Das Player Piano - Selbstspielende Klaviere

Artikel-Baustelle

Selbstspielende Klaviere (Phonolas, Pianolas, Player Pianos)

Bearbeiten
Aus BM übernommen und hier geparkt

Bereits im 17. Jahrhundert wurden einfache selbstspielende Tasteninstrumente konstruiert. Einige dieser Kunstwerke sind bis heute erhalten geblieben. So besitzt z.B. das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg ein um 1600 entstandenes selbstspielendes Spinett von Samuel Bidermann. Weite Verbreitung fanden diese Instrumente jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts. 1904 konstruierte die Freiburger Firma Welte & Söhne einen Aufnahmeapparat, der es ermöglichte, das Klavierspiel eines Pianisten auf Lochstreifen festzuhalten. Dabei wurden nicht nur die Tonhöhe und Tondauer, die Bewegung von Dämpfung und Hammerleiste (Pedale), sondern auch die Dynamik in ihren feinsten Abstufungen aufgezeichnet. Diese gelochten Papierstreifen konnten dann über genial konstruierte Klaviere oder Flügel mit allen rhythmischen und dynamischen Details abgespielt werden. Das Spiel klang so natürlich, dass nach Aussagen von Zeitgenossen der persönliche Stil des Pianisten unverkennbar wiedergegeben wurde. Namhafte Pianisten der Jahrhundertwende, darunter viele Liszt-Schüler, spielten auf Welte-Mignon-Rollen, so z.B. d'Albert, Paderewski, Scharwenka, Busoni, Elly Ney, Backhaus, Gieseking und sogar der junge Horowitz. Komponisten, die eigene Werke einspielten, waren u.a. Debussy, de Falla, Granados, Grieg, Scriabin, Mahler, Saint-Saëns und Richard Strauß. Andere wie Hindemith, Strawinsky, Toch, Lopatnikow, Haass und Antheil schufen in den 20er Jahren Originalkompositionen für mechanische Klaviere, die von Hand unspielbar sind. Selbstverständlich blieb die Entwicklung der Klavierspielapparate nicht beim Welte-Mignon stehen. Durch den großen Erfolg der Firma Welte beflügelt, brachten auch andere Musikwerke-Fabrikanten Reproduktionsklaviere auf den Markt: Hupfeld entwickelte zuerst das DEA-System, später folgte die Triphonola, und Philips schuf das DUCA. In Amerika ließen zwei Fabrikate die Konkurrenz weit hinter sich: das Duo Art der Aeolian Company und das Ampico, das von der American Piano Company entwickelt wurde. Mit der Entwicklung der Schallplatte schwand das Interesse an diesen Instrumenten. Erst durch die grandiosen Kompositionen Nancarrows fanden Selbstspielklaviere wieder zunehmendes Interesse. In den letzten Jahren kamen auch neu entwickelte, über Computer ansteuerbare Selbstspielklaviere der Firmen Yamaha, Bösendorfer und Magic Music auf den Markt.

Antheil hier geparkt. Soll bei Antheil eingefügt werden.

George Antheil

Bearbeiten

I am the only American born composer who has ever approached even a sensation in any country outside of his own. I don’t say I am the last but only the first. (George Antheil)

Der 1900 in Trenton, New Jersey (USA), geborene George Antheil gilt als der erste in Europa bekannt gewordene Vertreter der amerikanischen Avantgarde. Nach seiner Ausbildung als Pianist verbrachte er ab 1922 mehrere Jahre in Berlin und Paris, wo er als gefeierter Interpret mit ungewöhnlichen Konzertprogrammen Aufsehen erregte. Neben dem klassisch/romantischen Klavierrepertoire spielte er in zunehmendem Maße eigene Kompositionen. Antheil, der die virtuose, unsentimentale und rhythmisch prägnante Musik Strawinskys bewunderte, entwickelte schon früh einen eigenen musikalischen Stil. Er entdeckte die den Maschinen innewohnende Schönheit und entwickelte eine Musikästhetik, die vorwiegend in seinen frühen Klavierkompositionen Airplane Sonata, Sonata Sauvage, Mechanisms und Death of the Machines ihren Ausdruck fand. Durch ungewöhnliche Programmgestaltung erwarb er sich den Ruf eines berühmt - berüchtigten "Enfant terrible" in der Musikszene der zwanziger Jahre. Mit seiner Übersiedlung nach Paris 1923 schränkte Antheil seine Konzerttätigkeit ein und widmete sich verstärkt dem Komponieren. In dieser Zeit wurde er von Strawinsky mit dem Player Piano bekannt gemacht, dem Selbstspielklavier, das geradezu prädestiniert für Antheils moderne Musikästhetik schien. Zwischen 1923 und 1925 entstand sein bedeutendstes Werk – das inzwischen legendäre Ballet Mécanique. 1928 ging Antheil nach Wien und 1933 siedelte er – nicht zuletzt wegen der politischen Entwicklung in Deutschland – in die USA über, wo er sich vorwiegend dem Musiktheater widmete. Ab 1936 lebte er in Hollywood und schrieb viele Filmmusiken. Daneben interessierte er sich für fast alle Bereiche der Natur- und Geisteswissenschaften, schrieb Kriminalromane und meldete - gemeinsam mit dem Filmstar Hedy Lamarr - ein Patent zur Steuerung von Torpedos mit Hilfe von Lochstreifen an. Antheil starb im Alter von 59 Jahren in New York.