Benutzer:EdgarHansen58/De Tampentrekker

Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. "De Tampentrekker"

Einführung

Bearbeiten

Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ ist ein norddeutscher Chor, der 1976 als Gesangsverein von Rudfried Villwock gegründet wurde. Hervorgegangen aus dem Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V. Kreisgruppe Hamburg-Süd, erhielt der Chor am 8. September 1982 absolute Eigenständigkeit durch Eintragung in das Vereinsregister Hamburg.

Größte Popularität als Repräsentanten für die Hansestadt Hamburg erreichte der Chor vor allem durch die Mitwirkung bei der Late Night Show „Ina’s Nacht“ seit der ersten Aufzeichnung 2007.

Mit seinen mittlerweile über 45 Jahren Historie ist der Shantychor Hamburg „De Tampentrekker“ nicht nur einer der ältesten Chöre dieser Art in Deutschland, sondern auch einer der markantesten und angesehensten. Das Repertoire umfasst traditionelle Lieder von Hamburg, der Küste und der alten, christlichen Seefahrt, aber auch moderne und peppige Songs wie Cover von Santiano oder Jan Delay.

Der aus über 30 Sängern und Solisten bestehende Chor besitzt noch eine weitere Besonderheit in der Shanty-Szene: die 5-köpfige Band, mit Gitarren, Mundharmonika und Schlagzeug.

Geburtsstunde „De Tampentrekker“

Bearbeiten

Die Idee für den Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ ist nicht in Hamburg "geboren", wie man dem Namen nach annehmen würde, sondern ursprünglich in Ehrenhausen in der Steiermark.

1975 wurde zwischen dem ehemaligen „Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V. Kreisgruppe Hamburg-Süd“ (KrGr HH-Süd) und der „Unteroffiziers-Gesellschaft Steiermark“ (UOG) ein Patenschafts-Verhältnis geschlossen. Unterzeichner dieser Urkunde waren der Kreisvorsitzende Rudfried Villwock (Ehrenmitglied) und der Präsident der UOG, Erich Stephanides.

Im Oktober 1976 fand unter dieser Patenschaft für die Abordnung der acht Bundeswehrreservisten ein Informationsbesuch nach Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark, in Österreich statt.

Beim abendlichen Empfang durch die UOG wurde dann darum gebeten einige Hamburger Lieder vorzutragen. „Rolling home“ , „Nordseewellen“ und „De Hamborger Veermaster“ war gängig und stellte rückwirkend betrachtet das erste Set dar. Dies fand so viel Anklang, dass auf Bitten der Gastgeber am nächsten Abend im Georgi-Schloss Ehrenhausen eine Wiederholung stattfand. Es wurde kritisch als die Schlossherrin Rosi Wagner um eine Zugabe bat. Das brachte die Gesangsgruppe in Verlegenheit, denn man kannte zu diesem Zeitpunkt keine weiteren typisch Hamburger Lieder. Hartmut Bente, Gründungsmitglied, konnte glücklicherweise spontan die 1. Strophe vom „Lied vom Tüdelband“ aus dem Ärmel schütteln und man trat nach dieser kleinen Erweiterung des „Drei-Song-Konzertes“ den schnellen Rückzug an.

Mit ihrer Bitte um Zugabe legte Rosi Wagner in diesem Moment den Grundstein des heute bekannten Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“, der somit auf den 23. Oktober 1976 zu datieren ist.

Wieder zurück in Hamburg war dies das Startsignal für Rudfried Villwock, damals 45 Jahre alt und Berufsmusiker beim Deutschen Grenzschutz, die musikalische Leitung zu übernehmen und einen soliden Chor zu formen.

Die Gründungsmitglieder

Bearbeiten
 
Die Gründungsmitglieder "De Tampentrekker"

Rudfried Villwock, Michael Rang, Günther von Appen, Siegfried Rogge, Otto Beckedorf, Werner Sasse, Hartmut Bente, Heinrich Tiedemann, Adolf Betz, Harald Vieregge und Wilhelm Blohm bildeten 1976 die ursprünglichen Gründungsmitglieder.

Die "Shantyuniform"

Bearbeiten

Nachdem sich der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ seine Unabhängigkeit mit Eintragung als Verein erarbeitet hatte, stand auf der Tagesordnung auch die „Vereinheitlichung der Kleidung für das Erscheinungsbild als Seemannschor“. Von 1976 bis etwa 1980 wurden Auftritte in mehr oder weniger einheitlichen Buscherumps absolviert, jedoch war von Klempnerkitteln über Matrosenhemden und Jeanshosen ansonsten optisch alles nach Gutdünken vertreten.

Zunächst wollte man die Kleidung dem Hamburger und Harburger Hafenpersonal anpassen, jedoch fiel dann die Entscheidung den „Hamburger Buscherump“ beizubehalten und das Outfit um ein buntes Halstuch, einheitliche Elbsegler, sowie dunkle Hose und Halbschuhe zu ergänzen, was die erste konkrete Vereinheitlichung darstellte.

Nach vielen weiteren modischen Eskapaden um das perfekte Outfit für kalte und auch warme Tage (typisch nordisches Wetter) zu finden, übernahm der Chor 1999 Uniformhosen der Bundeswehr und besorgte dazu passend weiße Hemden. 

