Bahnstrecke Oberscheld-Hochofen–Oberscheld-Augustusstollen

Oberscheld-Hochofen–Oberscheld-Augustusstollen
Streckennummer (DB):3724
Streckenlänge:3,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke (außer Betrieb)
Scheldetalbahn
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0 Oberscheld-Hochofen
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
Scheldetalbahn nach Wallau (Lahn)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
2,1 L 3363
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
2,2 Handstein
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
3,2 Oberscheld-Augustusstollen

Die Bahnstrecke Oberscheld-Hochofen–Oberscheld-Augustusstollen war eine Stichstrecke, die im beginnenden Bahnhofsbereich des Güterbahnhofes Oberscheld-Hochofen von der Scheldetalbahn abzweigte und zum Verladebahnhof Oberscheld-Augustusstollen führte.

Geschichte

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Die Strecke wurde am 15. Februar 1872 gleichzeitig mit einem Teilstück der Scheldetalbahn für den Güterverkehr eröffnet. Öffentlichen Personenverkehr gab es auf dieser Strecke – im Gegensatz zur Scheldetalbahn – jedoch nie. Lediglich zum Schichtwechsel fuhren Personenzüge, um die Grubenarbeiter zu transportieren. Der Güterverkehr entwickelte sich schnell. Immer mehr Gruben verluden ihre Waren an den beiden Güterbahnhöfen. Durch die Bahn kam außerdem ein wirtschaftlicher Aufschwung in die Region. Um diesen weiter zu stärken und eine durchgehende Verbindung nach Gießen und Marburg zu schaffen, wurden Planungen für eine Verlängerung nach Eisemroth an der Aar-Salzböde-Bahn aufgenommen. Die neue Strecke hätte zwar nur eine Länge von wenigen Kilometern gehabt, aber einen längeren Tunnel erfordert, deshalb wurden die Planungen wieder verworfen.

Die Strecke wurde beinahe ausschließlich von Güterzügen befahren. Besonders zwischen 1880 und 1910 hatte sie ein erhebliches Frachtaufkommen zu verzeichnen. Es wurde vor allem Erz verladen. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Bedeutung des Güterverkehrs jedoch rapide ab, da immer mehr Gruben und Stollen stillgelegt wurden. In den 1950er Jahren gab es bereits nur noch wenige Züge. Ab 1960 ruhte der Verkehr teilweise sogar ganz.

Da nach dem Zweiten Weltkrieg schrittweise die übrigen Gruben geschlossen wurden, verlor die Bahn schnell die restliche Bedeutung. 1966 wurde der Verkehr komplett eingestellt und die Strecke stillgelegt, sie wurde bereits 1968 abgebaut.

Streckenverlauf

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Die Strecke beginnt am Güterbahnhof Oberscheld-Hochofen. Sie zweigte bereits am Anfang des Bahnhofsgeländes von der Scheldetalbahn ab und begann direkt mit einer Steigung. Die Strecken verliefen einige hundert Meter parallel zueinander. Nach einer Überquerung der Brückenstraße biegt die Scheldetalbahn Richtung Westen ab, die Strecke zum Auguststollen verläuft durch einen Wald. Kurz nachdem die Landesstraße L 3363 überquert wurde, folgte der Verladebahnhof Handstein. Direkt dahinter verlief die Strecke in einem tiefen Felseinschnitt. Bei Kilometer 3,2 wurde der Bahnhof Oberscheld-Augustusstollen erreicht.

Zustand Heute

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Heute sind beide Brücken abgerissen und der Bahndamm teilweise überbaut. In Oberscheld verliert sich der Streckenverlauf in einem Neubaugebiet. Dort ist der Bahndamm größtenteils abgetragen. Der restliche Streckenverlauf ist nur noch zu erahnen. An die ehemaligen Verladebahnhöfe Handstein und Oberscheld-Augustusstollen erinnern große unbewaldete Flächen im Wald. Diese zeugen von den ehemals sehr umfangreichen Gleisanlagen.

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