Reason Party, bis Anfang 2018 Australian Sex Party (ASP, dt. Australische Sex-Partei) war eine australische Partei.[1]
Reason Party | |
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Parteivorsitzende | Fiona Patten |
Gründung | 2009 (als Australian Sex Party) |
Auflösung | 2024 |
Hauptsitz | 100 Bell St, Coburg, VIC, 3058 |
Ausrichtung | Freiheitsrechte, Progressivismus, Säkulärer Liberalismus, Legalisierung von Drogen |
Farbe(n) | Türkis |
Sitze Repräsentantenhaus | 0 / 151 (0 %) |
Sitze Senat | 0 / 76 (0 %) |
Mitgliederzahl | >500 |
Website | reasonvic.org.au |
Sie wurde 2009 als Antwort auf den angeblichen zunehmenden Einfluss von religiösen Gruppen in der Politik gegründet.[2][3] Die Partei wurde mit Unterstützung der Eros Association, einer Lobby-Organisation der Sexindustrie, gegründet. Parteivorsitzende ist Fiona Patten, gleichzeitig Geschäftsführerin der Eros Association.[4] Patten beschreibt die Reason Party als Partei der Freiheitsrechte.[5] 2014 und 2018 wurde Patten ins Oberhaus des Parlaments von Victoria gewählt.
Wahlen
BearbeitenAustralian Sex Party
BearbeitenNachwahlen 2009
BearbeitenDie Partei trat erstmals im November 2009 bei den Nachwahlen zum Repräsentantenhaus in Higgins und Bradfield an.[6][7] In beiden Wahlkreisen kam sie jeweils auf über drei Prozent der Erstpräferenzen.[8][9]
Parlamentswahlen 2010
BearbeitenZu den Parlamentswahlen 2010 trat die Partei in 6 der 150 Wahlkreise der Repräsentantenhauswahl und in allen Bundesstaaten (außer Tasmanien) sowie im Northern Territory an. Bei den Senatswahlen entfielen 250.000 Erstpräferenzen auf die ASP, entsprechend 2,04 % der Wählerstimmen.[10][11] Sie wurde fünftstärkste Partei. Dabei scheiterte sie in Victoria knapp an einem Senatssitz.[12] Nach der Wahl erklärte die Parteivorsitzende, die Sex-Partei sei „nun die größte der kleinen Parteien“:
We’ve polled better than the Greens did in their first federal election and believe that our vision of Australia as the most socially progressive country in the world is equal to the Greens environmental messages of 20 years ago.[13]
Während die Sexpartei keinen Sitz gewann, konnten die Grünen durch ihre Zweitpräferenzen erstmals in allen Bundesstaaten einen Senatssitz erringen.[14][15]
Parlamentswahlen 2013
BearbeitenBei der Parlamentswahl 2013 stellte die Sex-Partei für die Senatswahl Kandidaten in allen Bundesstaaten und für die Repräsentantenhauswahl Kandidaten in 36 Wahlkreisen.
Wahlen in Victoria
BearbeitenBei den Wahlen zum Oberhaus des Parlaments von Victoria am 27. November 2010 erreichte die Partei 1,9 % der Stimmen.[16] Bei Nachwahlen 2011 in Broadmeadows und Niddrie entfielen 5 bzw. 8 % der Stimmen auf die ASP, in Melbourne 2012 6,6 %. Bei den Nachwahlen in Lyndhurst erreichte die Partei 8,4 %. Bei den Parlamentswahlen am 29. November 2014 erreichte die Partei 2,63 % und gewann damit ihren ersten Sitz im Oberhaus.[17]
Parlamentswahlen 2016
BearbeitenBei der Parlamentswahl 2016 trat die Sex-Partei in mehreren Staaten zusammen mit der Help End Marijuana Prohibition (HEMP) Party an.
Reason Party
BearbeitenWahlen in Victoria
BearbeitenBei der Wahl am 24. November 2018 erreichte die Partei im Unterhaus 0,36 % der Stimmen und im Oberhaus mit 1,37 % der Stimmen. Der Sitz im Oberhaus konnte erfolgreich verteidigt werden.
