Sachsenring

Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz in Sachsen
(Weitergeleitet von Badberg-Viereck-Rennen)

Der Sachsenring ist eine Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz in Sachsen.

Sachsenring

Adresse:
Sachsenring
Am Sachsenring
09353 Oberlungwitz

Sachsenring (Deutschland)
Sachsenring (Deutschland)
Deutschland Hohenstein-Ernstthal, Deutschland
50° 47′ 26″ N, 12° 41′ 16″ OKoordinaten: 50° 47′ 26″ N, 12° 41′ 16″ O
Streckenart: 1927–1990 temporär,
ab 1996 permanente Rennstrecke
Eigentümer: ADAC Sachsen
Betreiber: ADAC Sachsen
Architekt: Hermann Tilke
Eröffnung: 26. Mai 1927,
Neueröffnung: 1996
Stillgelegt: 1990–1996
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Motorrad-WM, DTM, ADAC GT Masters, IDM
Streckenlänge: 3,671 km (2,28 mi)
Kurven: 14
Zuschauerkapazität: über 120.000
Rekorde
Streckenrekord:
(Automobil)
1:17.366[1] min.
(Mirko Bortolotti, Lamborghini Huracan GT3 EVO2, 2023)
Streckenrekord:
(Motorrad)
1:19.765[2] min.
(Francesco Bagnaia, Ducati, 2022)
http://www.sachsenring-circuit.com/

Im Jahr 1927 wurde erstmals ein Rennen auf dem alten, heute nicht mehr für Motorsportrennen genutzten Straßenkurs ausgetragen. Der Sachsenring ist damit eine der traditionsreichsten Rennstrecken Deutschlands.

Geschichte

Bearbeiten

Vorgeschichte

Bearbeiten

Nachdem bereits vor 1900 erste Motorradrennen veranstaltet wurden, entstanden mehr und mehr Rennstrecken, die nichts anderes als Straßenkurse waren. Unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg wurden zu Beginn der 1920er Jahre wieder vermehrt Motorradrennen durchgeführt. So gründeten am 31. Juli 1925 die Einheimischen Sepp Wagner und Paul Berger, begeistert von ihren Besuchen beim seit 1923 ausgetragenen Marienberger Dreiecksrennen, den Motorradfahrer-Club Hohenstein-Ernstthal und Umgebung 1925. Dieser Club machte es sich zur Aufgabe, ein eigenes Rennen zu veranstalten, woran jedoch zunächst aufgrund des Widerstands der Bevölkerung nicht zu denken war.

Ursprünge und Straßenrennstrecke

Bearbeiten
 
Streckenkarte Sachsenring

Die Ursprünge des Sachsenrings gehen auf das Badberg-Vierecksrennen zurück, welches erstmals am 26. Mai, dem Himmelfahrtstag des Jahres 1927 vor über 140.000 Zuschauern stattfand. Der 8,71 km lange Straßenkurs führte gegen den Uhrzeigersinn durch Hohenstein-Ernstthal nach Norden, um dann in westlicher Richtung parallel zur heutigen A4 ChemnitzGera zu verlaufen. Auf der heutigen Bundesstraße 180 ging es nach Süden, um dann in der Queckenberg-Kurve auf die Start-Ziel-Gerade einzumünden. Nach zwei Auflagen musste die Veranstaltung nach Protesten der Bürgerschaft wegen der zahlreichen Unfälle zunächst ausgesetzt werden.

