Autogramm

eigenhändig geschriebene Unterschrift
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Ein Autogramm (von altgriechisch αὐτός autós „selbst“ und γράμμα grámma „Buchstabe, Schrift“)[1] ist eine eigenhändig geschriebene Unterschrift. Autogramme sind immer auch Autographen, d. h. eigenhändige Schriftstücke. Der Begriff „Autogramm“ wird vor allem verwendet, wenn eine berühmte Person eine Unterschrift auf ein Foto, eine CD, in ein Buch oder Ähnliches schreibt.

Schauspieler Raimund Schelcher verteilt Autogramme. (1960)
Bastian Sick während einer Autogrammstunde
Autogramm des mexikanischen Präsidenten Francisco Madero
Autogrammkarte mit Unterschrifts-Reproduktionen der Fußballweltmeister 1954
Autogramm Ludwig Haas auf Reiseplan der Deutschen Bahn

Oft veranstalten Prominente auch so genannte Autogrammstunden, bei denen die Bücher oder andere Produkte des Stars verkauft und von ihnen signiert werden. Diese Veranstaltungen sind meist mit Werbung oder Merchandising verbunden, z. B. bei der Vorstellung einer Autobiografie.

Geschichte

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Als erster Schreiber von Autogrammkarten mit Foto gilt der bayerische König Ludwig II. Dieser begann kurz nach seiner Thronbesteigung 1864 damit, Fotos von sich zu verschenken, die er bisweilen auch unterschrieb.

Es gibt zwei große Vereine in Deutschland, die sich um das Gebiet des Autogrammsammelns bemühen: die 1986 gegründete AdA (Arbeitsgemeinschaft der Autographensammler e. V.) und den CdA’94 (Club der Autogrammsammler e. V.). Grob geschätzt gibt es in Deutschland mehrere tausende Autogrammsammler, von denen viele in Vereinen organisiert sind. Neben den beiden genannten Vereinen gibt es in Deutschland diverse Printmedien, die sich mit dem Thema beschäftigen. In den USA erscheint seit 1986 das Autograph Collector Magazine.

Entgegen allen Vermutungen sind die meisten Autogrammsammler „Schreibtischtäter“. Die Prominenten werden per Post angeschrieben und schicken meist ein signiertes Bild zurück. Der Anteil der persönlich gesammelten Autogramme (IN-Person-Autogramme) ist in der Sammlerszene eher gering.

Regelmäßig werden sogenannte Sammlerbörsen organisiert, auf denen sich die Autogrammsammler aus ganz Europa treffen und ihre Autogramme tauschen bzw. kaufen können.

Fälschungen

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Eine außergewöhnliche Aktion gegen Autogrammfälschungen unternimmt Anthony Daniels, bekannt als C3PO-Darsteller aus Krieg der Sterne. Auf seiner privaten Website zeigt er viele Autogrammfälschungen und nennt die Verkäufer ungeniert beim Namen.[2] David Prowse (Darth-Vader-Darsteller in Krieg der Sterne) hat sich angeschlossen und informierte auf seiner offiziellen Website über Fälschungen seiner Unterschrift auf eBay.[3]

Nicht nur mutwillige Fälschungen von „Händlern“ sind im Umlauf, sondern ganz „legale“ Fälschungen machen es dem Sammler zusätzlich schwer. Manche Stars lassen sogenannte Sekretäre unterschreiben; so kommen jahrelang Sekretärsunterschriften auf den Markt. Diese Unterschriften sind anhand des Schriftzuges sehr schwer als Fälschung zu identifizieren. Auch sogenannte Autopen-Unterschriften werden immer häufiger. Die Dimensionen der Schrift (Höhe, Breite) sind absolut gleich.

Die Erkennung von Fälschungen ist oftmals nur schwer möglich. Deutliche Kennzeichen für Fälschungen sind z. B. Stifte, die in der Zeitepoche der Persönlichkeit nicht existiert haben. Ein „Goethe“ mit einer Edding-Signatur ist somit als echt auszuschließen.

Seriöse Gutachter können anhand von Scans und Bildschirmanzeigen keine eindeutigen Aussagen treffen. Insbesondere das Potential der Manipulation des Scans oder der Verzerrung durch den Scanner muss hier beachtet werden. Des Weiteren gehen beim Scannen oder Kopieren für einen Gutachter wichtige Details des Schriftzuges verloren, was die Arbeit zusätzlich erschwert.

Rechtliches

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Autogrammkarten mit einem Foto des Prominenten sind urheberrechtlich geschützt und dürfen zwar gehandelt, aber nicht ohne weiteres vervielfältigt und abgebildet werden. Anders verhält es sich mit reinen Unterschriften, z. B. auf einem weißen Blatt Papier. An der Unterschrift selbst besteht nämlich kein Urheberrecht (siehe Rechtsschutz von Schriftzeichen).

Literatur

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in deutscher Sprache
  • Peter Krevert, Heinz-Ulrich Kammeier: Autographen und Autogramme. Eine faszinierende Leidenschaft Medien-Verlag, Münster 1999ff.
  1. Autographen und Autogramme, Teil 1. 1999, 322 Seiten, ISBN 3-9806710-0-3.
  2. Autographen und Autogramme, Teil 2. 2001, ISBN 3-9807905-0-9.
  3. Prominente berichten über ihre Fans. 2005, 245 Seiten, ISBN 3-9807905-1-7.
  • Peter Krevert: Das Schalker Autogrammbuch. Königsblaue Schriftstücke und Anekdoten. 1. Aufl. Agon Sportverlag, Kassel 2005, 252 Seiten, ISBN 3-89784-268-8.
  • Herbert Gerigk: Neue Liebe zu alten Schriften. Vom Autogrammjäger zum Autographensammler. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1982, 108 Seiten, ISBN 3-421-02421-9.
  • Milorad Raïtchewitch: Biographien und Autogramme berühmter Staatsmänner und anderer Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. 1910–1957. Selbstverlag, Lübbecke 1957, 316 Seiten
  • Winfried Bornemann: Fünftausend internationale Prominenten-Adressen. Bornemanns Handbuch für den Autogramm-Sammler. Fackelträger, Hannover 1991, 269 Seiten, ISBN 3-7716-1527-5.
  • Josef L. Krancher: Autogramm und Signatur in der Kultur. 1. Aufl. Pentheus Verlag, Regensburg 2004, 205 Seiten, ISBN 3-929101-11-4.
  • Rudolf F. Kallir: Autographensammler – lebenslänglich. Atlantis Verlag, Freiburg/B. 1977, 120 Seiten, ISBN 3-254-00025-0.
  • Heinz Gebhardt: Der Hof-Fotograf des Märchenkönigs (Als die Münchner das Fotografieren lernten). In: tz-München vom 9. März 2009
in englischer Sprache
  • Richard Saffro, Jim Smith, Don Shaw, Helen Sanders, Ralph Roberts: The Sanders Price Guide to Autographs. The World's Leading Autograph Pricing Authority. 6. Auflage. Alexander Books, Alexander, NC 2003, 620 Seiten, ISBN 1-57090-213-5.
  • Lee A. Ellis: The Celebrity Address Directory & Autograph Collector's Guide. 2. Ausgabe. Americana Group Publ., River Falls, WI 2002, 180 Seiten, ISBN 0-9667961-7-9.
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Commons: Autogramme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Autogramm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Oktober 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anthonydaniels.com
  3. Ebay Forgeries – Seller List. In: The Official Dave Prowse Web Site. Archiviert vom Original am 22. August 2007; abgerufen am 13. Januar 2016.