Eichenmeise

Art der Gattung Baeolophus
(Weitergeleitet von Baeolophus inornatus)

Die Eichenmeise (Baeolophus inornatus), gelegentlich auch als Schlichtmeise bezeichnet, ist eine in Nordamerika vorkommende Singvogelart aus der Familie der Meisen (Paridae). Der Artname leitet sich von dem lateinischen Wort inornatus mit der Bedeutung „schmucklos bzw. schlicht“ ab und bezieht sich auf die unauffällige Zeichnung der Art.

Eichenmeise

Eichenmeise (Baeolophus inornatus)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Meisen (Paridae)
Gattung: Baeolophus
Art: Eichenmeise
Wissenschaftlicher Name
Baeolophus inornatus
(Gambel, 1845)
Rückansicht
Verbreitungsgebiet der Eichenmeise
Jungvogel

Merkmale

Bearbeiten

Die Eichenmeise erreicht eine Körperlänge von ca. 16 Zentimetern.[1] Ein Sexualdimorphismus besteht nicht. Der Vogel zeigt eine unauffällige, graue bis graubraune Oberseite mit ebenso gefärbten Flügeln und Schwanzfedern. Das Gesicht und die Unterseite sind weißlich bis hellgrau. Auf dem Kopf befindet sich eine kurze Federhaube, die zuweilen angelegt wird. Der kleine Schnabel ist schwärzlich, Beine und Füße haben eine bleiblaue bis schwarzgraue Farbe.

Ähnliche Arten

Bearbeiten

Bis zum Jahr 1996 wurde in den USA eine Meisenart unter dem Namen Plain Titmouse geführt. Untersuchungen der American Ornithologists’ Union ergaben, dass es sich dabei um zwei Arten handelt, die fortan als Oak Titmouse (Baeolophus inornatus) und Juniper Titmouse (Baeolophus ridgwayi) bezeichnet wurden. Äußerlich sind die beiden Arten praktisch nicht zu unterscheiden. Hautunterscheidungsmerkmale sind genetische sowie gesangliche Unterschiede. Auch unterscheiden sich die beiden Arten aufgrund ihrer bevorzugten Lebensräume. Die Eichenmeise (Oak Titmouse) hält sich überwiegend in Eichenwäldern (engl. oak) auf, während die Wacholdermeise (Baeolophus ridgwayi) Wacholderbiotope (Juniperus) bevorzugt.[2][3]

Verbreitung, Unterarten und Lebensraum

Bearbeiten

Die Eichenmeise kommt von der Südwestküste Oregons entlang eines breiten Küstenstreifens durch Kalifornien bis nach Baja California vor. Die Meisen halten sich bevorzugt in Eichenwäldern auf.[4] Es werden folgende Unterarten geführt:

  • Baeolophus inornatus affabilis
  • Baeolophus inornatus cineraceus
  • Baeolophus inornatus inornatus
  • Baeolophus inornatus mohavensis

Lebensweise

Bearbeiten

Die Eichenmeise gilt an der Westküste der USA als häufigster Vogel in Eichenwäldern und ihr Gesang wird gerne als „Stimme und Seele der Eichenwälder“ bezeichnet. Der Gesang ist sehr melodisch und erschallt durchgehend im Jahr, wobei beide Geschlechter singen. Männchen singen besonders intensiv während des Frühjahrs, dann findet auch eine Paarbildung der vorjährigen Brut statt. Die Geschlechter bleiben danach über Jahre permanent zusammen. Die Nester werden zuweilen in verlassenen Spechthöhlen angelegt. Ein Gelege besteht in der Regel aus 6 bis 7 Eiern.[4] Während der Brutzeit leben die Vögel paarweise, im Winter werden meist Gruppen, zuweilen zusammen mit anderen Arten gebildet. Gern besuchen sie angelegte Futterstellen.[5]

Bestand und Gefährdung

Bearbeiten

Die Eichenmeise ist in ihren Vorkommensgebieten nicht selten und wird demzufolge von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „least concern = nicht gefährdet“ geführt.[6]

Bearbeiten
Commons: Eichenmeise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Oak Titmouse, oiseaux.net, [1]
  2. Forty-first supplement to the American Ornithologists' Union Check-list of North American Birds, Volume 114, Issue 3, Juli 1997, S. 542–552, [2]
  3. Sibling species of titmice in the Parus inornatus complex (Aves: Paridae) , C. Cicero, University of California Publications in Zoology 128, 1996, S. 1–217
  4. a b Carla Cicero, Peter Pyle und Michael A. Patten: Oak Titmouse (Baeolophus inornatus), Version 1.0. In Birds of the World (P. G. Rodewald, Editor), Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, 2020
  5. Oak Titmouse, All about Birds, [3]
  6. Rote Liste Oak Titmouse, [4]