In den 1930er Jahren jedoch wurde die zwischen Chemnitz und Zwickau gelegene Rennstrecke fester Bestandteil des internationalen Rennkalenders. 1934 wurde erstmals der Große Preis von Deutschland für Motorräder auf der Strecke ausgetragen, bei dem es drei Todesopfer zu beklagen gab, darunter der 500-cm³-Europameister des Vorjahres, der Schwede Gunnar Kalén sowie der aktuelle 500er-Europameister Pol Demeuter aus Belgien. 1936 wurden im Rahmen des Grand Prix die Europameister ermittelt. Im Jahr 1937 erhielt der Kurs den Namen „Sachsenring“, nachdem auf dem vorher als Sachsenring bezeichneten Grillenburger Dreieck im Tharandter Wald die Rennaktivitäten eingestellt wurden und u. a. der geplante Neubau des Sachsenrings am Pöhlberg bei Annaberg 1933–1934 scheiterte.[3]

Im Jahr 1949 belebte man nach der kriegsbedingten Pause die Rennen wieder. 1950 besuchten ca. 400.000 Zuschauer den Lauf zur gesamtdeutschen Motorradmeisterschaft. Ein weiterer Höhepunkt waren die auf dem 8,7 km langen Kurs ausgetragene Straßenrennen der Straßen-Radweltmeisterschaft 1960, wo beim Amateurrennen Bernhard Eckstein vor Täve Schur gewann.

 
Start zum Formel-Junior-Rennen 1963
 
Anfahrt zur Queckenbergkurve 1963

Ab 1961 erlebte der „alte“ Sachsenring seine Blütezeit, denn bis einschließlich 1972 wurden auf dem Hochgeschwindigkeitskurs Läufe zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Dabei waren zeitweise auch die einheimischen Zweitakt-Rennmaschinen von MZ aus dem nahe gelegenen Zschopau konkurrenzfähig. Die schnellste Rennrunde überhaupt fuhr jedoch der 15-fache Weltmeister Giacomo Agostini aus Italien auf einer 500-cm³-MV Agusta mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 180 km/h. Im Jahr 1969 kam der junge britische Weltmeister und Publikumsliebling Bill Ivy bei einem Sturz im Zentrum von Hohenstein-Ernstthal ums Leben.

Den Lauf bei den 250ern gewann 1971 der Westdeutsche Dieter Braun, worauf viele Zuschauer die (west)deutsche Nationalhymne mitsangen. 1972 wurde letztmals ein Großer Preis der DDR ausgetragen. Aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen und gestiegener Kosten verzichtete die DDR darauf, weiterhin einen Weltmeisterschaftslauf auszurichten.[4]

Ab 1973 wurden Motorradrennen zur DDR-Meisterschaft und zum Pokal der sozialistischen Länder sowie Touren- und Rennwagenrennen mit rein osteuropäischen Teilnehmern ausgetragen. Die Zuschauerzahlen lagen weiterhin im Bereich zwischen 200.000 und 300.000, das Sachsenringrennen hatte Volksfestcharakter. Der Sachsenring wurde nicht wie vergleichbare Naturrennstrecken im Westen komplett umgebaut, lediglich am Ende der Start-Ziel-Geraden, vor der Einfahrt in die Stadt, wurde eine Schikane eingebaut.

Aus für die Straßenrennstrecke und Bau der permanenten Rennstrecke

Bearbeiten
 
Pressezentrum und Boxenanlage im Jahr 2008
 
Colin Edwards auf dem neuen Kurs, 2004
 
MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring

Im Jahre 1990 brachte das Ende der DDR indirekt das endgültige Aus für die altehrwürdige Naturrennstrecke. Der seit Jahrzehnten quasi unveränderte Stand der Strecke konnte modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gerecht werden, denn durch das nun verfügbare Material aus dem Westen bzw. dem Fernen Osten stiegen die Geschwindigkeiten. Trotz zweier Bremsschikanen kam es zu tragischen Unfällen. Insbesondere der Rennbetrieb innerhalb der Ortschaft war nicht mehr tragbar, obwohl am Schleizer Dreieck noch einige Jahre an Häusern vorbeigerast wurde und dies bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man nach wie vor üblich ist.

