Böcklersiedlung-Bugenhagen

Stadtteil von Neumünster
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Böcklersiedlung-Bugenhagen ist ein Stadtteil von Neumünster in Schleswig-Holstein. Er wurde ab dem 5. März 1950 im Rahmen des ERP-Programms „10.000 Flüchtlingswohnungen“ als größtes Einzelprojekt des Sonderprogramms erbaut; den Grundstein legte Hans Böckler. 2007 lebten in der Böcklersiedlung 6626 Menschen.

Böcklersiedlung-Bugenhagen
Koordinaten: 54° 5′ N, 9° 57′ OKoordinaten: 54° 4′ 39″ N, 9° 57′ 28″ O
Einwohner: 6626 (2007)
Eingemeindung: 5. März 1950
Postleitzahl: 24537
Vorwahl: 04321
Böcklersiedlung-Bugenhagen (Schleswig-Holstein)
Böcklersiedlung-Bugenhagen (Schleswig-Holstein)
Lage von Böcklersiedlung-Bugenhagen in Schleswig-Holstein
Böcklersiedlung, Kantplatz (Nordseite)
Böcklersiedlung, Kantplatz (Nordseite)

Geografie

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Böcklersiedlung-Bugenhagen liegt im Westen von Neumünster. Der Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil Gartenstadt, im Osten an die Stadtmitte und im Süden an Faldera. Er grenzt außerdem auch an den Stadtwald.

Geschichte

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Die Planung der Böcklersiedlung fand vor dem Hintergrund der großflächigen Zerstörungen Neumünsters im Zweiten Weltkrieg und der Aufnahme zahlreicher Vertriebener statt. Der Stadtteil entstand mit der Grundsteinlegung ab dem 5. März 1950 auf 70 Hektar Grund, der ursprünglich zum Flugplatz gehörte. Die Grundsteinlegung der Böcklersiedlung auf der Großbaustelle in Neumünster, als erstes Projekt des Sonderprogramms, gilt gleichzeitig als baulicher Beginn der systematischen Sozialen Wohnraumförderung in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Land wurde von der Bundesvermögensverwaltung und der Stadt bereitgestellt. Es entstanden zunächst 800 Wohnungen. Als zentraler Ort der Siedlung und Einzelhandelszentrum wurde der Kantplatz errichtet. Hinzu kamen auch Banken, Geschäfte, Kirche, Kindergarten und Schule. Bereits am 2. September 1950 konnte das Richtfest gefeiert werden.

 
Hans-Böckler-Büste von Georg Fuhg am Kantplatz (1960)

Großes Verdienst an der Errichtung des Stadtteils hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund, der sich um die Beantragung und Verteilung der Fördermittel bemühte und organisatorisch mitwirkte. Dessen damaliger Vorsitzender Hans Böckler wurde zum Namensgeber der Siedlung und legte auch den Grundstein. Auf dem Kantplatz wurde eine Büste von Hans Böckler errichtet.

Viele der neuen Bewohner der Böcklersiedlung siedelten aus den Nissenhütten am Ehndorfer Platz im Stadtteil Faldera über. Fast alle von ihnen kamen zuvor als Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten oder aus der Sowjetischen Besatzungszone. Aus diesem Grund wurden auch zahlreiche Straßen in Anlehnung an diese Gebiete benannt.

1964 wurde die Siedlung auf 1800 Wohnungen erweitert. 50 Jahre nach der Gründung des neuen Stadtteils wurden die eher einfachen Wohnungen saniert. Durch Zusammenlegung kleinerer Wohnungen entstanden größere und sie wurden mit Balkonen ausgestattet.[1]

Die Böcklersiedlung besitzt vier Schulen: Die Hans-Böckler-Schule (Grund- und Gemeinschaftsschule), die Walther-Lehmkuhl-Schule (Regionales Berufsbildungszentrum für Gewerbe und Technik), die Wilhelm-Tanck-Schule (Gemeinschaftsschule) und die Immanuel-Kant-Schule (Gymnasium).[2]

Sehenswürdigkeiten

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Bugenhagenkirche

Die evangelisch-lutherische Bugenhagenkirche wurde zwischen 1962 und 1963 gebaut und steht unter Denkmalschutz.[3]

Literatur

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  • Station 9 – Die Böcklersiedlung. In: Geschichte(n) aus dem Stadtwald – Ein kulturgeschichtlicher Infopfad durch den Naturerlebnisraum Stadtwald Neumünster. Stadt Neumünster, Neumünster 2006, S. 38; neumuenster-tourismus.de (PDF)
  • Astrid Holz, Dietmar Walberg et al: Siedlungen der 50er Jahre – Modernisierung oder Abriss? Methodik zur Entscheidungsfindung über Abriss, Modernisierung oder Neubau in Siedlungen der 50er Jahre. Endbericht. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung -BBR-, Bonn (Förderer); Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V., Kiel (Ausführende Stelle); Bauforschungsbericht Nr. 56; Kiel 2006. ISBN 978-3-8167-7481-5
  • Ulrich Haake; Ministerium für Arbeit, Soziales und Vertriebene des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.): 10 Jahre Wohnungsbau in Schleswig-Holstein 1946–1956. Kiel 1956
  • Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (Hrsg.): Johannes Scharre, Ulrich Haake: Der Bau von 10.000 Flüchtlingswohnungen in Schleswig-Holstein (ERP-Sonderprogramm 1950) – Ergebnis, Methode, Erfahrungen und Folgerungen. Arbeitsgemeinschaft für produktive Flüchtlingshilfe e. V. (Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für den Wohnungsbau Nr. 148 (2404/05)); Bauforschungsbericht der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. Nr. 2, Kiel 1952
  • Ulrich Haake: Baukostensenkung durch Normung und Typisierung – ERP-Erfahrungen. Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V., Mitteilungsblatt, 1953, Nr. 40, Kiel.

Einzelnachweise

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  1. Marianne Dwars, Klaus Fahrner, Bärbel Nagar (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Wachholtz, Neumünster 2003, ISBN 3-529-01711-6, S. 21.
  2. Geschichte der Immanuel-Kant-Schule. iks.neumuenster.de; abgerufen am 28. Juni 2024
  3. schleswig-holstein.de (Memento des Originals vom 28. April 2011 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleswig-holstein.de S. 49