Schuhhaus Gisy

Gebäude in Hannover
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Das Schuhhaus Gisy,[1] auch Haus Bahlsen genannt, ist – neben der Bezeichnung für das Unternehmen Bahlsen[2] – der Name von zwei nacheinander im Auftrag der Familie Bahlsen errichteten Gebäuden in Hannover[3] und unter anderem die Geburtsstätte des Philosophen Theodor Lessing.[4] Standort des heutigen denkmalgeschützten Gebäudes an der Ecke zur Großen Packhofstraße ist die Georgstraße 29[3] im Stadtteil Mitte.[5]

Schuhhaus Gisy (2019)

Geschichte und Beschreibung

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Lessings Geburtshaus

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Kamerahaus Photo-Lill mit Schaufenstern zur Andreaestraße (1927)

Nachdem die Familie Bahlsen bereits seit 1829 in der Schmiedestraße ein Gebäude erworben hatte – zwei Häuser vom historischen Leibnizhaus entfernt[6] – ließ sich Karl Bahlsen,[3][7] im selben Jahr auch Carl Bahlsen genannt,[8] an Stelle des zuvor abgebrochenen Packhofes[3] und unter der damaligen Adresse Georgstraße 30[8] ein neues Gebäude errichten. Nach Plänen des Architekten Heinrich Köhler entstand hier im Jahr 1863 das erste im Stil der Neorenaissance in Hannover errichtete Gebäude,[3] ein von mehreren Mietparteien genutztes Haus.[7] Am 8. Februar 1872 wurde im Haus Georgstraße 30 an der Ecke zur Andreaestraße Theodor Lessing geboren,[4] der hier seine Jugendjahre verbrachte.[3]

 
Nach den Luftangriffen auf Hannover; Blick von der Bahnhofstraße zum Eckgebäude an der Andreaestraße; im Vordergrund das ehemalige Wiener Café (1945)

Bei den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus an der Georgstraße zerstört.

Das heutige Gebäude Georgstraße 29

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Fensterrahmung von Ludwig Vierthaler
 
Vier Skulpturen von Kurt Lehmann

von 1950 bis 1951 ließen die Eigentümer nach Plänen des Architekten Karl Siebrecht einen sechs Geschosse hohen Neubau unter der Adresse Georgstraße 29/Ecke Große Packhofstraße errichten. Das sowohl moderne wie auch historisierende Bauwerk mit Anklängen an die norddeutsche Renaissance und der Hamburger Kontorhaus-Architektur betont in der Fassade seine horizontale Gliederung.[3]

Den plastischen Bauschmuck lieferte der Bildhauer Kurt Lehmann mit verschiedenen Giebelfiguren, während der abstrakt-stilisierende Schmuck der Fensterrahmungen nach Entwürfen von Ludwig Vierthaler entstand.[3]

1996 ist das Gebäude wegen seiner künstlerischen, städtebaulichen und geschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt worden.

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Commons: Bahlsen-Haus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Dany Schrader: Traditionsunternehmen / Schuhhaus Gisy nicht mehr in Händen der Gründerfamilie, Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 7. Dezember 2009, zuletzt abgerufen am 5. Februar 2024
  2. Die Zeit, Jahrgang 1964, Ausgabe 27: Was Leibniz nicht erfand, ihn aber um so berühmter machte: Jugendstil – preisgebunden, Artikel aus dem Archiv der Wochenzeitung Die Zeit; teils als Vorschau ohne Anmeldung online einsehbar
  3. a b c d e f g h Helmut Knocke, Hugo Thielen: Georgstraße 29, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 121
  4. a b Theodor Lessing. Ausgewählte Werke. Der Lärm, Haarmann, Feind im Land, Einmal und nie wieder, Nietzsche, Musaicum books, OK publishing, 2017, ISBN 978-80-272-1539-3, [ohne Seitennummer]; online
  5. Helmut Zimmermann: Georgstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 90
  6. Christian Bahlmann, Kerstin Deike, Birgit Nachtwey, Monika Prött: The Bahlsen Family (in englischer Sprache), in: Biscuits is Bahlsen, Bahlsen chronicle, Hannover: Bahlsen GmbH & Co. KG Corporate Communications, 2014, S. 181; PDF-Document@1@2Vorlage:Toter Link/www.bahlsengroup.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. von der Seite bahlsengroup.com
  7. a b Vergleiche das Straßen- und Häuserverzeichnis im Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden, S. 132 als Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB)
  8. a b Vergleiche das Adressbuch von 1873, Geschäftsanzeiger, S. 15 als Digitalisat der GWLB

Koordinaten: 52° 22′ 29,7″ N, 9° 44′ 15,3″ O