Murumurufett

Pflanzenfett
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Murumurufett (meist als Murumuru-Butter bezeichnet) ist ein Pflanzenfett, welches aus dem Samen der Astrocaryum murumuru (Murumurupalme) gewonnen wird. Die Samen enthalten ca. 35–45 % Fett.[1] Es handelt sich damit nicht – ebenso wenig wie bei Erdnussbutter – um Butter im eigentlichen Sinn.

Murumuru-„Butter“

Ursprung, Gewinnung und Verwendung

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Typisches Triglycerid mit einem Fettsäurerest der Myristinsäure (rot) und zwei der Laurinsäure (blau)

Die Palme ist im amazonischen Regenwald in Brasilien heimisch. Sie wächst auf den Überschwemmungsflächen im Amazonasbecken und trägt essbare Früchte. Wenn die Früchte reif sind, fallen sie auf den Boden. Das gelbe Fruchtfleisch wird von Nagern, Schweinen und Rindern verzehrt. Übrig bleibt ein sauberer Samen. Das Murumurufett wird aus den Samen gepresst und als Feuchtigkeitsspender eingesetzt.[2]

Das Murumurufett hat stark weichmachende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und wirkt filmbildend und natürlich glänzend. Sie enthält Vitamine. Wie andere Fette und Öle ist Murumurufett ein hauptsächlich ein Triglycerid also ein Triester des Glycerins. Die Triglyceride enthalten als Fettsäurereste besonders hohe Anteile an Laurin- und Myristinsäure. Sie ist Grundstoff für Lotionen, Cremes, Seifen, Haarspülungen, Gesichts-Murumurumasken, Shampoos und Emulsionen, Feuchtigkeitsspender und Enthaarungsmittel.[3]

Murumurufett eignet sich auch zur Biodiesel-Erzeugung.[4]

Inhaltsstoffe

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Fettsäurezusammensetzung kaltgepresstes Murumurufett

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Quellen:[3][5][6][7]

Caprylsäure Gewichts-% 1–2
Caprinsäure Gewichts-% 1,5–4,5
Laurinsäure Gewichts-% 40–50
Myristinsäure Gewichts-% 21–37
Palmitinsäure Gewichts-% 4–7
Palmitoleinsäure Gewichts-% <1
Stearinsäure Gewichts-% 2–4
Ölsäure Gewichts-% 10–14
Linolsäure Gewichts-% 1–3
Gesättigte Fettsäuren % 90
Ungesättigte Fettsäuren % 10

Physikalisch-chemische Merkmale

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Merkmale Einheit Eigenschaft
Erscheinungsbild (25 °C) wachsartig
Farbe weiß bis beige
Geruch moschusartig, charakteristisch
Säurezahl mg KOH / g <5,0
Peroxidzahl meq O2 / kg <5,0
Iodzahl gI2 / 100 g 10–12
Verseifungszahl mg KOH / g 220–245
Dichte 25 °C g/ml 0,925
Schmelzpunkt °C 32–35

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. P. H. List, L. Hörhammer (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 4. Auflage, 3. Band: Chemikalien und Drogen (AM–CH), Springer, 1972, ISBN 3-540-05122-8, S. 306.
  2. Kavita Daswani: Makeup and skin products that are fresh, new and natural. Los Angeles Times, 13. Juni 2010, abgerufen am 10. Juli 2010.
  3. a b Floriano Pastore Jr., Vanessa Fernandes de Araújo u. a.: Plantas da Amazônia para Produção Cosmética: uma abordagem química. – 60 espécies do extrativismo florestal não-madeireiro da Amazônia. Universidade de Brasília (UnB), Projeto Non-Wood II – PD 31/99 Rev. (I), Brasília, 2005, S. 24–27, online (PDF; 1,35 MB), auf itto.int, abgerufen am 11. März 2017.
  4. Rogério Pereira Limaa, Patrícia Teresa Souza da Luz u. a.: Murumuru (Astrocaryum murumuru Mart.) butter and oils of buriti (Mauritia flexuosa Mart.) and pracaxi (Pentaclethra macroloba (Willd.) Kuntze) can be used for biodiesel production: Physico-chemical properties and thermal and kinetic studies. In: Industrial Crops and Products. Volume 97, March 2017, S. 536–544, doi:10.1016/j.indcrop.2016.12.052.
  5. American Oil Chemists’ Society: Oil and Soap. Band 22, Ausgabe 12, Gillette Publishing Company, 1945, S. 343.
  6. Frank D. Gunstone, John L. Harwood, Fred B. Padley: The Lipid Handbook. Second Edition, Chapman & Hall, 1994, ISBN 0-412-43320-6, S. 54.
  7. Josilene Lima Serra, Antonio Manoel da Cruz Rodrigues, u. a.: Oils and fats of 12 Amazonian plants: A determination of fatty acids, tocols and total carotenes reveals new sources for industrial use. 2016, online (PDF; 613 kB), auf ufrgs.br, abgerufen am 11. März 2017.