Frank A. Leithäuser
Lebenslauf Joachim G. Leithäuser
Als Sohn von Joachim G. Leithäuser kann ich den folgenden Beitrag zu seinem Lebenslauf beisteuern:
Joachim G. Leithäuser wurde am 27. 05. 1910 als Sohn von Professor Gustav Engelbert Leithäuser und seiner jüdischen Frau Charlotte Linda Grodnick-Grodsinsky in Berlin geboren. Schulzeit: Realgymnasium Hannover bis zum Abitur. Dann Studium an der Universität Berlin. Er beabsichtigte Journalist zu werden, doch seit 1933 Verbot der Berufsausübung. Tätigkeit als Bibliothekar in einem Versicherungskonzern (Allianz) bis 1945. Zu dieser Zeit intensive private Studien und Buchmanuskripte, die später verwertet werden konnten. Nach dem Zusammenbruch will zunächst niemand die Schubladen-Manuskripte haben. In den ersten Nachkriegsjahren mühsames Emporarbeiten als freier Journalist. Durch Arbeiten in der internationalen Zeitschrift "Der Monat" und Mitarbeit an großen Zeitungen und Rundfunksender (Hörspiel "Danton") bekannt geworden. Die während des Krieges entstandenen Arbeiten erschienen 1947: "Der freie Geist", ein Nietzsche-Brevier im Limes-Verlag Wiesbaden und eine Übersetzung aus dem Amerikanischen "Die Schule des Denkens" von James Harvey Robinson 1949 im Verlag des Druckhauses Tempelhof. Aber erst 1953 erscheint das erste eigene Buch: Die Artikelserie aus dem "Monat" "Diplomatie auf schiefer Bahn"; starkes Echo in Leitartikeln, Kommentaren mit Nachdrucken in der deutschsprachigen Presse. Als nächstes Buck kommt die Entdeckungsgeschichte "Ufer hinter dem Horizont" heraus und wird ein Welterfolg (Safari-Verlag, Berlin). Glänzende Kritiken in den angesehensten amerikanischen und europäischen Zeitungen. (Vgl. etwa auch den Bericht "Amerika liest wieder deutsche Bücher" in "Die Welt", 15. März 1956, worin es laut "New York Herald Tribune" heißt: Selten zuvor wurde die Geschichte von Jahrhunderten auf so wenigen Seiten mit so viel Geschick entrollt. Auch die "New York Times" rühmte seine Erzählerkunst und den Schreibstil. Seitdem sind eine kleinere Arbeit "Der Aufstand im Juni" und zwei weitere Bücher im Safari-Verlag erschienen: "Die zweite Schöpfung der Welt", eine Geschichte der großen Erfindungen von heute, wurde von 8 ausländischen Verlagen angekauft. Sowie "Das unbekannte Ich", eine Psychologie für den modernen Menschen. Es folgten "Die Katastrophen", der Mensch im Kampf mit den Elementen 1956, eine Biographie "Werner Heisenberg" (Colloquium-Verlag, Berlin 1957); "Mappae Mundi", die geistige Eroberung der Welt (Safari-Verlag 1958); ein Roman der Elektrizität "Die unsichtbare Kraft", geschrieben zum 75. Bestehen der Berliner Elektrizitätswerke AG. (Safari-Verlag); ein kleines Werk "Journalisten zwischen zwei Welten (Colloquium-Verlag, Berlin 1960). Seit 1960 machten sich bei Joachim G. Leithäuser - wohl infolge seiner rastlosen Arbeit, nebenbei war er 2. Vorsitzender des Presseverbandes Berlin, 1. Vorsitzender und Gründer des Kulturkreises Berlin, später 1. Vorsitzender des Schutzverbandes Berliner Schriftsteller und Präsident der Internationalen Liga für Menschenreche - ein Herzleiden und eine starke Zunahme der Sehstörungen (angeborenes Augenleiden pigmentosa retinitis) bemerkbar. Das Lesen begann sehr mühsam zu werden. Trotzdem arbeitete er an seinem Lieblingswerk, einer Voltaire-Biographie, die mit dem Titel "Er nannte sich Voltaire" im Cotta-Verlag Stuttgart 1961 erschien; 1962 Biographie Wilhelm Leuschners im Bund-Verlag, Nach 1962 wurden unter schweren Herzattacken und Sehstörungen die Werke "Weltweite Seefahrt" von Phöniziern, Wikingern, Hanse-Koggen und Galeeren, Ozeandampfern, U-Booten und Atomschiffen und 1963 "Reportagen zur Weltgeschichte" (Cotta-Verlag, Stuttgart) geschrieben. Die Sehnsucht, Paris zu sehen und den Spuren Voltaires nachzugehen, auch in Plombières und in Genf, konnte ihm noch 1962 erfüllt werden. Es war ein großer und nachhaltiger Eindruck für ihn. Eine Zusammenstellung "Goldene Worte des Unsinns" in der Non-Stopp-Reihe kam 1964 heraus. Sein letztes großes Werk erschien im Safari-Verlag im Herbst 1964 "Das neue Buch vom Aberglauben", ein Buch gegen den weitverbreiteten Aberglauben; Frühjahr 1965 die Biographie "Einstein" im Colloquium-Verlag. Zu dieser Zeit war Joachim G. Leithäuser an einem Krebsleiden erkrankt, dem er am 28. Juni 1965 erlag. Erst im Oktober 1965 erschien sein bereits früher geschriebenes Buch "Anstand mit Anstand" in der Büchergilde Gutenberg, das für den allgemeinen Buchhandel im Fackelträger-Verlag Hannover erschien. Joachim G. Leithäuser war 30 Jahre mit Katharina Leithäuser, geb. Knauf verheiratet, der Ehe entstammen die Kinder Brigitta und Frank Alexander Leithäuser.
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