Bahnstrecke Dakar–Niger

Eisenbahnstrecke in Senegal
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Die Bahnstrecke Dakar–Niger (französisch Chemin de fer Dakar-Niger, abgekürzt DN) verbindet Dakar in Senegal mit Koulikoro in Mali in einer Spurweite von 1.000 Millimeter. Die 1287 km lange Strecke, von der 641 km in Mali liegen, führt über Thiès in Senegal und Kayes, Kita, Kati sowie Bamako in Mali. Es war die erste Eisenbahn in Westafrika südlich der Sahara und die wichtigste Eisenbahnstrecke in den Kolonien von Französisch-Westafrika.[1]

Dakar – Koulikoro
Strecke der Bahnstrecke Dakar–Niger
Streckenlänge:1287 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius:200 m
Kopfbahnhof Streckenanfang
Dakar
Haltepunkt / Haltestelle
Rufisque
Haltepunkt / Haltestelle
Sébikotane
Bahnhof
Thiès
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StreckeHaltepunkt / HaltestelleLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Tivaouane
StreckeAbzweig ehemals geradeaus und nach linksHaltepunkt / Haltestelle Streckenende und quer
Darou Khoudoss
StreckeHaltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Louga
StreckeAbzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)Kopfbahnhof Streckenende und quer (Strecke außer Betrieb)
Saint-Louis
StreckeHaltepunkt / Haltestelle Streckenende (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Linguère
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Haltepunkt / Haltestelle
Bambey
Haltepunkt / Haltestelle
Diourbel
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Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeHaltepunkt / Haltestelle Strecke ab hier außer Betrieb
Mbacké
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeKopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
Touba
Haltepunkt / Haltestelle
Guinguinéo
Kopfbahnhof Streckenanfang und quer (Strecke außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals nach rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Kaolack
Haltepunkt / Haltestelle
Koungheul
Haltepunkt / Haltestelle
Tambacounda
Haltepunkt / Haltestelle
Goudiry
Bahnhof
Kidira
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
Falémé-Brücke von Kidira, Grenze Senegal/Mali
Bahnhof
Kayes
Haltepunkt / Haltestelle
Diamou
Haltepunkt / Haltestelle
Oualia
Haltepunkt / Haltestelle
Kita
Bahnhof
Bamako
Haltepunkt / Haltestelle Streckenende
Koulikoro
Güterzug der Dakar-Niger-Bahn im Senegal
Bahnhof Kidira: Grenzbahnhof zwischen Senegal und Mali

Geschichte

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Die Strecke Dakar–Niger wurde in drei Etappen gebaut:[2]

  • 1882 bis 1885 wurde durch die private Gesellschaft DSL die 264 km lange Strecke Dakar–Saint-Louis erstellt. Hintergrund für den Bau dieser Linie war einerseits die Unmöglichkeit, die Fahrrinne von der Mündung des Senegal-Flusses bis zum Hafen von Saint-Louis, damals immerhin die Hauptstadt von Französisch-Westafrika, für die Seeschifffahrt von Sandbänken freizuhalten und andererseits bot die Bucht von Dakar ideale Voraussetzungen für den Bau eines Tiefwasserhafens.[3]
  • 1881 bis 1904 wurde der 555 km lange Abschnitt KayesKoulikoro durch das Militär gebaut, um die schiffbaren Abschnitte der Flüsse Senegal und Niger zu verbinden. Die Bauarbeiten wurden unter dem französischen General Gallieni, der in dieser Zeit Gouverneur von Französisch-Sudan war, ausgeführt. Der Transport von Rohstoffen wurde erleichtert, indem sie vom französischen Sudan auf dem Niger bis Koulikoro, dann auf dem Eisenbahnweg bis Kayes und ab dort auf dem Senegalfluss bis zum Atlantik transportiert werden konnten.[4]
  • 1907 bis 1923 wurde der 667 km lange Abschnitt Thiès–Kayes mit den Zweigstrecken nach Kaolack, Linguère und Touba gebaut, womit die Strecke durchgehend befahrbar wurde. Als Kurvenradius wurden mindestens 500 Meter eingehalten, die größte Steigung hat 10 Promille (10 mm) und mit 200 Meter Länge ist die Eisenbahnbrücke von Kidira über den Falémé die größte Brücke dieses Streckenabschnitts.[5][1]

1934 wurde die private Gesellschaft DSL verstaatlicht und die Bahnstrecke unter eine Verwaltung gestellt. Sie wurde fortan als Région Dakar-Niger der Régie des chemins de fer de l’A.O.F. („Region Dakar-Niger“ der „Eisenbahnverwaltung Französisch-Westafrikas“) betrieben. Die Eisenbahnverwaltung und die Zentralwerkstätte waren 40 km östlich von Dakar in Thiès untergebracht, wo die Strecke sich nach Saint-Louis und Bamako verzweigt. Bis dahin war die Strecke zweispurig ausgebaut, der Rest der Strecke ist einspurig.[1]

1947 streikten die Angestellten der Eisenbahn für mehrere Monate, um dieselben Rechte wie die französischen Eisenbahner zu erlangen. Dieser erfolgreiche Streik wurde vom senegalesischen Schriftsteller Ousmane Sembène in seinem 1960 veröffentlichten Werk Gottes Holzstücke als Wendepunkt im antikolonialen Kampf zelebriert.