Dunkle Westen, den Sängern extra auf den Leib geschneidert, vollendeten kurz darauf die „Shantyuniform“ und die fortan sehr edle Erscheinung von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ hob sich von seither deutlich von anderen Chören ab.

1984 ergänzte sich die Kleidung durch das eigene Emblem, in Metall an der Mütze und aus Stoff auf sämtlichen Oberbekleidungsstücken.

Seit 1999 steht das Outfit mit Dunkle Hose, Weißes Hemd, gestreifte Westen, rotes Halstuch und Elbsegler endgültig fest. Der Hamburger Buschrump wird nur noch gelegentlich getragen.

Der Tampen und „De Tampentrekker“

Bearbeiten
 
"De Tampentrekker" mit dem Tampen

Das lange Tau wurde schnell zum „Markenzeichen“ von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“, da es ein schönes, maritimes Requisit darstellt und immer an die ursprünglichen Traditionen erinnert.

Die Sänger tragen beim Betreten der Bühne oder des Saales regelmäßig ein langes Tau auf den Schultern und legten es für den Konzertbeginn eindrucksvoll vor sich ab.

Hintergrund: wie so oft kam Rudfried Villwock bei der Entwicklung des Chores eine Fügung zu Hilfe. Bei einem Spaziergang am Hafen beobachtete er einige Arbeiter, wie sie mit voller Kraft an einem Seil zogen um die Ladung festzuzurren.

Auf plattdeutsch würde man sagen: "De treckt aber fix am Tampen!" Das war der Moment. Der Name „De Tampentrekker“ war geboren und somit auch das fortwährende Tragen des Tampens.

Der Name leitet sich aus den beiden Begriffen „Tampen“ und „Trekken“ ab. Tampen = Seemännisch Tau, Leine, Seil; Trekken= norddtsch. für ziehen, schleppen; „Die Tauzieher“

 
Emblem "De Tampentrekker"

Das Emblem

Bearbeiten

Seit 1984 hat der Chor sein eigenes Logo: ein goldener Dreizack in einem oval auf blauem Grund, umrahmt von einem stilisierten Tau.

Der Dreizack ist das Attribut des griechischen Meeresgottes Poseidon und repräsentiert die symbolische Verbindung zwischen dem Meer und den Seeleuten.

Die Farbe Blau steht für die unbegrenzten Dimensionen von Himmel und Meer.

Das metallische Gold in der Zusammensetzung mit der Farbe Blau steht für Sonne, Freundschaft, Beständigkeit und Hilfsbereitschaft.

Der Probenraum

Bearbeiten

Am 7. Februar 1977 fand der erste offizielle Übungsabend von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ in der Scharnhorst Kaserne in Harburg statt. Die Bundeswehr stellte für diesen Zweck ein Feldhaus zur Verfügung.

Die Suche nach Probenräumen gestaltete sich die folgenden Jahrzehnte für die sangeswilligen Männer als Kraftakt, denn bis zur Jahrtausendwende ging es durch 9 verschiedene Räumlichkeiten, bis „De Tampentrekker“ endlich den richtigen Ort fanden.

Am 24. Februar 2002 fand der Einzug in den Festsaal der „Wilhelm Carstens Gedächtnisstiftung in Wilhelmsburg statt. Dieser Ort bietet, nach der endlosen Odyssee der Suche, schon seit guten 20 Jahren den Ort der Proben, der Gemeinschaft, der Vorbereitung und der Zusammenkunft. Dies wurde die kreative „Stube“ von „De Tampentrekker“, wo auch offizielle Vertreter von Rundfunk, Medien und Fernsehen dem Chor gerne mal einen Besuch abstatten. Die Chorproben finden immer montags um 19 Uhr statt.

Interessierte Sangesbrüder können sich jederzeit für einen Besuch anmelden und im direkten Austausch schauen ob eine Mitgliedschaft interessant wäre, denn Nachwuchs wird bei so einem großen Chor immer gesucht.

Es wurde Usus das zweimal im Jahr, ein Konzert für die Bewohner der Stiftung, sowie deren Angehörige und Freunde des Chores, stattfindet. Bei Kaffee und Kuchen machen sich alle Anwesenden einen schönen Nachmittag.

Auch während der Covid19-Pandemie fand sich eine Möglichkeit weiterzumachen, sodass "Singen in der Tennishalle" entstand. Unter Einhaltung sämtlicher Corona-Regeln konnte mit viel Abstand und Training an der Lautstärke weiter geprobt werden um den Chor fit und verfügbar zu halten.

 
"De Tampentrekker" Glocke
 
1. Vorsitzende "De Tampentrekker" Andreas Trost

Der „Hummel“ und die Glocke

Bearbeiten

Der „Hamburger Hummel“ ist bekannt für seine Geschichten, die er einst erzählte und die ihn sehr beliebt und bekannt machten. 1992 brachte ein Chormitglied einen Zylinder und ein Trageholz, das typische Outfit der Hamburger Legende, mit zu einer Chorversammlung. Schnell wurde der bekannte Wasserträger zu einem weiteren festen Requisit in der musikalischen Darbierung des Chores und repräsentiert eine Parallele zu dem damaligen Charme, den Döntjes und dem Seemannsgarn, den auch "De Tampentrekker" bei jedem Konzert im Gepäck haben.

