Der S-Bahnhof Berlin-Tiergarten ist ein Bahnhof an der Berliner Stadtbahn. Er liegt zwischen den Bahnhöfen Zoologischer Garten und Bellevue an der Straße des 17. Juni im Berliner Ortsteil Hansaviertel des Bezirks Mitte. Der Bahnhof wird von den Linien S3, S5, S7 und S9 der S-Bahn angefahren. Das Bauwerk steht als Bestandteil des Stadtbahnviadukts unter Denkmalschutz.
Berlin-Tiergarten | |
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Haupteingang
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Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BTGN |
IBNR | 8089091 |
Preisklasse | 4[1] |
Eröffnung | 5. Januar 1885 |
Webadresse | sbahn.berlin |
bahnhof.de | Tiergarten |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Berlin |
Ort/Ortsteil | Hansaviertel |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 30′ 52″ N, 13° 20′ 11″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Berlin |
Lage und Aufbau
BearbeitenDer S-Bahnhof befindet sich am westlichen Rand des Großen Tiergartens nördlich der Straße des 17. Juni. Westlich verläuft parallel zu dem sich annähernd in Nord-Süd-Richtung erstreckenden Mittelbahnsteig der S-Bahn die Bachstraße. Auf der östlichen Seite befindet sich der Berlin-Pavillon.
Zwischen dem Haupteingang und den Bahnsteigzugängen befindet sich eine Bahnhofshalle.
Geschichte
BearbeitenDie zunächst noch als Haltestelle Thiergarten bezeichnete Station wurde am 5. Januar 1885, etwa drei Jahre nach Eröffnung der Stadtbahn, in Betrieb genommen. Sie bestand aus einem Mittelbahnsteig am westlichen Gleispaar, das für die Vorortzüge vorgesehen war. Der Bahnsteig wurde von einer Hallenkonstruktion überdacht. Die Station diente vorrangig der Anbindung des in den 1880er Jahren entstandenen Hansaviertels sowie der angrenzenden Gebiete der damaligen Stadt Charlottenburg. Das Dach der im Stil der Gründerzeit gestalteten Bahnhofshalle war mit verzinktem Eisenwellblech gedeckt.
Zum 11. Juni 1928 wurden die durch den Bahnhof führenden Stadtbahngleise elektrifiziert. 1936 wurde der Bahnhof nach Plänen des Reichsbahnoberbaurates Günther Lüttich umgebaut.[2] Die alte Bahnsteighalle wurde abgebrochen und durch eine einfache Dachkonstruktion aus Stahlstützen ersetzt. Gleichzeitig wurde der gesamte Bahnhofsbereich im Stil der NS-Architektur neugestaltet.
Am 18. Dezember 1947 fuhr eine aus Richtung Bellevue kommende S-Bahn auf eine im Bahnhof Tiergarten haltende S-Bahn auf. Dabei wurden das letzte Abteil des haltenden Zuges und das Triebwagenabteil des auffahrenden Zuges beschädigt, ungefähr 30 Personen erlitten leichte Verletzungen.[3]
Vom 30. Oktober 1994 bis zum 11. November 1996 war der Bahnhof aufgrund von Bauarbeiten zur Sanierung des Stadtbahnviadukts außer Betrieb. Am 19. Juli 2009 wurde der bisherige Haltepunkt zusammen mit der nordöstlich gelegenen gleichnamigen Überleitstelle betrieblich in einen Bahnhof umgewandelt.[4]
Seit Frühjahr 2016 erfolgt die Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor (ZAT-FM).[5]
Anbindung
BearbeitenDer S-Bahnhof wird gegenwärtig von den Linien S3, S5, S7 und S9 der Berliner S-Bahn bedient. Mit Ausnahme einer im Zuge der U-Bahn-Linie U9 verkehrenden Nachtbuslinie besteht keine Umsteigemöglichkeit zum übrigen öffentlichen Nahverkehr.
Literatur
Bearbeiten- Jürgen Meyer-Kronthaler, Wolfgang Kramer: Berlins S-Bahnhöfe. Ein dreiviertel Jahrhundert. be.bra, Berlin 1998, ISBN 3-930863-25-1.
- Kgl. Pr. Minister d. öffentl. Arbeiten (Hrsg.): Berlin und seine Eisenbahnen 1846-1896. Springer, Berlin 1982, ISBN 3-88245-106-8, S. 330 (Erstausgabe: 1896).
- Berliner S-Bahn-Museum (Hrsg.): Die Stadtbahn. Ein Viadukt mitten durch Berlin. Baugeschichte von 1875 bis heute. GVE, Berlin 2002, ISBN 3-89218-046-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ Die Schrift in der Baukunst. Verlag für Schriftkunde Heintze & Blanckertz, Berlin und Leipzig 1938, S. 63
- ↑ Unglück auf der S-Bahn. In: Berliner Zeitung. 19. Dezember 1947, S. 6.
- ↑ Bahnhof Tiergarten. stadtschnellbahn-berlin.de, abgerufen am 20. Juli 2013.
- ↑ Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Mai 2016, S. 96.