Die Chilezeder (Austrocedrus chilensis) ist eine Koniferenart in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Die im südlichen Südamerika heimische Baumart ist der einzige Vertreter der Gattung Austrocedrus.
Chilezeder | ||||||||||||
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Chilezeder (Austrocedrus chilensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Austrocedrus | ||||||||||||
Florin & Boutelje | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Austrocedrus chilensis | ||||||||||||
(D.Don) Pic.Serm. & Bizzarri |
Beschreibung
BearbeitenDie Chilezeder wächst als immergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen bis 25 m. In der Jugend bildet der Baum eine dichte, säulenartige Krone. Die Rinde ist grau bis rotbraun und fein geschuppt.
Die gegenständige Belaubung mit Schuppenblättern ähnelt der von Thuja. Die kleinen, flachen, farnartigen Zweige sind unterseits bläulich gestreift.
Es werden kleine, schmale Zapfen mit zwei Paaren von Schuppen gebildet. Die unteren Schuppen sind kleiner und zurückgebogen. Die kleinen Samen sind zweiflügelig mit ungleichen Flügeln; meist enthält der Zapfen vier Samen.
Das Holz der Chilezeder ist rötlich.
Verbreitung und Standort
BearbeitenDie Heimat dieser Art liegt im südlichen Chile und südlichen Argentinien. Sie wächst dort in den Anden in Höhenlagen von 900 bis 1800 Meter. In Nord-Süd-Richtung reicht das Verbreitungsgebiet in Chile von den Breitengraden 32° 40' bis 43° 30' Süd; damit ist sie die am weitesten nördlich vorkommende aller Koniferenarten der Wälder der patagonischen Anden. Ihre nördlichsten Standorte befinden sich in exponierten Höhenlagen und sind zerstreut.
Wiederaufforstungsprogramme werden durch Feuer und durch eingeführte Pflanzenfresser (Hirsche und Rinder) gefährdet.
Die Art ist in Mitteleuropa nicht winterhart.
Systematik
BearbeitenDie Beschreibung der Art durch den britischen Botaniker David Don unter dem Taxon Thuja chilensis wurde 1832 veröffentlicht.[1] Der österreichische Botaniker Stephan Ladislaus Endlicher ordnete die Art unter dem Taxon Libocedrus chilensis der Gattung Libocedrus zu.[2] Carl Rudolf Florin und Julius B. Boutelje stellten die Art 1954 in eine eigene Gattung Austrocedrus; ihre Beschreibung der Art Austrocedrus chilensis enthielt jedoch einen formalen Fehler, da sie nur auf Libocedrus chilensis (D. Don) Endl., nicht jedoch auf das echte Basionym Thuja chilensis D.Don zurückgriff.[3] So ist es zu erklären, dass die heute gültige Beschreibung durch Rodolfo Emilio Giuseppe Pichi Sermolli und Maria Paola Bizzarri viel neuer, und zwar aus dem Jahr 1978, datiert.[4]
Ein weiteres Synonym für die Art ist Thuja andina Poepp. et Endl.
Nutzung
BearbeitenDas rötliche, duftende Holz der Chilezeder ist haltbar und leicht zu bearbeiten. Es wird in der Kunst- und Möbeltischlerei verwendet.
Vermehrung
BearbeitenDie Vermehrung ist durch Samen oder Stecklinge möglich. Die Samen müssen für die Erlangung der Keimfähigkeit kälte-stratifiziert werden.[5]
Quellen
Bearbeiten- Austrocedrus chilensis Beschreibung bei conifers.org (englisch)
- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. Könemann, 2003, ISBN 3-8331-1600-5.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ A. B. Lambert: Descr. Pinus ed. 3, 2:128. 1832. Siehe Thuja chilensis bei GRIN.
- ↑ Stephan Ladislaus Endlicher: Synopsis Coniferarum … 44, 1847. Siehe Libocedrus chilensis bei GRIN.
- ↑ Florin & Boutelje, Acta Horti Berg. 17:29. 1954. Siehe Austrocedrus chilensis bei GRIN.
- ↑ Pichi Sermolli & Bizzarri, Webbia n32:482. 1978. Siehe Austrocedrus chilensis bei GRIN.
- ↑ Siehe Weblink chileflora.com.
Weblinks
Bearbeiten- Austrocedrus chilensis in der Enciclopedia de la Flora Chilena (spanisch)
- Bebilderter Eintrag bei chileflora.com (englisch)
- Bebilderter Eintrag bei chilebosque.cl (spanisch)
- Austrocedrus chilensis, Eintrag bei GRIN
- Fotos ( vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive) beim Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum
- Austrocedrus chilensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 30. Dezember 2009.