Eine verkürzte Strecke außerorts wurde diskutiert, doch die Umsetzung ließ auf sich warten. Der AMC Sachsenring Hohenstein-Ernstthal sowie der ADAC Sachsen veranstalteten von 1992 bis 1995 Sachsenring-Rennen auf den tschechischen Rennstrecken in Most bzw. Brünn.

1995 wurde das am Start-Ziel-Bereich der alten Rennstrecke gelegene Verkehrssicherheitszentrum mit multifunktionalem Veranstaltungsgelände und (noch nicht permanent verfügbarer) Rennstrecke eröffnet. Nun bot sich wieder die Möglichkeit, Rennsport vor Ort zu betreiben. Das rennsportliche Comeback erfolgte 1996 mit den Veranstaltungen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) sowie dem ADAC Super Tourenwagen Cup.

Der omegaförmige Teil der Strecke, der bergab um einen bewaldeten Hügel führt, wurde zwar zum neuen Merkmal des Sachsenrings, aber der Rest des Kurses wurde von einigen Aktiven als zu eng und zu langsam kritisiert, zumal dies kaum an die flüssige alte Strecke erinnerte. Dank kontinuierlicher Verbesserung von Streckenstandard und Infrastruktur gelang 1998 der große Coup: die Motorrad-Weltmeisterschaft, die auf dem Hockenheimring und zuletzt auf dem Nürburgring immer weniger Zuschauer anlocken konnte, kehrte nach 26 Jahren auf den Sachsenring zurück. Seither strömen Jahr für Jahr um die 200.000 Zuschauer zum „Ring“, um das Spektakel zu erleben.

Dank dieser beeindruckenden Unterstützung seitens der Zuschauer wurden im Laufe der Jahre umfassende Veränderungen an der Strecke vorgenommen. Erwähnt seien hier eine neue Boxenanlage, der neue Start-Ziel-Turm sowie die geänderte schnellere Streckenführung, die den öffentlichen Verkehr nicht mehr berührt und den Sachsenring somit erstmals zu einer permanenten Rennstrecke macht. Insbesondere der Umbau von 2001, der mit einem sehr schnellen Bergabstück vor der Bergauf-Kurve Queckenberg sowohl an den Streckenabschnitt Fuchsröhre der Nordschleife als auch an den alten Sachsenring erinnert, etablierte den nun 3670 Meter langen Sachsenring endgültig bei Fahrern und Zuschauern.

 
Zwei Aston Martin DBR9 vor einem Lamborghini Murciélago LP670 R-SV

Seit 2007 ist der Sachsenring fester Bestandteil des ADAC GT Masters, in dessen Rahmenprogramm 2011 zudem ein Lauf der FIA-GT1-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde.

Obwohl die DTM wegen finanzieller Differenzen zwischen 2003 und 2022 nicht mehr auf der Strecke antrat, gelang es den örtlichen Veranstaltern und dem ADAC jüngst, die Motorrad-Weltmeisterschaft am Sachsenring bis zum Jahr 2026 zu sichern.[5] Der Rennkalender für die DTM-Saison 2023 sieht wieder eine Veranstaltung auf dem Sachsenring vor.[6]

 
MZ-Cup – Amateur-Rennserie mit MZ Skorpion seit 1996[7] (Sachsenring 2020)

Bei aktuellen Veranstaltungen gerade aus dem Hobbybereich stellt sich das strenge Lautstärkelimit als Problem dar, sodass viele Events am Sachsenring trotz großem Interesse nicht stattfinden können.

Im März 2023 hat die Landesdirektion Sachsen (LDS) wegen des gesundheitsgefährdenden Lärms, welcher bei Hobby-Rennveranstaltungen auftritt, einen Bescheid auf immissionsschutzrechtliches Einschreiten gegen das Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring erlassen. Dieses wird damit verpflichtet, die Lärmbelastung der umliegenden Wohnbebauung ab sofort auf die gesetzlich zulässigen Höchstwerte zu reduzieren. Abgeschlossene Vereinbarungen mit einigen wenigen Anwohnern, welche diese Überschreitungen akzeptieren, dürfen nicht mehr berücksichtigt werden.