Die Schiffsglocke (Glasenglocke) gehört ebenso zur Requisite des Chores. So wird beim Einmarsch mit der Glocke „geglast“, Das Einfach und Doppelschlagen.

Studioalben

Bearbeiten

Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ brachte im Laufe seiner Karriere bereits 4 Studioalben heraus. Alle CDs setzen sich aus Covern von Klassikern bis Moderne, sowie Titeln aus eigener Feder zusammen,

z. Bsp. der Titelsong „Nordwind“ des 4. Albums, das zum 40-jährigens Bestehen in 2016 herauskam. Seither ist dies auch Name des Tour Programms.

Die Songs spannen einen großen Bogen, von traditionell bis modern, von spritzig bis gefühlvoll, sprachlich von spanisch („La Paloma“) über englisch und plattdeutsch bis hin zu hochdeutsch. In beachtlicher Breite präsentieren sich auch die Solo-Sänger.

Das wohl bekannteste eigene Stück, „Im großen Michel zu Hamburg“, komponiert von Meinhard Molis, ist schon seit Jahren  anlässlich des Eröffnungsgottesdienstes zum Hafengeburtstag im Michel zu hören.

Diskographie

Bearbeiten
1998 Happy Shanties
2001 25 Jahre,

a long time ago

2007 Weit ist das Meer
2015 Nordwind

Die musikalische Freundschaft nach Österreich

Bearbeiten

Schon seit im Jahre 1976 acht Bundeswehrreservisten auf Einladung der „Unteroffiziersgesellschaft-Steiermark“ nach Graz reisten, verbindet den „De Tampentrekker“ und den MGV (Männergesangsverein) Ehrenhausen aus dem Weinland der Südsteiermark eine gemeinsame Geschichte, die sich immer tiefer verwurzelt.

 
Übergabe mittelalterlicher Stich Graz

Höhepunkt der regelmäßigen Besuche und Gegenbesuche ist stets ein gemeinsames Konzert von „Waterkant und Weinstraße“, bei dem beide Chöre „Vollgas“ geben und nicht selten die stehenden Ovationen des Publikums

diese musikalischen Zusammenkünfte auszeichnen.

So wie die Österreicher zuletzt beim 40-jährigen Geburtstag des Hamburger Shantychores zu Gast waren, durften die Tampentrekker jüngst beim 100sten Geburtstag der steirischen Freunde keinesfalls fehlen, wo Honorarkonsul Dr. Hans Fabian Kruse dem Vorsitzenden von "De Tampentrekker" einen wertvollen Stich der mittelalterlichen Stadt Graz zur Überreichung an den dortigen Landtagsdirektor Hofrat Maximilian Weiss übergab.

De Tampentrekker bei Inas Nacht

Bearbeiten

Bei dem Radiointerview NDR 90,3 in „Musikbox“ antwortete der Pressesprecher von "De Tampentrekker" kürzlich auf die Frage, wie es zu der Verbindung zwischen dem Chor und Inas Nacht kam, wie folgt: „die Sängerin und Moderatorin Ina Müller stellte sich eine Talkshow in einer kleinen Hamburger Kneipe vor, die sich später zu „Inas Nacht“ entwickelte. Dafür suchte Sie einen passenden Shantychor und fand ihn auf der Homepage der Tampentrekker.“  Ganz einfach.

Am 10.4.2007 kam sie zusammen mit Regisseur Axel Hahne bei einem Übungsabend hereingeschneit, stellte ihre Ideen vor und war von der spontanen Umsetzung sofort begeistert. Sie hatte „Ihre Shanties“ gefunden.

Seit der ersten Aufzeichnung für Inas Nacht am 25. Juli 2007 stehen „De Tampentrekker“  bei Wind und Wetter vor dem Fenster des „Schellfischpostens“ in Hamburg-Altona, denn die kleine urige Kneipe bietet bekanntermaßen nicht viel Platz.

Gut gestreute Jingles (vor allem der Refrain von „Drunken Sailor“ beim Ausschank an der Theke und der abgeänderte Refrain von „Moskau“) liefern das gewisse Etwas in den Dialogen der Show.

Durch die Jahre sangen sie im Rahmen der Late-Night-Show schon weit mehr als ihre allseits bekannten zwei Jingles, besonders „Reinholer“ für die Gäste oder „in Hamburg sagt man ‚Tschüß‘“ zum Ende der Sendung, zwischendurch auch mal etwas aus ihrem eigenen Repertoire.

 
"De Tampentrekker" am Fenster des Schellfischposten

Für „De Tampentrekker“ ist es ein Privileg wie ein Vergnügen, im lockeren und freundschaftlichen Hamburger Ambiente der Fischerkneipe ganz dicht an den Prominenten zu sein – und das nicht nur während der Aufzeichnungen, sondern oft auch dann noch, wenn die Kameras nicht mehr laufen.

Mit der 73. Aufzeichnung der Late-Night-Talkshow „Inas Nacht“ aus dem Altonaer Schellfischposten konnte der Hamburger Shantychor „De Tampentrekker“ dann ein besonderes internes Jubiläum feiern: Die 100. Fernsehaufzeichnung in der Historie des Shantychores.