Programmatik
BearbeitenVon politischen Beobachtern wurde die Reason Party als libertär eingeschätzt.[18] Sie setzt sich gegen Internet-Zensur ein und unterstützt stattdessen ein nationales Klassifikationssystem für Internetinhalte. Die Reason Party spricht sich für die Legalisierung der Abtreibung aus, für die Rechte von Homosexuellen, passive Sterbehilfe und die Legalisierung von Cannabis und anderer Drogen.[19]
Kritik
BearbeitenDie enge Beziehung der Partei zur Sexindustrie wird in den Medien kritisch gesehen, insbesondere die enge Verbindung mit der Eros Association.[20][21] Zum Teil ist die Programmatik der Reason Party direkt auf die Interessen der Sexindustrie ausgerichtet. Zum Beispiel spricht sich die Reason Party für die Legalisierung von Spice aus, welches hauptsächlich in Sexshops verkauft wird.[22][23][24][25][26]
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Reason Party (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Benjamin Preiss: Australian Sex Party to become the Reason Party. In: smh.com.au. 22. August 2017, abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Australian Sex Party launches on Thursday ( vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive)
- ↑ Sex flirts with politics: Herald Sun 16 November 2008 ( vom 30. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Shaun Latham: The Eros Association. In: Eros. Abgerufen am 5. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Sex Party hopes to make history and win an Upper House seat in state election ( vom 2. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Parliament 'needs a sex party': The Australian 6 November 2009 ( vom 9. November 2009 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Pole dancer aims for Nelson's old seat ( vom 11. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). Englisch. Online auf News.smh.com.au vom 28. Oktober 2009 (abgerufen am 15. Oktober 2010)
- ↑ Virtual Tally Room. Englisch. Online auf results.aec.gov.au (abgerufen am 21. Oktober 2010)
- ↑ Virtual Tally Room. Englisch. Online auf results.aec.gov.au (abgerufen am 21. Oktober 2010)
- ↑ First Preferences for the Senate – 2010 federal election: AEC ( vom 1. September 2010 im Internet Archive)
- ↑ Australian Sex Party does well: AustralianNews.net 24 August 2010 ( vom 11. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ Australian Sex Party picks up votes: Herald Sun 24 August 2010 ( vom 30. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Sex Party Now The Major Minor Party in Australian Politics. ASP, 23. August 2010, archiviert vom am 2. März 2012; abgerufen am 2. Februar 2014 (englisch).
- ↑ Greens win seats in every state: SMH 23 August 2010 ( vom 25. August 2010 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Senate Results - Summary - 2010 Federal Election - ABC News (Australian Broadcasting Corporation). In: abc.net.au. Abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Sex party turns up heat in Vic politics ( vom 22. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ State Election 2014 results ( vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Pauk Syvret: Australian Sex Party a dark horse in federal politics. The Courier-Mail, 8. Dezember 2009, archiviert vom am 9. Juni 2012; abgerufen am 8. Oktober 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Australian Sex Party Federal Policies. Australian Sex Party, archiviert vom am 29. Februar 2016; abgerufen am 28. April 2013.
- ↑ Meagan Tyler: Political party or lobby group? The dark side of the Australian Sex Party. Abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Industry association forms Sex Party: Australian Sex Party website 25 August 2009 ( vom 10. Juli 2013 im Webarchiv archive.today)
- ↑ W.A. Bans on Synthetic Cannabinoids May Go Up in Smoke: Australian Sex Party ( vom 19. Oktober 2012 im Internet Archive)
- ↑ Anthony Bunn: Eros backs drug removal. In: bordermail.com.au. 10. Juni 2013, abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Sarah Macgregor: Synthetic cannabis: even regular drug users don’t trust it. In: theconversation.com. 18. Juni 2013, abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Aisha Dow: Synthetic drug bans can encourage harmful mutations, say Greens. 10. Juni 2013, abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Synthetic cannabis: prevalence of use among offenders, perception of risk and negative side effects experienced ( vom 9. Juli 2013 im Internet Archive)