Die seit Jahren regelmäßig stattfindenden Läufe des MZ-Skorpion-Cups, die 1998, 1999 und 2001 auch im Rahmen des Motorrad-Grand-Prix noch mit Sportschalldämpfern ausgetragen wurden, werden daher seit einigen Jahren dort nur noch mit den straßenzugelassenen Originalauspuffanlagen durchgeführt.[7] Für Veranstaltungen wie Motorrad-WM-Rennen werden Ausnahmegenehmigungen erteilt.

2018 wurde zum Gedenken an Ralf Waldmann die Kurve 11 in Ralf-Waldmann-Kurve umbenannt.[8][9]

Statistik

Bearbeiten

Siegerlisten

Bearbeiten

Erste Austragungen 1927 bis 1928

Bearbeiten
Jahr Klasse Sieger
26. Mai 1927 175 cm³ Deutsches Reich  Hans Sprung (DKW)
250 cm³ Kein Starter erreichte das Ziel.
350 cm³ Deutsches Reich  Arthur Lohse (Schüttoff)
500 cm³ Deutsches Reich  Max Wetzel (BMW)
750 cm³ Deutsches Reich  Rudolf Hasse (Wanderer)
1000 cm³ Deutsches Reich  Albert Schuster (Indian)
Gespanne (350 cm³) Kein Starter erreichte das Ziel.
Gespanne (600 cm³) Deutsches Reich  O. Müller / unbekannt  unbekannt (Rudge)
Gespanne (1000 cm³) Deutsches Reich  Karl Rost / unbekannt  unbekannt (BMW)
17. Mai 1928 175 cm³ Kein Starter erreichte das Ziel.
250 cm³ Deutsches Reich  Degenkolbe (Dunelt)
350 cm³ Deutsches Reich  Albert Mannhart (Schüttoff)
500 cm³ Deutsches Reich  Johannes Meier (Rudge)
750 cm³ Deutsches Reich  Schüßler (Wanderer)
1000 cm³ Deutsches Reich  Erich Kunze (A.J.S.)
Gespanne (350 cm³) Deutsches Reich  Rudolf Münch / Deutsches Reich  Walter Aurich (Schüttoff)
Gespanne (600 cm³) Deutsches Reich  Erich Sonntag / Deutsches Reich  W. Gehre (A.J.S.)
Gespanne (1000 cm³) Deutsches Reich  Anton Usler / unbekannt  unbekannt (Indian)

Motorrad-Grands-Prix 1934 bis 1939

Bearbeiten
Jahr Rennen 250 cm³ 350 cm³ 500 cm³
1934 IX. Großer Preis von Deutschland Irland 1922  Henry Tyrell-Smith (Rudge) Vereinigtes Konigreich  Jimmie Simpson (Norton) NS-Staat  Otto Ley (DKW)
1935 X. Großer Preis von Deutschland NS-Staat  Walfried Winkler (DKW) Nordirland  Walter Rusk (Norton) Vereinigtes Konigreich  Jimmie Guthrie (Norton)
1936 XI. Großer Preis von Deutschland /
XIII. Großer Preis von Europa der F.I.C.M.
Irland 1922  Henry Tyrell-Smith (Excelsior) Vereinigtes Konigreich  Freddie Frith (Norton) Vereinigtes Konigreich  Jimmie Guthrie (Norton)
1937 XII. Großer Preis von Deutschland Deutsches Reich NS  Ewald Kluge (DKW) Vereinigtes Konigreich  Harold Daniell (Norton) Deutsches Reich NS  Karl Gall (BMW)
1938 XIII. Großer Preis von Deutschland Deutsches Reich NS  Ewald Kluge (DKW) Vereinigtes Konigreich  John White (Norton) Deutsches Reich NS  Georg Meier (BMW)
1939 XIV. Großer Preis von Deutschland Italien 1861  Nello Pagani (Moto Guzzi) Deutsches Reich NS  Walter Hamelehle (DKW) Italien 1861  Dorino Serafini (Gilera)