Entwicklung nach der Unabhängigkeit

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Mit der Unabhängigkeit von Mali und Senegal, die durch den Zerfall der Mali-Föderation vollzogen wurde, wurde die Verwaltung der Bahnstrecke auf zwei nationale Bahngesellschaften, die Régie des chemins de fer du Mali (RCFM) und die Régie sénégalaise, aufgeteilt. Die Schwierigkeiten in der Verwaltung und der Mangel an Investitionen führten jedoch zu einer Verschlechterung der Infrastruktur und des Rollmaterials sowie zu zahlreichen Verspätungen.

Im Oktober 2003 übergaben der Senegal und Mali die Verwaltung an Transrail, ein franko-kanadisches Konsortium. Entgegen der ursprünglichen Aufgabe, den Reisezugverkehr aufrechtzuerhalten, plante Transrail, sich auf den Transport von Gütern zu konzentrieren. Viele Bahnhöfe wurden geschlossen und die Zahl der Verbindungen reduziert, wodurch sich die Situation abgelegener Gemeinden verschlechterte.[6]

Mitte 2007 wurde die Bahn durch die belgische Gesellschaft Vecturis aufgekauft. Diese beabsichtigte, den schlechten Gleis- und Fahrzeugzustand kontinuierlich zu verbessern.[7]

Im Dezember 2015 beschlossen die beiden Regierungen die Konzession von Transrail zu beenden. Für den Betrieb wurde die neue Gesellschaft Dakar Bamako Ferroviaire gegründet.[8]

Im Mai 2018 wurde der Betrieb auf dem malischen Streckenabschnitt von Kayes nach Bamako wegen Infrastrukturmängeln eingestellt. Nach der Reparatur von Brücken und der Sanierung von Bahnhöfen konnte im Juni 2023 der Betrieb mit drei wöchentlichen Zugpaaren im Personenverkehr wieder aufgenommen werden.[9]

Ausbaupläne

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Im Frühjahr 2007 kündigte der Staatspräsident Senegals Abdoulaye Wade eine Reihe von Großprojekten („grands projets“) zur Weiterentwicklung und Erschließung des Landes an, von denen einige auch die Bahnlinie Dakar-Niger betreffen:

  • Bau eines dritten Gleises zwischen Dakar und Thiès (einschließlich Anbindung des im Bau befindlichen Großflughafens Blaise Diagne); ca. 72,5 Mrd. FCFA;
  • Umspurung der Strecke Dakar–Tambacounda–Kidira (= Grenze zu Mali) auf Normalspur; ca. 435 Mrd. FCFA;
  • Neubau der Zweiglinie Thiès–Saint-Louis in Normalspur; 145 Mrd. FCFA;

Anfang Januar 2012 kündigte Präsident Wade weiterhin an, die Strecke durch eine Elektrifizierung aufzuwerten. Die Arbeiten sollten ursprünglich noch 2012, ausgehend von Dakar, im senegalesischen Abschnitt beginnen.[10]

2015/16 schlossen die Regierungen von Senegal und Mali einen Vertrag mit der chinesischen China Railway Construction Corporation über den Ausbau der Strecke.[11]

Im Dezember 2016 begann der Bau einer normalspurigen Zweigstrecke vom Stadtzentrum Dakars zum 55 Kilometer entfernten neuen Flughafen Dakar-Blaise Diagne in Diass. Die Eröffnung war für Ende 2018 geplant.[12] Der erste 36 km lange Bauabschnitt vom Bahnhof Dakar bis Diamniadio wurde am 14. Januar 2019 in Anwesenheit von Präsident Macky Sall feierlich eröffnet, obwohl noch nicht alle für den fahrplanmäßigen Betrieb notwendigen Arbeiten abgeschlossen waren. Der zweite Bauabschnitt bis zum Flughafen sollte 2020 fertiggestellt werden. Stand September 2024 ist diese Teilstrecke jedoch noch im Bau.[13]

Statistiken

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Tableau comparatif des exportations par rail:[14] Für diese Leistung, die die Anzahl der exportierten Tonnen angibt, sind keine Quellen angegeben.