Nach vielen Jahren mit Ina, nicht nur vor dem „Schelli“, sondern auch auf der „Rickmer Rickmers“ bei Aufnahmen zu „Das Beste am Norden“, bei der Einweihung des Heidi-Kabel-Denkmals vor dem Ohnsorg-Theater und bei der NDR-Sylvester-Show in 2012, ein schönes Highlight.

Dann gab es für den Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ in der ARD noch eine weitere ganz besondere Folge von „Inas Nacht“. In der 100. Sendung aus dem Schellfischposten (2016), von der ersten bis zur letzten Folge alle unter Mitwirkung des Hamburger Shanty-Chores, und mit der Band „Santiano“ zu Gast, aus deren Repertoire die Tampentrekker schon diverse Titel übernommen haben.

Die Überraschung für alle Nicht Eingeweihten an diesem Abend war der Moment als Ina Müller die Gäste an den Tischen bat, den Schellfischposten wieder zu verlassen. Erstmals kamen die Sänger in den Genuss einmal selbst in den „heiligen Hallen“ Platz zu nehmen und die „Fenstersteher“ konnten die Show von ganz nah erleben.

Der Michel & der Hamburger Hafengeburtstag

Bearbeiten

Am 8. Mai 1997 ging ein lang gehegter „De Tampentrekker“-Wunsch in Erfüllung, als der Chor erstmals in die St. Michaelis Kirche Hamburg eingeladen wurde.

Der ökumenische Eröffnungsgottesdienst zum 808. Hafengeburtstag 1997 stand unter dem Motto „An einem Tampen ziehen“, so war die Einladung an den Chor eine Entscheidung, die auf der Hand lag.

Schon nach diesem unvergesslichen 1. Auftritt war die jährliche Vorstellung ohne „De Tampentrekker“ nicht mehr denkbar. Der Chor blickt inzwischen auf eine langjährige Geschichte mit dem Wahrzeichen Hamburg‘s zurück und ist selbst zu einem geworden.

Im Laufe der Zeit haben die „Shantys“ sogar ein eigenes Lied für diesen Gottesdienst komponiert. „Im schönen Hamburg zu Michel“ aus der Feder von Meinhard Molis.

 
"De Tampentrekker" im Michel

Zum 40-jährigen Bestehen von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ nahmen der Hauptpastor der St. Michaelis Kirche Alexander Röder und sein Vorgänger Hauptpastor em. Helge Adolphsen sogar selbst an der Jubiläumsfeier in der Friedrich-Ebert-Halle zu Ehres von "De Tampentrekker" teil. Der berühmte Satz: „Ein Eröffnungsgottesdienst zum Hafengeburtstag ist ohne die Tampentrekker nicht vorstellbar.“ stammt von Herr Adolphsen persönlich. So hält es sich seit über 20 Jahren.

Ein strahlender Höhepunkt in der Historie des Shantychores „De Tampentrekker“ war dann die Teilnahme am 3395. Hafenkonzert unter dem Motto „Weihnachten im Michel“.

Ein wundervoller Auftritt mit Hamburger Größen wie dem Duo Orange Blue (Volkan Baydar und Vince Bahrdt), dem „Rock op Platt goes Christmas“-Ensemble des Ohnsorg-Theaters (u.a. mit Sandra Keck) und dem wuchtigen großen Polizeiorchester Hamburg.

Humorvolle weihnachtliche Geschichten wurden von Hauptpastor Alexander Röder, Schauspieler Peter Kaempfe, Nicole Steins (NDR) und Gerd Spiekermann vorgetragen. „Wiehnacht, wat büst du?“ und „Hoch im Norden“ verbreiteten, unterstützt durch die einmalige Akustik dieser Hallen, eine großartige Atmosphäre im Kirchenschiff.

Eine ganz neue Erfahrung ergab sich für den Shantychor, als er mit der großen Besetzung des Polizeiorchesters im Rücken und Peter Kaempfe als Vorsänger ihr Lieblings-Weihnachtslied „St. Niklas wüer en Seemann“ vortragen konnten. Zum Ende durften die Tampentrekker traditionell die musikalischen Beiträge aus dem Altarraum mit „Rolling Home“ beschließen.

De Tampentrekker und der Hamburger Fischmarkt

Bearbeiten

Traditionell steht Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ im Programm des Hafengeburtstages tags darauf auf der Bühne vor der Fischmarkthalle mit Titeln wie „Die Sonne lacht vom Himmel“ und heizt dem Hamburger Publikum mit „Mitsingliedern“ ein, wo dann auch der jüngere Teil des Publikums kräftig einstimmen kann.

Segel- und Dampfschiffe, die das Event vom Wasser aus passieren, tragen bei diesen Konzerten noch zusätzlich zur maritimen Stimmung bei. Die Schaarhörn, auf der Tenor Welf Schiller lange Jahre fuhr, grüßt ihren ehemaligen Kapitän und seine Kameraden auf der Bühne bei jeder Gelegenheit mit einem kräftigen Ton aus dem Signalhorn.

Etliche Shantysänger zieht es auch an solchen Tagen noch einige Schritte weiter in ihr zweites Zuhause, den Schellfischposten, um dort gerne noch à-capella Sessions für Touristen und Gäste zu geben.

