Johann Franz Riccius (* 24. Februar 1666, Haselünne; † 1756), Weihbischof von Straßburg.
Johann Franz Riccius wurde am 24. Februar 1666 in Haselünne als Sohn von Franz Albert Riccius (1629–1695) und dessen Ehefrau Sara Gertrud, geb. Junius (1633–1717), geboren. Der Vater war Vorsitzender des Bentheimischen Rats, der so genannten Zivilvervaltung der Grafschft Bentheim, und Hofrichter in Bentheim. Johann Franz Riccius hatte einen Bruder den General Johann Erardus Carolus Riccius (1654–1729), dem der persönliche Adel verliehen wurde, und eine Schwester Anna Sara Immendorf, geb. Riccius (1661–1757), die mit dem Hauptmann Lambert Immendorf verheiratet war. Diese waren die Eltern des Jesuitenpriesters Karl Immendorf. Die bürgerliche Familie Riccius stellte über Generationen hohe Beamte im Niederstift Münster. Johann Franz Riccius studierte zuerst am Gymnasium Carolinum in Osnabrück und in Münster. Danach studierte er Theologie in Köln und wurde dort mit 22 Jahren zum Priester geweiht. Eine ihm versprochene Pfründe am Collegium germanicum in Rom erhielt er nicht. Im Anschluss daran ging Riccius 1688 nach Straßburg, um ein Studium beider Rechte zu beginnen. Nebenher arbeitete er als Sekretär und Hauslehrer. Danach wurde er Erzieher der Söhne des Maréchal de France Léonor du Maine, comte du Bourg, folgte diesem nach Fankreich und beendete seine Studien in Orléans. 1694 wurde Riccius Sekretär des Fürstbischofs von Straßburg Kardinal Wilhelm Egon von Fürstenberg-Heiligenberg und nach dessen Tod 1704 auch Sekretär des Nachfolgers Armand I. Gaston Maximilien de Rohan-Soubise. 1714 wurde Riccius stellvertretender Generalvikar des Fürstbistums Straßburg. 1725 wurde ihm angeboten, Weihbischof von Würzburg zu werden, doch Riccius lehnte ab.
Riccius engagierte sich für den Bau und die Ausstattung der Gymnasialkirche zu Meppen, an der sein Neffe Karl Immendorf tätig war. Deswegen findet sich in dieser Kirche das Wappen der Familie Riccius.