pseudanthien (Scheinblüte), von radiärsymmetrischen Blüten zu zygomorphen (spiegelsymmetrischen) Blüten, zu Verwachsungen im Staubblattbereich, und zu einer Reduzierung der Fruchtblätter von fünf zu zwei zu beobachten. Die Evolution dieser Merkmale innerhalb der Asternartigen hat erhebliche ökologische und evolutionäre Vorteile für die Pflanzen gebracht. Die Bildung von Pseudanthien ermöglicht es den Pflanzen, Bestäuber effizienter anzulocken, da die Scheinblüte aus vielen kleinen Blüten besteht, die zusammen eine größere, auffälligere Struktur bilden. Zygomorphe Blüten sind oft spezialisiert auf bestimmte Bestäuber, was zu einer effizienteren Bestäubung und geringerer Konkurrenz zwischen Pflanzenarten führt. Die Verwachsungen und Reduzierungen in den reproduktiven Strukturen können ebenfalls Vorteile in Bezug auf die Bestäubungseffizienz und die Samenproduktion bieten.[1]
Systematik
BearbeitenDie Asternartigen werden innerhalb der nach ihnen benannten Gruppe der Asteriden in die Euasteriden II gestellt. Zur Ordnung werden folgende Familien gezählt:[2]
- Alseuosmiaceae
- Argophyllaceae
- Korbblütler (Asteraceae)
- Calyceraceae
- Glockenblumengewächse (Campanulaceae) (inklusive Lobeliaceae)
- Goodeniengewächse (Goodeniaceae)
- Fieberkleegewächse (Menyanthaceae)
- Pentaphragmataceae
- Phellinaceae
- Rousseaceae
- Stylidiaceae (inklusive Donatiaceae)
Ein vereinfachtes Kladogramm basierend auf einer Arbeit von Tachtadschjan (1997) beschreibt die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Asterales folgendermaßen:[3]
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen
Bearbeiten- Die Ordnung bei der APWebsite (engl.)
- Informationen zur Ordnung von der Uni Hamburg. (deutsch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Judd, Walter S., et al.: Plant systematics: a phylogenetic approach. In: Ecología mediterránea. Band 25.2, 1999.
- ↑ Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, DOI:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
- ↑ Die Ordnung Asterales auf der APWebsite: [1]