40 Jahre Jubiläumsfeier

Bearbeiten

Mit seinen über 40 Lenzen ist der Shantychor Hamburg „De Tampentrekker“ nicht nur einer der ältesten Chöre dieser Art in Deutschland, sondern auch einer der populärsten. Seit seiner Gründung im Jahre 1976 hat er sich ständig weiterentwickelt und feierte zuletzt am 24. Sept 2016 sein Jubiläum mit einem 3 -stündigen Konzert in der Friedrich-Ebert-Halle vor rund 1000 Zuhörern.

Zu dieser persönlichen Veranstaltung wurde der Chor von der bekannten Radio- und Fernsehmoderatorin Anke Harnack als Moderatorin unterstützt. Beim letzten Übungsabend vor dem Konzert besuchte sie die Sänger in ihrem Probenraum für einen Gedankenaustausch über das bevorstehende Ereignis.

 
40 Jahre "De Tampentrekker"

Die maritim gekleidete NDR-Frau leitete dann locker, spritzig und witzig durch das Konzert und führte die Interviews mit den Hauptpastoren des Michel, Helge Adolphsen und Alexander Röder, sowie mit Franziska Kischkat und Marcus Foag, den beiden Verantwortlichen für „Inas Nacht“.

Der MGV Ehrenhausen begann seine Vorstellung zu Ehren dem Hamburger Chor mit dem „Steirerbuam Marsch“. Darauf folgten Lieder wie „Lacrimae Christi“ und internationale Titel wie „Schuld war nur der Bossa Nova“ oder „You are my sunshine“. Zu diesem Anlass hatten die Österreicher sogar „Seemann, lass das Träumen“ einstudiert.

Nachdem sich die beiden befreundeten Chöre allein seit 2002 schon 8 Mal gegenseitig besucht hatten, gingen den Sängern aus dem Weinland die Zugaben „Auf der Reeperbahn“ und „Rolling Home“ leicht und sicher über die Lippen.

Während die Gastgeber schon mit ihrem ersten Beitrag, dem vom Gitarristen Peter Melchert geschriebenen „Mein Ozean“, für Gänsehaut beim Publikum sorgten, folgten traditionelle Stücke wie „An de Alster, an de Elbe, an de Bill“.

Zum Schluss traten beide Chöre zusammen auf die Bühne. Bei Hubert von Goiserns „Weit weit weg“, für das Chorleiter Tim Hußmann eine „norddeutsche“ Strophe geschrieben hatte, ergriff so manchen „Seebären“ die Melancholie.

„Völker-verbindend und einfach legendär!“, so die Stimmen aus dem Publikum.

Anke Harnack wünschte sich zum Ausklang des Abends noch ihr Lieblingslied „Einmal noch nach Bombay“.

Festivals

Bearbeiten

Schon die erste Erfahrung mit einem Festival von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ ging als „einmalig“ in die Chorhistorie ein.

 
Auf dem Weg nach Wacken

40 Chöre aus ganz Norddeutschland hatten sich 1994 für den "Shantychor Wettbewerb" von NDR Welle Nord angemeldet, doch die „Lockerheit“ verbunden mit großem musikalischem Können und viel Charisma (so die Jury), führte "De Tampentrekker" hoch hinaus auf das Siegertreppchen und der damals noch kleine Hamburger Chor holte den Sieg in diesem Norddeutschen Wettbewerb nach Hause.

Shantychortreffen und Festivals ziehen sich seither regelmäßig durch den Zeitplan von „De Tampentrekker“, wie zum Beispiel bei gutem wie auch mal schlechtem Ostseewetter auf der Insel Poel zum Landesshantychortreffen bei Wismar (bereits 11 Mal), dem Internationalen Steinwayfestival oder dem Stader Shantychorfestival auf dem prall gefüllten historischen Marktplatz.

Auch kulinarisch gibt es hier öfters mal was Neues zu entdecken, wie bei der Teilnahme am Foodtruck-Festival Dodenhof oder bei ganz neuen musikalischen Eindrücken und Lautstärken während des Wacken Festival.

Als Highlight steht auch „Morden im Norden“, das europaweit größte Krimifestivals schon mehrfach in der Chor-Historie.  

AHOI ins neue Jahr

Bearbeiten

Bereits seit vielen Jahren begleiten. „De Tampentrekker“ den Jahreswechsel in Hamburg beim „AHOI“ Neujahrsempfang. 700 bis 900 Gäste, teils hochrangig aus Politik, Wirtschaft, Gastronomie, Medien, Schauspiel, Theater, Sport und Kultur starten hier in spannenden Locations in das neue Jahr. Gekonnt segelt der freudig gestimmte Chor die Zuhörer über die sieben Weltmeere – ausgehend von Alster, Elbe und Bill über Bombay und Sacramento zurück nach St. Pauli.

Viele der Gäste aus dem Raum Hamburg haben bereits eine eigene gemeinsame Geschichte mit den Hamburger Seebären und nutzen diesen schönen Rahmen für rückblickende Gespräche zum Jahresende.

An Spieltischen oder Bowlingbahnen beweist sich der Chor bei solchen Gelegenheiten als partytauglich und die Sänger sind jederzeit wieder für ein Ständchen bereit. Ein Chor zum Anfassen, voller Spaß und Lebenslust.

Immer endet diese Veranstaltung traditionell um 0.30 Uhr mit „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und der Aufforderung zum Walzer zwischen einem der Sänger und einer tanzbereiten Zuschauerin.

Funk und Fernsehen

Bearbeiten

Am 13. April 1986 war Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“  erstmals im NDR Hafenkonzert aus dem Riekhof im Rundfunk zu hören. Im Winter 1989 entdeckte dann auch das Fernsehen den telegen-charmanten Chor und so standen die „Seebären“, 13 Jahre nach Gründung des Chores, live für das „Hamburg Journal“ von der „Rickmer Rickmers“ vor der Fernsehkamera.

Schon bis 2016 entwickelte sich die „Fernsehkarriere“ zu über 150 Sendungen (ein Großteil davon ist der Late Night Show „Inas Nacht“ zuzuordnen)

Die jüngste live Übertragung im Hamburg Journal 2022 zeigte die Neu-Eröffnung „Brasilien“  im Hamburger Miniaturwunderland. Abgesandte des Hamburger Shantychores stimmten eine minimalistische Version von „Junge komm bald wieder“ von Hamburger Urgestein Freddy Quinn an und eröffneten so, während der Vorhang fiel, eine fantastische Show für das bekannte Museum. Inzwischen stehen auch ein paar „Tampentrekker“ im Miniaturformat als kleine Abordnung auf den Landungsbrücken.

Neben dem NDR wurde der Chor durch die Jahre auch von Hamburg 1, vom WDR ( „Kölner Treff“, „Zimmer frei“), vom Hessischen Rundfunk („Die besten Volksschauspieler Deutschlands“ aus der Haifischbar) und von VOX engagiert.

Weitere Aufnahmen in Studios z. Bsp. auf dem Roten Sofa bei DAS, Aktuelle Schaubude), in Tonndorf („Freut euch des Nordens“, „Bi uns to Huus“) oder beim HH 1- Frühstücks-TV folgten.

Gab es Gedränge auf dem „Roten Sofa“? Ja und nein. In der DAS-Sendung im Februar 2009 saßen nur der damalige 1. Vorsitzende Lothar Überall, Gründer Rudfried Villwock und musikalischer Leiter Tim Hußmann zusammen mit Bettina Tietjen auf dem roten Sitzmöbel. Im August 2016 stand dann schon der komplette Chor hinter dem Sofa und lieferte ein fantastisches Bild.

Höhepunkt der musikalischen Darbietungen in der Sendung war der eigene Song „Nordwind“ (Text und Melodie: Peter Melchert), gesungen auf einer Bühne neben dem berühmten roten Sofa.

 
Weltrekord für La Paloma mit Freddy Quinn

Frühaufsteher konnten dem Chor beim Hafenkonzert, ebenfalls auf NDR 90,3 lauschen. Das Hafenkonzert, die älteste Radiosendung der Welt, lief unter dem Thema „Shanties – die Lieder der Matrosen“ und da durften die musikalischen Botschafter der Freien und Hansestadt Hamburg wieder einmal nicht fehlen.

Die Sendung Inas Nacht in der Hamburger Fischerkneipe stellt immer wieder ein Sprungbett in andere Sendeformate dar.  Im Mai 2016 kam es im Schellfischposten zu einem regelrechten Shanty-Gerangel. Als Andrea Kiewel, Gast bei „Inas Nacht“, kräftig mit den Tampentrekkern flirtete, wurde es der „Hausherrin“ zu bunt: „Lass das! Das sind  m e i n e  Shantys!“ Selbstverständlich nur Spaß. Die Einladung in den „ZDF-Fernsehgarten“ stellte sich jedoch als ernst heraus. Nach langer Vorfreude reiste der Tross der Tampentrekker mit ihrem Anhang zum Lerchenberg in Mainz, zur Teilnahme an der Sommerausgabe „Urlaub am Meer“.

Es konnte sich hören und sehen lassen, was die Männer von der Elbe den 4000 live Zuschauern und ca. 1,5 Millionen am Fernsehgerät zu Hause boten. Ihr „Es gibt nur Wasser“ zu Anfang der Sendung und das „Santiano“ am Ende reihte sich in die Beiträge der bekannteren Stars wie Guildo Horn, Truck Stop, Lotto King Karl und Yared Dibaba mit dem Tüdelband ein. Der bekannte Jingle aus „Inas Nacht“ wurde von Meinhard Molis kurzfristig umgeschrieben in „Witzig, witzig, keiner hätte das gedacht, der Norden kommt nach Mainz und lacht – ha, ha, ha!“, was einige Male spontan zum Einsatz kam.

Es folgte die Teilnahme an "Wer weiß denn sowas" mit Kai Pflaume, wo "De Tampentrekker" ihre Jingles live in der beliebten Quizshow der ARD präsentierten.

Zu den Highlights in der Fernsehgeschichte des Chores zählt auch die Teilnahme an „Nacht der Legenden“ im Schmidts Tivoli, bei der 9. Auflage der von Reinhold Beckmann organisierten Benefizgala in schöner Clubatmosphäre mit rund 600 geladenen Gästen und der Auftritt bei der „Starpyramide“ im voll  besetzten Saal des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Harburg.

Gleich noch ein weiterer Meilenstein in der 45jährigen Geschichte des Shantychores „De Tampentrekker“ war der Auftritt beim Hamburg Tattoo in der Barclaycard Arena. “Vor 4000 Zuschauern wurde auf dem Parkett ein Feuerwerk der Blasmusik abgebrannt. In der internationalen Militärmusikshow mit 700 Mitwirkenden aus 10 Nationen (u.a. aus Schottland, Russland, den Niederlanden, Italien und Österreich) sorgten die Tampentrekker für das Hamburg-Flair. Bei hinreißender Blasmusik, prachtvollen Uniformen und aufregender Choreographie hielt das Publikum so manches Mal den Atem an.

So manches Shanty-Herz schlug etwas schneller, als alle Musiker auf dem Parkett den Chor am Schluss der Show bei „Auf der Reeperbahn“ und dem „Jungfernstiegmarsch“ begleiteten. Der „Jungfernstiegmarsch“ (schon 1971 von Heidi Kabel gesungen) kam beim Ausmarsch aller Mitwirkenden zum Einsatz und wurde mit riesigem Beifall bedacht."

 
"De Tampentrekker" Konzert

De Tampentrekker und die Schiffe

Bearbeiten

Zwischen dem bekanntesten Shantychor Hamburgs, der See und der Musik gibt es natürlich auch eine entsprechend große Verbindung zu Schiffen. Schon mehrere Male war die „Rickmer Rickmers“ die Kulisse für Veranstaltungen, aber auch die „Cap San Diego“, die MS Commodore, der Stückgutfrachter MS Bleichen, die DFDS Seaways England-Kreuzfahrt MS Hamburg, Helgoland-Fahrten, der Museumhafen Oevelgönne („Melodien der Meere“) der Hafengeburtstag und die Cruise Days, die Mein Schiff 1 oder die „seemannsgerechte“ Bühne auf dem Oberdeck der 110jährigen Senatsbarkasse Schaarhörn.

Beim Empfang der „Königin der Meere“ Queen Mary 2 bei ihrem zweiten Besuch in Hamburg stimmte „De Tampentrekker“ pünktlich zum Einlaufen auf der Terrasse des BLOCK-BRÄU an den Landungsbrücken den „Hamborger Veermaster“ an und brachte sowohl dem Ozeanriesen wie auch den Restaurant-Gästen ein Ständchen. Der unverwechselbare, Gänsehaut erzeugende Typhon stimmte bei der Vorbeifahrt mit ein.

Auf dem Kreuzfahrtschiff „MS Balmoral“  spielte der Chor in 2017 bereits zweimal vor gut 500 weitgehend englischsprachigen Gäste ein Konzert am Hamburger Cruise Center und in Warnemünde.

Besonders gut kam das neu eingeübte „Wild Rover“ an, bei dem der Refrain „No, nay, never …“ bei den „Kreuzfahrern“ gar kein Ende mehr nehmen wollte. Auch „Sailing“, „Sloop John B“ und „Whiskey in the Jar“ fanden begeisterte Mitsänger und die Sprachbarriere tat der Interaktion zwischen dem Chor und den Gästen in keinster Weise einen Abbruch. Auch der eigens kreierte „De Tampentrekker Cocktail“ schmeckte jedem.

2018 ging es für den Shantychor wieder einmal zur Hanse Sail nach Rostock. Bei der 28. Ausgabe des Hafenfestes, auf dem unzählige Teilnehmerschiffe, u.a. aus Polen, Schweden, Großbritannien, Norwegen, Finnland und den Niederlanden zu bewundern waren, lag neben vielen anderen auch das Dampfschiff Stettin aus Hamburg, auf dem die Tampentrekker auch bereits bei zwei eigenen Auftritten das Vergnügen hatten.

 
De Tampentrekker" live

Tim Hußmann und seine Sänger enterten die Bühne HANSE SAIL/Antenne MV im Stadthafen und hatten hier ihre Premiere des Songs „Reise Reise“ von Axel Prahl, den sie bei Dreharbeiten zu Ina’s Nacht aufgeschnappt hatten. Der sympathische Schauspieler stellte seinen Song auf Anfrage gerne für das maritime Repertoire zur Verfügung.

Nach einem weiteren Auftritt auf der MS Balmoral in Rostock ging es wieder zum „Heimspiel“ auf einem weiteren Kreuzfahrtschiff der Fred. Olson Cruise Lines: Die MS Boudicca im Cruise Center Altona.

Schon der Einmarsch der Sänger an ihrem Tampen zur Musik der Band löste bei den Zuschauern Begeisterung aus.

Standing Ovations, viel Lob in Form von „Phantastic“, „Excellent“ und kräftiges Schulterklopfen erfüllten den Chor, auch in der Fremdsprache, mit sehr viel Stolz.

Eigene Konzerte und "Nordwind" Tour

Bearbeiten

Die Idee für eigene Konzerte gab es lange, wenn nicht sogar schon immer. Doch erst am 26. Oktober 1996 gab der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“ anlässlich des 20- jährigen Bestehens das erste Konzert in Eigenregie im Harburger Helmsmuseum, unterstützt durch ihre Freunde vom MGV Ehrenhausen aus der Steiermark.

Dies entwickelte sich stetig weiter bis zu den heutzutage regelmäßig stattfindenden Konzerten im Rahmen der „Anker-los“ und aktuell „Nordwind“- Touren.

Bei den Live-Konzerten können sich die 5 Instrumentalisten des Chores in dem etwa anderthalb-stündigen Programm voll entfalten und mit musikalischem Können durch die gesamte Veranstaltung leiten. Dabei stammen nicht weniger als gleich drei Bandmitglieder aus Buchholz in der Nordheide: Der aus etlichen Rockkapellen bekannte Bassgitarrist Egon Krahn, der aus dem Film „Fleisch ist mein Gemüse“ bekannte Godehardt (Gurki) Schönherr (bei den Tampentrekkern seit 2016 der Akustik-, der E- und der 12-saitigen Gitarre aktiv) und der kreative Kopf, Songwriter und Gitarrist Peter Melchert.

 
"De Tampentrekker" in Wacken

Die maritim melancholische Note wird durch Rolf Sieger an der Mundharmonika betont und der Solist Federico Gillessen begleitet sich zu „Whiskey in the Jar“ selbst auf der Gitarre.

Hamburger Gassenhauer wie „An’e Alster, an’e Elbe, an’e Bill“ oder „De Jung mit’n Tüdelband“, „Jungfernstiegmarsch“ oder „Hamborger Veermaster“ die auch außerhalb der Grenzen Hamburgs bekannt sind, aber auch traditionelle Stücke wie „Mary Ann“, „Das Herz von St. Pauli“ oder „La Paloma“ vereinen sich bei diesen Konzerten mit modernen Stücken wie „Es gibt nur Wasser“ oder „Santiano“. Rockige, teils jazzige Soli von der fünfköpfigen Band, wie sie in der Shanty-Szene wohl kaum ein zweites Mal zu hören sind. Mitreißende Schlagzeug-Soli bei „Gin und Rum“, aber auch ruhige Lieder wie „Sailing“ (Rod Stewart), „Über’s Meer“ (Rio Reiser) oder „Sacramento“, das vom Goldrausch des 19. Jahrhunderts erzählt, runden die Darbietung ab und lassen kaum Wünsche offen.

In der 3. Strophe vom „Tüdelband“ erscheint Jörn Jünemann regelmäßig „wild“ verkleidet als Rocker vom Kiez und hebt die Stimmung des Publikums noch einmal höher.  Nicht weniger als zehn Solisten unterschiedlicher Couleur schaffen unvergessliche Akzente. Bei stimmungsvollen Abenden trifft hier Maritime Tradition auf Moderne, was auch das Motto der jeweiligen Touren ist.

Kaum zu glauben, was die „älteren Herren“ (einige mittlerweile über 80!) an Bewegung und Enthusiasmus bei Titeln wie „Tabak und Rum“ oder „What shall we do with the drunken sailor?“ noch auf die Bühnenbretter legen.

Als Letztes erklingt traditionell „Rolling Home“, der „Rolls Royce unter den Shantys“

Mit drei Zugaben ausgestattet, u. A.  seit Kurzem „Auf St. Pauli brennt noch Licht“ von Jan Delay, ist der einstige kleine Chor aus ein paar sangeslustigen Reservisten, heutzutage, über 45 Jahre später, auf jede Frage nach einer Zugabe vorbereitet.

Auf den Touren um „De Tampentrekker & Band“, konnte die sangeslustige Truppe schon einige Spielorte bereisen.

 
"Der Rocker vom Kiez"

Der Nordwind wehte die Shanties bereits ungewohnt weit in den Süden der Republik, bis nach Emmelshausen an den Rand der Eifel und nach Hockenheim. So weit von „zu Hause“ zu sein waren die Hamburger „Seebären“ nicht gewohnt. Spielorte wie die Stadthalle Winsen, wo sie mit Windstärke zehn über die Bühne pfiffen, den schweren Seegang im VERDO in Hitzacker – den Konzertsaal auf dem Weinberg des Elbestädtchens mit traumhaftem Blick auf die Elbtalaue und ein begeistertes Publikum im wunderschönen Kolosseum Lübeck – all das waren Meilensteine, aber im vertrauten heimischen Flair.  Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg waren dann ein ganz neues Paar Schuhe und es bestanden durchaus Zweifel, ob alle Sänger für diese ambitionierten Touren gemacht waren. Das Fazit kam schnell: „Das haut doch einen Seemann nicht gleich um!“ Es ergaben sich hervorragende Konzerte mit ganz neuem Publikum und sogar bei den jeweiligen „After-Show-Partys“ ließen sich die Tampentrekker nicht lange bitten, zeigten nordische Standfestigkeit  und gaben noch Weitere „a-cappella-Proben“ ihres Könnens, ganz gewohnt auf Zuruf.

Nach Pandemie bedingter langer Pause stachen die Tampentrekker voller Kraft und in alter Frische erneut in See. Der erste Hafen, der auf der „Nordwind“-Tour angelaufen wurde, war Monheim am Rhein. Beim Uferfest an der Rheinpromenade schauten die Tampentrekker direkt auf den vor der Bühne fließenden Rhein mit regem Schiffsverkehr von Frachtschiffen, Ausflugsdampfern und einigen Yachten. Ein stimmungsvolles Bild für die Hamburger Jungs. Der neueste Song im Repertoire, zeitnah an der Moderne, „der Wellerman“ hatte hier am Rhein seine Premiere.

Quellenangaben

Bearbeiten

www.tampentrekker-hamburg.de

"Die Chronik von Der Shanty-Chor-Hamburg e.V. „De Tampentrekker“