Kunstschatulle
Die Kunstschatulle war ein denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus in Aschersleben in Sachsen-Anhalt.
Lage
BearbeitenEs befand sich an der Adresse Badstuben 14 auf der Westseite der Straße Badstuben, an deren südlichen Ende, im südlichen Teil der Aschersleber Innenstadt.
Geschichte und Architektur
BearbeitenDas zweigeschossige Gebäude entstand in der Zeit um 1800 in einer Ecklage an einem deutlichen Vorsprung der Bauflucht der Straße Badstuben. Es galt als prägend für das Straßenbild. Der Grundriss war unregelmäßig geschnitten. Die Bauweise war typisch für Aschersleben. Während das Erdgeschoss in massiver Bauweise errichtet war, war das Obergeschoss in Fachwerkbauweise erstellt. Der Westflügel war 1884 entstanden und verfügte an seinem oberen Fachwerk-Halbgeschoss über Ziegelschmuck.
Sowohl der Hauseingang als auch die Fenster waren im Stil des Historismus gestaltet.
Im Inneren befanden sich in hoher Qualität gearbeitete Türen aus dem 19. Jahrhundert sowie Türen mit Glasfüllungen, die zum Teil farbig bzw. mit Ornamenten versehen waren. Bemerkenswert war auch eine am Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Treppe.
Zeitweise bestand eine Nutzung als Fleischerei. Anfang des 21. Jahrhunderts stand das Haus leer und war sanierungsbedürftig. Schwammbefall und Setzungen beeinträchtigten insbesondere auf der Hofseite die Statik des Gebäudes.[1]
Im örtlichen Denkmalverzeichnis war das Wohn- und Geschäftshaus unter der Erfassungsnummer 094 80426 als Baudenkmal verzeichnet.[2] 2012 erfolgte der Abriss,[3] im Auftrag des Eigentümers Mike Schubert. Vor dem Abriss erfolgte eine Dokumentation mittels Photogrammetrie.[4]
Am südlichen Ende des Grundstücks steht der zur Aschersleber Stadtbefestigung gehörende Krappsche Turm, der vom Abriss ausgenommen wurde.
Literatur
Bearbeiten- Sabine Oszmer, Peter Seyfried: Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 8.1, Landkreis Aschersleben-Staßfurt (Altkreis Aschersleben), Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, fliegenkopf verlag Halle, 2000, ISBN 3-910147-67-4, Seite 26.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anne Schwarz, Jenseits des Guten und Schönen. Unbequeme Denkmäler, GRIN Verlag 2013, ISBN 978-3-656-72204-5, Seite 7
- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 4683. (PDF; 9,9 MB)
- ↑ Kerstin Beier, Historische Gebäude Immer mehr Abrisse auf www.mz-web.de vom 10. Januar 2013
- ↑ Anne Schwarz, Jenseits des Guten und Schönen. Unbequeme Denkmäler, GRIN Verlag 2013, ISBN 978-3-656-72204-5, Seite 7
Koordinaten: 51° 45′ 7,2″ N, 11° 27′ 24,9″ O