Motorrad-WM-Läufe

Bearbeiten
1961 bis 1972
Bearbeiten
Jahr Rennen 50 cm³ 125 cm³ 250 cm³ 350 cm³ 500 cm³
1961 04. Großer Preis der DDR Deutschland Demokratische Republik 1949  Ernst Degner (MZ) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (Honda) Rhodesien und Njassaland  Gary Hocking (MV Agusta) Rhodesien und Njassaland  Gary Hocking (MV Agusta)
1962 05. Großer Preis der DDR Niederlande  Jan Huberts (Kreidler) Schweiz  Luigi Taveri (Honda) Rhodesien und Njassaland  Jim Redman (Honda) Rhodesien und Njassaland  Jim Redman (Honda) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (MV Agusta)
1963 06. Großer Preis der DDR Neuseeland  Hugh Anderson (Suzuki) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (MZ) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (MV Agusta) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (MV Agusta)
1964 07. Großer Preis der DDR Neuseeland  Hugh Anderson (Suzuki) Vereinigtes Konigreich  Phil Read (Yamaha) Rhodesien Sud 1964  Jim Redman (Honda) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood(MV Agusta)
1965 08. Großer Preis der DDR Vereinigtes Konigreich  Frank Perris (Suzuki) Rhodesien Sud 1964  Jim Redman (Honda) Rhodesien Sud 1964  Jim Redman (Honda) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (MV Agusta)
1966 09. Großer Preis der DDR Schweiz  Luigi Taveri (Honda) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (Honda) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta) Tschechoslowakei  František Šťastný (Jawa-ČZ)
1967 10. Großer Preis der DDR Vereinigtes Konigreich  Bill Ivy (Yamaha) Vereinigtes Konigreich  Phil Read (Yamaha) Vereinigtes Konigreich  Mike Hailwood (Honda) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
1968 11. Großer Preis der DDR Vereinigtes Konigreich  Phil Read (Yamaha) Vereinigtes Konigreich  Bill Ivy (Yamaha) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
1969 12. Großer Preis der DDR Spanien 1945  Ángel Nieto (Derbi) Vereinigtes Konigreich  Dave Simmonds (Kawasaki) Italien  Renzo Pasolini (Benelli) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
1970 13. Großer Preis der DDR Niederlande  Aalt Toersen (Jamathi) Spanien 1945  Ángel Nieto (Derbi) Vereinigtes Konigreich  Rodney Gould (Yamaha) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
1971 14. Großer Preis der DDR Spanien 1945  Ángel Nieto (Derbi) Spanien 1945  Ángel Nieto (Derbi) Deutschland  Dieter Braun (Yamaha) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
1972 15. Großer Preis der DDR Niederlande  Theo Timmer (Jamathi) Schweden  Börje Jansson (Maico) Finnland  Jarno Saarinen (Yamaha) Vereinigtes Konigreich  Phil Read (MV Agusta) Italien  Giacomo Agostini (MV Agusta)
Seit 1998
Bearbeiten
Jahr Rennen 125 cm³ / Moto3 250 cm³ / Moto2 500 cm³ / MotoGP
1998 62. Großer Preis von Deutschland Japan  Tomomi Manako (Honda) Japan  Tetsuya Harada (Aprilia) Australien  Mick Doohan (Honda)
1999 63. Großer Preis von Deutschland Italien  Marco Melandri (Honda) Italien  Valentino Rossi (Aprilia) Vereinigte Staaten  Kenny Roberts jr. (Suzuki)
2000 64. Großer Preis von Deutschland Japan  Yōichi Ui (Derbi) Frankreich  Olivier Jacque (Yamaha) Brasilien  Alex Barros (Honda)
