Als Pankower Machthaber wurde in der Bundesrepublik der 1950er Jahre von der Bundesrepublik aufgrund des Alleinvertretungsanspruchs von ihr nicht anerkannte politische Führung der DDR der Nachkriegszeit bezeichnet[1].
Geschichte
BearbeitenNach der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht gewann Niederschönhausen in Berlin-Pankow zentrale politische Bedeutung im Nachkriegsdeutschland. Die Rote Armee hatte das bürgerliche Wohnviertel sowie das benachbarte Schloss Schönhausen besetzt und zum Sperrgebiet erklärt. Die Bewohner mussten ihre Häuser räumen. Einquartiert wurden hohe sowjetische Offiziere und die Spitzenfunktionäre der Kommunistischen Partei Deutschlands, die als Gruppe Ulbricht aus der Moskauer Emigration zurückgekehrt waren. Das kaum beschädigte Schloss Schönhausen wurde 1949 Amtssitz von Wilhelm Pieck, dem ersten Präsidenten der neugegründeten Deutschen Demokratischen Republik.[2]
In das nahegelegene Wohngebiet am Majakowskiring zogen nicht nur die politische Führung der DDR, sondern auch Schriftsteller und Künstler wie Johannes R. Becher, Hans Fallada und Arnold Zweig. Der Zutritt zum „Städtchen“ – wie das Viertel nach sowjetischem Vorbild auch genannt wurde – war rund um die Uhr bewacht. Der Zutritt war nur ausgewählten Personen mit Passierschein gestattet. Für Betreuung, Versorgung und Sicherheit der Bewohner stand ein umfangreicher Apparat zur Verfügung. Pankow wurde in den 1950er-Jahren zum Inbegriff des SED-Regimes in der Bundesrepublik Deutschland. Die Abschottung der Staatsführung zeigte ihr gestörtes Verhältnis zu den Bürgern der DDR. Sie ging weit über die üblichen Sicherheitsvorkehrungen für politische Amtsträger hinaus. Der Umzug in die neue Waldsiedlung im Jahre 1961 verstärkte diese Tendenz. Das Städtchen und das Sperrgebiet in Wandlitz wurden ummauert. An den Zugangsstraßen mussten die Anwohner für hohe Staatsgäste Spalier stehen.[2]
In den 1980er-Jahren formierte sich auch in Pankow Protest gegen das Wettrüsten. Der Friedenskreis Pankow um Ruth Misselwitz setzte sich für Abrüstung ein und stellte die offiziellen Feindbilder infrage. 1989/90 wurde das Areal zu einem wichtigen Schauplatz der Wende und friedlichen Revolution in der DDR.[2]
Ausstellung
BearbeitenDas Zentrum für Zeithistorische Forschung, das Pankower Amt für Kultur und Bildung und der Museumsverbund Pankow organisierten eine Ausstellung zu jener Zeit in den Torhäusern von Schloss Schönhausen. Sie erinnert auch an die Beratungen des Zentralen Runden Tisches in der DDR und des Zwei-plus-Vier-Vertrages im Konferenzsaal auf dem Schlossareal. Förderer waren die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Verein „Für Pankow“, die Bundesakademie für Sicherheitspolitik und das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Berlin.[2]
Einzelnachweise
BearbeitenWeblinks
BearbeitenKategorie:Deutsche Demokratische Republik Kategorie:Berlin-Pankow Kategorie:Kommunistische Partei Deutschlands