Produkt 1924 1934 1952–3 1955–6
geschälte Erdnüsse 7.422 7.250
ungeschälte Erdnüsse 4.125 1.990 55.000 147.900
Gummi arabicum 936 1.196 1.000 1.500
Karité-Nüsse 416 2.690 9.750
Tierhäute 787 841 10.000
Baumwolle 185 18.200
Hirse 236 850.000

Im Jahre 1933 wurden 650.000 Reisende und 1938 sogar 2.650.000 gezählt. Es waren dies hauptsächlich Saisonarbeiter aus dem französischen Sudan und aus Guinea, welche im Mai bis Juni nach Senegal reisten und im Dezember bis Januar wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Weiter gab es Pilgerverkehr nach Touba und Tivaouane.[1]

Zweiglinien

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Die Zweiglinien der Hauptstrecke Dakar–Bamako sind

  • Thiès–Saint-Louis, Hauptstrecke der ehemaligen DSL, ab Tivaouane eingestellt.
  • TivaouaneDarou Khoudoss, abzweigend von Thiès–Saint-Louis
  • LougaLinguère abzweigend von Thiès–Saint-Louis, gebaut am Ende der 1920er Jahre, Betrieb eingestellt
  • GuinguinéoKaolack abzweigend von der Hauptstrecke, eingestellt
  • DiourbelMbacké(–Touba), abzweigend von der Hauptstrecke, im Stadtgebiet von Touba eingestellt.

Literatur

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  • M. McLane: The Senegal-Niger Railway, 1800–1904: A Case Study in Imperialism, University of Wisconsin, 1969.
  • Le Chemin de fer de Thiès au Niger, Afrique-Occidentale française. Gouvernement général/Libr. Larose, 1931.
  • Monique Lakroum: Chemin de fer et réseaux d’affaires en Afrique noire: Le Dakar-Niger (1890–1960), université de Paris VII, 3 vol. 1987 (thèse d’État).
  • Birame Ndour: Éléments d’études sur le mouvement ouvrier dans les chemins de fer du Sénégal (1882–1938), Paris, université de Paris VII, 1981, 67 p. (diplôme d’études approfondies).
  • Ousmane Sembène: Les Bouts de bois de Dieu, Plon, 1960 (Belletristik).
  • Mor Sène: La Grève des cheminots du Dakar-Niger 1947–1948, Dakar, université de Dakar, 1987, 144 p. (mémoire de maîtrise).
  • Iba Der Thiam: La Grève des cheminots du Sénégal de septembre 1938, Dakar, université de Dakar, 1972, 2 vol., 272 p. + 133 p. (mémoire de maîtrise).

Einzelnachweise

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  1. a b c d Jean Labasse: Le «Dakar-Niger» et sa zone d’action. In: Revue de géographie de Lyon. Band 29, Nr. 3, 1954, S. 183–204, doi:10.3406/geoca.1954.1959.
  2. Ababacar FALL 2014: Le Ferlo sénégalais: Approche géographique de la vulnérabilité des anthroposystèmes sahéliens; Kartenskizze mit Daten der Fertigstellung von Teilstrecken der Bahn auf Seite 45 der PDF-Datei 17 MB
  3. Georges Pilot. Comité génie civil et bâtiment,IESF. Novembre 2012: Ouvrages du génie civil francais dans le monde. Le chemin de fer Dakar Saint Louis (1882–1885). Le chemin de fer Dakar-Niger (1923)Seite 3 der PDF-Datei 2,46 MB
  4. Paris, Berger-Levrault, 1897; rédigée par le chef de bataillon du génie Rougier, Léon-Louis-Antoine (Commandant) et par le capitaine du génie Calmel, Jean Bernard (1865-19..): Le Chemin de fer du Sénégal au Niger
  5. L. Gallois. Annales de géographie, Année 1924: L'achèvement du chemin de fer de Thiès à Kayes (Afrique occidentale française)
  6. Le Monde diplomatique vom 9. Februar 2007: Mord am Dakar-Niger-Express. Folgen einer Privatisierung im Senegal. (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  7. Vecturis über Transrail (Memento vom 28. Juni 2016 im Internet Archive)
  8. New operator for Dakar – Bamako railway. Railway Gazette, 26. März 2016, archiviert vom Original am 21. August 2016; abgerufen am 17. Februar 2017 (englisch).
  9. Mali: Wiedereröffnung der Linie Kayes - Bamako. Lok-Report, 13. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
  10. New line to Bamako. Railway Gazette, 16. Februar 2012, abgerufen am 17. Februar 2012 (englisch).
  11. Keith Barrow: CRCC to upgrade Mali – Senegal railway. 7. Januar 2016 (railjournal.com).
  12. Work starts on Dakar airport rail link. Railway Gazette, 16. Dezember 2016, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 21. März 2017 (englisch).
  13. Global Railway Review vom 11. Januar 2019: First section of Dakar’s Regional Express Train is completed
  14. Jean-Claude Faur: La Mise en valeur ferroviaire de l’AOF (1880–1939). Paris: Université de Paris, 1969 (=Thesis)
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