Die Herrschaft Staufen war ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches.

Geschichte

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Vorgeschichte

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Im Jahr 918 ging das alte Grafenamt in erblichen Besitz über. Bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts verblieb der Albgau im Besitz der Udalrichinger, der alten Grafen von Bregenz. 1043 teilte sich das Geschlecht in zwei Linien. Danach gehörte das Gebiet um Staufen der neu begründeten Buchhorner Grafenlinie, bis 1089 der letzte Buchhorner Graf Otto II. ohne Erben verstorben war. In weiblicher Erbfolge ging das Gebiet an die Grafen von Kirchberg.[1]

Nach einer erneuten Teilung verwalteten die Grafen von Kirchberg-Balzheim das Gebiet, bevor es im 13. Jahrhundert an Graf Hartmann von Wirtemberg-Grünignen überging. Dieser verkaufte 1243 die Grafschaft samt Burg Eglofs mit Leuten, Besitzungen und allen Zugehörden an den Hohenstaufen-Kaiser Friedrich II.[2][3] Er setzte Bauern im Allgäu als freie Leute an und verlieh ihnen das Bürgerrecht Eglofs, um den Besitzern der Lehensträger einen größeren Eigenbesitz gegenüberzustellen. Diese Eglofser Freien bezahlten freiwillig die letzte Kaufpreisrate für den Kaiser. Allerdings geschah dies erst nach 1265, da aus einer Urkunde vom 18. September 1265 von Graf Rudolf II. von Montford-Feldkirch hervorgeht, dass dessen Schwiegervater Graf Hartmann von Wirtemberg-Grünignen, die Grafschaft noch als Pfand in Besitz hatte.

Mit der Hinrichtung Konradins 1268 erlosch das Geschlecht Hohenstaufen und der gesamte Besitz verfiel dem Reich.[4]

Begründung der Allodialherrschaft Staufen

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Nachdem 1273 Graf Rudolph von Habsburg deutscher König geworden war, belehnte er seine Ritter Ulrich und Marquard von Schellenberg mit der Reichspfandschaft Eglofs, zu der auch Staufen gehörte.[5] Es kann davon ausgegangen werden, dass die Burg Staufen als urkundlich nicht belegtes Adelsgut in Form einer Holzkonstruktion bereits existierte.

Die Ritter von Schellenberg sicherten sich die Burg Staufen als Privateigentum (Allodialherrschaft). Marquard von Schellenberg, Sohn von Ulrich und Neffe des gleichnamigen Älteren, verkaufte am 4. August 1311 die Burg Staufen an den Grafen Hugo V. von Montfort. Aus der Verkaufsurkunde geht hervor, dass unter anderem auch die Leibeigenen von Eckarts zum Herrschaftsgebiet gehörten. So gehörten also Güter und Leute weit zerstreut im Umkreis zur Herrschaft Staufen und es existierte noch kein geschlossenes Herrschaftsgebiet.[6]

Herrschaft unter den Grafen von Montfort

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Im Jahr 1328 errichtete Hugo V. eine Seelgerätsstiftung, die die bisherige Pfarrkirche zu Staufen in eine Kollegiatkirche verwandelte. 1338 starb Hugo ohne Nachkommen. Ein Schiedsgericht aus dem benachbarten Adel und Freunden des Hauses von Hugos Vetter Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang teilte die Herrschaft Staufen der Linie der Grafen von Montfort-Feldkirch zu. Die Herrschaft blieb 40 Jahre in deren Besitz, bis die Feldkirchner Linie ausstarb.[7]

Graf Rudolf V. von Montfort-Feldkirch, der letze der Line, setzte zunächst im April 1375 den Sohn seiner ältesten Schwester, Graf Heinrich V. von Werdenberg-Sargans als Erben ein, verkaufte jedoch bereits am 22. Mai 1375 alle seine Besitzungen und damit auch die Herrschaft Staufen an Herzog Leopold III. von Österreich, Graf von Tirol.[8][9]

Einzelnachweise

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  1. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 23 f.
  2. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 24.
  3. 'Die Reichsgrafschaft Königsegg-Rothenfels und die Herrschaft Staufen : der Bezirk des königlich baierischen Landsgerichts Immenstadt im Regierungskreise von Schwaben und Neuburg' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 19. November 2022.
  4. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 24.
  5. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 25.
  6. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 27.
  7. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 29.
  8. Thilo Ludewig: Heimatbuch des Marktes Oberstaufen und der ehemaligen Herrschaft Staufen. Verlag Holzer, Weiler i. Allgäu 1968, S. 30.
  9. Historisches Lexikon, Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. Bd. 1: A bis L. Bd. 2: M bis Z. Red. Arthur Brunhart, Fabian Frommelt, Donat Büchel u. a. Zürich, Chronos 2013. In: Historische Zeitschrift. Band 298, Nr. 2, 25. April 2014, ISSN 2196-680X, S. 420 f., doi:10.1515/hzhz-2014-0119 (degruyter.com [abgerufen am 20. November 2022]).