2001 65. Großer Preis von Deutschland Italien  Simone Sanna (Aprilia) Italien  Marco Melandri (Aprilia) Italien  Max Biaggi (Yamaha)
2002 66. Großer Preis von Deutschland Frankreich  Arnaud Vincent (Aprilia) Italien  Marco Melandri (Aprilia) Italien  Valentino Rossi (Honda)
2003 67. Großer Preis von Deutschland Italien  Stefano Perugini (Aprilia) Italien  Roberto Rolfo (Honda) Spanien  Sete Gibernau (Honda)
2004 68. Großer Preis von Deutschland Italien  Roberto Locatelli (Aprilia) Spanien  Dani Pedrosa (Honda) Italien  Max Biaggi (Honda)
2005 69. Großer Preis von Deutschland Finnland  Mika Kallio (KTM) Spanien  Dani Pedrosa (Honda) Italien  Valentino Rossi (Yamaha)
2006 70. Großer Preis von Deutschland Italien  Mattia Pasini (Aprilia) Japan  Yūki Takahashi (Honda) Italien  Valentino Rossi (Yamaha)
2007 71. Großer Preis von Deutschland Ungarn  Gábor Talmácsi (Aprilia) Japan  Hiroshi Aoyama (KTM) Spanien  Dani Pedrosa (Honda)
2008 72. Großer Preis von Deutschland Frankreich  Mike Di Meglio (Aprilia) Italien  Marco Simoncelli (Gilera) Australien  Casey Stoner (Ducati)
2009 73. Großer Preis von Deutschland Spanien  Julián Simón (Aprilia) Italien  Marco Simoncelli (Gilera) Italien  Valentino Rossi (Yamaha)
2010 74. Großer Preis von Deutschland Spanien  Marc Márquez (Derbi) Spanien  Toni Elías (Moriwaki) Spanien  Dani Pedrosa (Honda)
2011 75. Großer Preis von Deutschland Spanien  Héctor Faubel (Aprilia) Spanien  Marc Márquez (Suter) Spanien  Dani Pedrosa (Honda)
2012 76. Großer Preis von Deutschland Deutschland  Sandro Cortese(KTM) Spanien  Marc Márquez (Suter) Spanien  Dani Pedrosa (Honda)
2013 77. Großer Preis von Deutschland Spanien  Álex Rins (KTM) Spanien  Jordi Torres (Suter) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2014 78. Großer Preis von Deutschland Australien  Jack Miller (KTM) Schweiz  Dominique Aegerter (Suter) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2015 79. Großer Preis von Deutschland Vereinigtes Konigreich  Danny Kent (Honda) Belgien  Xavier Siméon (Kalex) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2016 80. Großer Preis von Deutschland Malaysia  Khairul Idham Pawi (Honda) Frankreich  Johann Zarco (Kalex) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2017 81. Großer Preis von Deutschland Spanien  Joan Mir (Honda) Italien  Franco Morbidelli (Kalex) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2018 82. Großer Preis von Deutschland Spanien  Jorge Martín (Honda) Sudafrika  Brad Binder (KTM) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2019 83. Großer Preis von Deutschland Italien  Lorenzo Dalla Porta (Honda) Spanien  Álex Márquez (Kalex) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2021 84. Großer Preis von Deutschland Spanien  Pedro Acosta (KTM) Australien  Remy Gardner (Kalex) Spanien  Marc Márquez (Honda)
2022 85. Großer Preis von Deutschland Spanien  Izan Guevara (GasGas) Spanien  Augusto Fernández (Kalex) Frankreich  Fabio Quartararo (Yamaha)
2023 86. Großer Preis von Deutschland Turkei  Deniz Öncü (KTM) Spanien  Pedro Acosta (Kalex) Spanien  Jorge Martín (Ducati)
2024 86. Großer Preis von Deutschland Kolumbien  David Alonso (CFMoto) Spanien  Fermín Aldeguer (Boscoscuro) Italien  Francesco Bagnaia (Ducati)

Zuschauerzahlen der Motorrad-WM Läufe seit 1998

Bearbeiten
Jahr Zuschauer
(gesamtes Wochenende)
Veränderung
(gegenüber Vorjahr)
1998 142.000
1999 151.000 + 6,3 %
2000 161.000 + 6,6 %
2001 177.000 + 9,9 %
2002 184.500 + 4,2 %
2003 204.000 + 10,6 %
2004 207.745 + 1,8 %
2005 216.457 + 4,2 %
2006 219.848 + 1,6 %
2007 226.944 + 3,2 %
2008 221.492 − 2,4 %
2009 214.711 − 3,1 %
2010 224.668[10] + 4,6 %
2011 230.133[11] + 2,4 %
2012 195.695[12] − 15,0 %
2013 204.491[13] + 4,5 %
2014 209.408[14] + 2,4 %
2015 211.588[15] + 1,0 %
2016 212.411[16] + 0,4 %
2017 164.801[17] − 22,4 %
2018 193.355[18] + 17,3 %
2019 201.162[19] + 4,0 %
2022 232.202 + 15,4 %
2023 233.196[20] + 0,4 %
2024 252.826[21] + 8,4 %

Seit der ersten Austragung der WM-Läufe auf dem neuen Sachsenring im Jahr 1998 stiegen die Zuschauerzahlen Jahr für Jahr an, was die kontinuierliche Steigerung der Zuschauerkapazität zur Folge hatte. Mittlerweile zählt das Rennen, neben den in Spanien ausgetragenen Läufen, zu den am besten besuchten Grands Prix der Motorrad-WM. Zum ersten Rückgang der Zuschauerzahl gegenüber dem Vorjahr kam es 2008, als die Veranstaltung erstmals an einem verregneten Wochenende stattfand. Eine Besonderheit am Sachsenring sind die hohen Besucherzahlen an den Trainingstagen, an denen die Tribünen an den meisten anderen Rennstrecken nur spärlich gefüllt sind.

Liste der tödlich verunglückten Rennfahrer

Bearbeiten
Fahrer Unfalldatum Fahrzeug
Belgien  Erik Haps („Noir“) 1. Juli 1934 Motorrad
Belgien  Pol Demeuter 1. Juli 1934 Motorrad
Schweden  Gunnar Kalén 1. Juli 1934 Motorrad
Vereinigtes Konigreich  Jimmie Guthrie 8. August 1937 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Helmut Arnold 5. September 1952 Gespann
Deutschland Demokratische Republik 1949  Gerhard Hoffmann 17. August 1956 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Werner Daubitz 17. Juli 1967 Motorrad
Vereinigtes Konigreich  Bill Ivy 12. Juli 1969 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Günter Bartusch 9. Juli 1971 Motorrad
Tschechoslowakei  Vladislav Ondřejík 10. Juli 1977 Auto
Ungarn 1957  Ottó Gunyits 13. Juli 1979 Motorrad
Tschechoslowakei  Heinrich Kurtha 11. Juli 1981 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Frank Herrmann 9. Juli 1982 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Bertram Queck 13. Juli 1985 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Erhard Tatarczyk 14. Juli 1985 Auto
Deutschland Demokratische Republik 1949  Werner Wilfert 10. Juli 1988 Auto
Deutschland  Rainer Tews 8. Juli 1990 Motorrad
Deutschland Demokratische Republik 1949  Bernhard Findeisen 8. Juli 1990 Motorrad
Deutschland  Edgar-Peter Leyer 10. Juli 1990 Motorrad
Deutschland  Enrico Becker 12. Juli 2014 Gespann[22]

Verweise

Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Wolfgang Hallmann: Das war der Sachsenring – Geschichte und Gegenwart einer legendären Rennstrecke, Chemnitzer Verlag, Chemnitz, 1996, ISBN 3-928678-32-9.
  • 75 Jahre Sachsenring – Fahrer einer legendären Rennstrecke, HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, Chemnitz, 2002, ISBN 3-00-008789-3.
  • Gerhard Herber: Der Grillenburger Sachsenring 1927–1933. Die Geschichte einer vergessenen Rennstrecke. 1. Auflage. Lotos Druck GmbH, Reichstädt 2005, ISBN 3-00-015943-6.
  • Thomas Schmidt: Das Aus für den Sachsenring am Pöhlberg in: Freie Presse, Erzgebirge, Annaberg, 3. Juni 2014
Bearbeiten
Commons: Sachsenring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. DTM - 2. QUALIFYING SACHSENRING. In: bild.de. Abgerufen am 14. September 2023.
  2. CircuitInformation.pdf. In: resources.motogp.com. Abgerufen am 18. Juni 2023 (englisch).
  3. Thomas Schmidt: Das Aus für den Sachsenring am Pöhlberg. freiepresse.de, 3. Juni 2014, abgerufen am 3. Juni 2014.
  4. Günther Wiesinger: Sachsenring 1971: Dieter Braun (79) erinnert sich. In: speedweek.com. 11. Juli 2022, abgerufen am 2. Mai 2023.
  5. mdr.de: Sachsenring bleibt Heimat der Motorrad-WM in Deutschland | MDR.DE. Abgerufen am 15. Mai 2021.
  6. DTM-Kalender 2023 - alle DTM-Termine. Abgerufen am 26. Januar 2023.
  7. a b Offizielle Website des MZ-Cups
  8. Andreas Gemeinhardt: Der Sachsenring bekommt eine «Ralf Waldmann Kurve». www.speedweek.com, 14. Juni 2018, abgerufen am 17. Juni 2018.
  9. Gerald Dirnbeck: Sachsenring nennt Kurve 11 nach Ralf Waldmann. www.motorsport-total.com, 14. Juni 2018, abgerufen am 17. Juni 2018.
  10. Mehr als 224.000 Zuschauer auf dem Sachsenring. www.zeit.de, 18. Juli 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2016;.
  11. Über 230.000 Zuschauer beim Grand Prix von Deutschland - Rekordkulisse am Sachsenring. www.spox.com, 17. Juli 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
  12. Weniger Zuschauer am Sachsenring. www.focus.de, 17. Juli 2011, abgerufen am 8. Juli 2012.
  13. Wieder über 200.000 Zuschauer am Sachsenring. Zeit Online, 14. Juli 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2016;.
  14. Fast 210.000 Zuschauer am Sachsenring. www.motorsport-total.com, 13. Juli 2014, abgerufen am 13. Juli 2014.
  15. Der Große Preis von Deutschland hat erneut über 200.000 Motorrad-Fans an den Sachsenring gelockt. www.handelsblatt.com, 12. Juli 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2015; abgerufen am 13. Juli 2015.
  16. Der Sachsenring-GP 2016 in Zahlen. www.speedweek.com, 29. August 2016, abgerufen am 29. August 2016.
  17. 164.801: Enttäuschende Zuschauerzahl am Sachsenring. www.focus.de, 2. Juli 2017, abgerufen am 2. Juli 2017.
  18. Sachsenring-Grand-Prix: Rund 30.000 Fans mehr als 2017. In: Freie Presse. 16. Juli 2018, abgerufen am 16. Juli 2018.
  19. 201.162 Zuschauer bei der MotoGP am Sachsenring. In: ADAC. 7. Juli 2019, abgerufen am 8. August 2019.
  20. MDR Sachsenspiegel, 18. Juni 2023
  21. Zuschauerrekord: 252.826 Besucher am Sachsenring. In: ADAC. 7. Juli 2024, abgerufen am 8. Juli 2024.
  22. Speedweek.com: Seitenwagen-WM: Horrorcrash mit 2 Toten.