Frauenfarne

Gattung der Familie Athyriaceae
(Weitergeleitet von Athyrium)

Die Frauenfarne (Athyrium) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Frauenfarngewächse (Athyriaceae).[1] Die 170 bis 200 Arten der Gattung kommen hauptsächlich auf der Nordhalbkugel vor.

Frauenfarne

Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Frauenfarngewächse (Athyriaceae)
Gattung: Frauenfarne
Wissenschaftlicher Name
Athyrium
Roth

Beschreibung

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Illustration des Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
 
Der Regenbogenfarn (Athyrium niponicum) wird wegen der Zeichnung seiner Wedel auch als Zierpflanze verwendet.
 
Athyrium microphyllum
 
Athyrium otophorum
 
Athyrium vidalii

Athyrium-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die besitzen ein, in der Regel kurzes, kriechendes oder aufsteigendes Rhizom. Einige tropische Athyrium-Arten, z. B. Athyrium oosorum, sind auch Baumfarne, die Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen können.

Die fertilen und sterilen Wedel sind gleichgestaltig. Sie sind bei dem überwiegenden Teil der Arten sommergrün. Sie sind ein- bis dreifach gefiedert bis fiederschnittig, wobei die Fiederung gegen die Wedelspitze weniger wird. Von der Form her sind die Wedel lanzettlich bis elliptisch. Sie stehen an der Spitze des Rhizoms und sind trichterförmig gestellt.[2]

Die Wedelachse enthält zwei Gefäßbündel, die an der oberen Seite zusammengewachsen sind, sodass ein U-förmiges oder sichelmondförmiges Bündel entsteht.

Die Sori liegen auf der Unterseite jedes Fiederblättchens in je einer Reihe zwischen Mittelrippe und Blättchenrand. Sie sind in der Regel kommaförmig, hakenförmig, hufeisenförmig gekrümmt bis länglich gerade. Die Indusien haben die gleiche Form wie die Sori und sind seitlich angewachsen. Bei einigen Arten fehlt das Indusium auch. Wegen der länglichen Gestalt der Indusien stellte man die Frauenfarne früher auch manchmal in die Familie der Streifenfarngewächse (Asplenicaceae). Die Form der Sori ist auch das Hauptunterscheidungsmerkmal zu den steril manchmal sehr ähnlichen Wurmfarnen (Dryopteris).

Vorkommen

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Die 170 bis 200 Arten der Gattung Athyrium kommen hauptsächlich auf der Nordhalbkugel vor, davon die meisten in China, von wo 127 Athyrium-Arten beschrieben worden sind. Der größte Teil der anderen kommt ebenfalls aus Asien. Mehrere stammen aus dem tropischen Afrika und Madagaskar, einige wenige aus Nordamerika und Mittelamerika, und schließlich kommen auch noch drei Arten aus den gemäßigten Gebieten Südamerikas. Die meisten Arten wachsen terrestrisch.

Systematik

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Taxonomie

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Die Gattung Athyrium 1799 durch Albrecht Wilhelm Roth in Tentamen Florae Germanicae, Band 3, 1, S. 31, 58–59 aufgestellt.[3][4] Typusart in Athyrium filix-femina (L.) Roth.[3]

Arten (Auswahl) und ihre Verbreitung

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In Europa kommen nur zwei Arten vor:

  • Gebirgs-Frauenfarn oder Alpen-Waldfarn (Athyrium distentifolium Tausch ex Opiz, Syn.: Athyrium alpestre (Hoppe) Rylands): Er kommt in Eurasien, Grönland und Nordamerika vor.
  • Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina (L.) Roth): Er ist in Eurasien, Nordwestafrika, Nord-, Zentral- und Südamerika verbreitet.

Als Zierpflanze angepflanzt werden manchmal die Arten:

  • Regenbogenfarn oder Brokatfarn (Athyrium niponicum (Mett.) Hance), Heimat: China, Mandschurei, Korea, Japan, Taiwan.[5]
  • Athyrium otophorum (Miq.) Koidz., Heimat: China, Japan, Korea.[5]
  • Silberner Frauenfarn (Athyrium pycnocarpon (Spreng.) Tidestr., wird auch als Diplazium pycnocarpon (Spreng.) M.Broun in die Gattung Diplazium gestellt), Heimat: Kanada, USA.[6]
  • Athyrium vidalii (Franch. & Sav.) Nakai, Heimat: Japan, Korea, Taiwan und China.[4] Es gibt zwei Varietäten.[4]

Sonstige Arten (Auswahl):

  • Athyrium arisanense (Hayata) Tagawa: Sie kommt in Japan und in Taiwan vor.[4]
  • Athyrium clivicola Tagawa: Sie kommt in zwei Varietäten in Japan, Korea, Taiwan und China vor.[4]
  • Athyrium davidii (Franch.) Christ: Sie kommt im nördlichen Indien, in Nepal, im nördlichen Myanmar, im westlichen Sichuan, im südöstlichen Tibet und im nordwestlichen Yunnan.[4]
  • Athyrium fauriei (Christ) Makino: Sie kommt in Japan, China und auf den Philippinen vor.[4]
  • Athyrium mackinnoniorum (C.Hope) C.Christensen: Doe etwa drei Varietäten sind in Afghanistan, Pakistan, im nördlichen Indien, in Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam und in China verbreitet.[4]
  • Athyrium microphyllum (Sm.) Alston: Sie kommt auf Hawaii vor.[7]
  • Athyrium oosorum (Baker) Christ: Dieser Endemit kommt nur auf der Samoa-Insel Savaiʻi vor.[7]
  • Athyrium roseum Christ: Sie kommt in zwei Varietäten in Yunnan in Bergwäldern in Höhenlagen von 1600 bis 2400 Metern vor.[4]
  • Athyrium sinense Rupr.: Sie kommt in China vor.[5] Sie gedeiht in Bergwäldern in Höhenlagen von 300 bis 2600 Metern in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen südöstliches Gansu, Hebei, westliches Henan, Ningxia, Shaanxi, Shandong sowie Shanxi.[4]
  • Athyrium wardii (Hook.) Makino: Sie ist in drei Varietäten in Japan, Korea und China weitverbreitet.[4]
  • Athyrium yokoscense (Franch. & Sav.) Christ: Sie kommt im nordöstlichen China, in Japan, Korea und im fernöstlichen Russlands Fernem Osten vor.[5]

Quellen und weiterführende Informationen

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Literatur

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  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2.
  • Urania Pflanzenreich. Band 2: Moose, Farne, Nacktsamer, 1. Auflage 1992, Urania-Verlag, Leipzig 1992, ISBN 3-332-00495-6.
  • Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Einzelnachweise

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  1. Müller, F., Ritz, C.M., Welk, E., Wesche, K. (Hrsg.): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2021, ISBN 978-3-662-61010-7, S. 113.
  2. Josef Dostál: Athyrium. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. S. 187–191.
  3. a b Athyrium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 1. April 2024.
  4. a b c d e f g h i j k Zhongren Wang, Masahiro Kato: Athyrium Roth. - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 2–3: Athyriaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010.
  5. a b c d Athyrium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. März 2019.
  6. Alan R. Smith: Dryopteridaceae Herter. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York 1993, ISBN 0-19-508242-7. Masahiro Kato: Athyrium Roth – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  7. a b Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 19.2 vom März 2024.
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Commons: Frauenfarne (Athyrium) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien