Unter Belastungsgliedern versteht man die mit Faktoren belegten Stabendverdrehungen eines „einfachen Balkens“[1].
Bei verschiedenen Rechenverfahren der Stabstatik werden zur Vereinfachung lokale Belastungen (Einzelkräfte, Streckenlasten, Traktionskräfte, Biegemomente, eingeprägte Verformungen, Querkräfte) an Einzelstäben auf zwei Belastungsglieder (L, R) reduziert, um damit das Gesamtsystem zu berechnen. Dabei ist L das linke Belastungsglied und R das rechte Belastungsglied. Die bei den Rechenverfahren ausgeklammerten Belastungsglieder sind die am Einfeldträger ermittelten Endverdrehungen , , multipliziert mit .
1. Einfach zu ermittelnde Endverdrehung φ an einem Einfeldträger mit beliebiger Belastung.
|
2. Einfaches Rechenverfahren zur Ermittlung des Stützmomentes am Auflager B für einen Dreifeldträger mit gleichen Feldlängen und gleichen Steifigkeiten infolge L und R. |
Belastungsglieder und Rechenverfahren sind in vielen Tabellenwerken abgedruckt.
Belastungsglieder treten etwa auch in der Dreimomentengleichung zur Berechnung von Durchlaufträgern nach Clapeyron auf.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Klaus-Jürgen Schneider, Alfons Goris, Klaus Berner: Bautabellen für Ingenieure. Mit Berechnungshinweisen und Beispielen. 17. Auflage. Werner Verlag, 2006, ISBN 3-8041-5228-7.
- Adolf Kleinlogel, Arthur Haselbach: Belastungsglieder: statische und elastische Werte für den einfachen und eingespannten Balken als Element von Stabwerken. 9., vollst. neu bearb. Aufl. / vollst. neu bearb. von W. Haselbach [= Werner Haselbach]. W. Ernst & Sohn, Berlin 1966, OCLC 12350517.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kleinlogel: Belastungsglieder. Vierte Auflage. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1931, S. 1.