BamHI (auch BamI) ist ein Enzym, das in der Molekularbiologie zur zielgerichteten Spaltung von DNA verwendet wird. Dieses Enzym gehört zur Familie der Typ-II-Restriktionsenzymen und wurde 1975 erstmals aus dem Bakterium Bacillus amyloliquefaciens gewonnen.[1] BamHI besitzt eine molare Masse von etwa 25 kDa. Die Anwesenheit von Magnesiumionen ist für die enzymatische Aktivität essentiell. Nach Dimerisierung schneidet das Enzym doppelsträngige DNA innerhalb der palindromischen Erkennungssequenz unter Bildung eines 5'-Überhangs wie folgt:

BamHI
BamHI
Bändermodell eines BamHI-Dimers im Verbund mit DNA vor (oben) und nach (unten) der Spaltung eines DNA-Strangs. Die Spaltungstelle befindet sich in unmittelbarer Nähe der Kationen Calcium (grün, oben) bzw. Mangan (violett, unten).

Vorhandene Strukturdaten: 1bam, 1bhm, 1esg, 2bam, 3bam

Masse/Länge Primärstruktur 213 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Homodimer
Kofaktor 2 Mg2+
Bezeichner
Gen-Name(n)
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
Reaktionsart Hydrolyse
Substrat DNA
Produkte Zweisträngige DNA-Fragmente mit terminalen 5'-Phosphatgruppen

Erkennungssequenz Restriktionsschnitt
5'-GGATCC-3'
3'-CCTAGG-5'
5'-G       GATCC-3'
3'-CCTAG       G-5'

Diese Ausbildung eines vier Nukleinbasen umfassenden 5'-Überhangs (sticky ends) durch BamHI wird in der Molekularbiologie bei der erleichterten Verkettung (Ligation) von DNA-Fragmenten ausgenutzt. BamHI ist relativ hitzestabil und zeigt unter bestimmten Bedingungen eine verminderte Selektivität für die Erkennungssequenz (Star-Aktivität).[2]

Einzelnachweise

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  1. Wilson G.A. & Young F.E. (1975): Isolation of a sequence-specific endonuclease (BamI) from Bacillus amyloliquefaciens H. In: J. Mol. Biol. 97:123-125.
  2. George J. & Chirikjian J.G. (1982): Sequence-specific endonuclease BamHI: Relaxation of sequence recognition. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 79:2432-2436.