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Vahid Khadem-Missagh 2012

VAHID KHADEM-MISSAGH

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Vahid Khadem-Missagh (geb. 1977 in Baden bei Wien) ist ein österreichischer Violinist.

Aufgewachsen in Baden bei Wien entstammt Vahid Khadem-Missagh einer „Musikerdynastie“[1]. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er im Alter von vier Jahren bei seinem Vater Bijan Khadem-Missagh und Margarete Biedermann. Er setzte sein Studium ab dem elften Lebensjahr in der Meisterklasse von Boris Kuschnir am Konservatorium der Stadt Wien fort.[2] Mit zwölf gewann er den 1. Preis des Mozart Wettbewerbs Niederösterreich und debütierte im gleichen Jahr als Solist mit Orchester in Salzburg. Weiteren Unterricht und musikalische Impulse gaben Rainer Küchl und Gerhard Schulz an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ergänzende Studien bei Igor Ozim an der Hochschule für Musik und Theater in Bern. Sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab er im August 2001 [3]. Im Februar 2002 debütierte er mit Tschaikowskis Violinkonzert im Großen Saal des Wiener Musikvereins.[4] Es folgten Einladungen an zahlreiche Konzerthäuser, darunter Palais-des Beaux Arts Bruxelles, Philharmonie Luxembourg, Mozarteum Salzburg, Konzerthaus Wien, sowie zu den Festivals Grafenegg, Klangbogen Wien, Allegro Vivo, Badener Beethoventage, Forum Alpbach, Festival Mondseetage, Klangspuren Tirol. Mit seiner Schwester Martha gründete er 1996 ein Violinduo, mit dem er ebenfalls erfolgreich in Europa und Asien konzertierte [5]. Zu seinen Auszeichnungen zählen der 1. Preis des Concorso Internazionale di Stresa, Italien (1996), die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Baden (2000), sowie der Kulturanerkennungspreis des Landes Niederösterreich (2014).[6] Neben seiner solistischen Tätigkeit wurde Vahid Khadem-Missagh zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters berufen[7] und konzertierte von 2000–2003 mit Dirigenten wie Seiji Ozawa, Pierre Boulez, Franz Welser-Möst, Mariss Jansons, Ivan Fischer; bei Lucerne Festival, Salzburger Festspiele, BBC Proms, Royal Albert Hall, Cité de la musique Paris, Festival Aix-en-Provence, Berliner Philharmonie, Wiener Musikverein, Edinburgh Festival u.a.[8] 2004 wurde er zum Konzertmeister des Tonkünstler Orchesters Niederösterreich[9] berufen, sowie zum Leiter einer eigenen Violinklasse an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz, die er bis 2012 führte[10]. 2008 gründete er das Ensemble CAPRICCIO WIEN.[11] Unter seiner Leitung konzertiert das Ensemble auf Einladung Rudolf Buchbinders regelmäßig beim Grafenegg Festival. Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit liegt in den Werken der Zweiten Wiener Schule mit besonderem Akzent auf die Beziehungen der Werke Schönbergs, Bergs und Webern zu Gustav Mahler[12]. 2014 gastierte Vahid Khadem-Missagh auch in Lateinamerika, wo er u.a. im Teatro Mayor Bogotá als Solist konzertierte und Meisterkurse im Rahmen der „Filarmonica Joven de Colombia“ gab.[13] Die Beschäftigung rund um das Thema Virtuosität begleitet Vahid Khadem-Missagh nicht nur in seiner Konzerttätigkeit, sondern auch als Forschung. 2015 promovierte er zum Doktor der Philosophie.[14]

Spezialprojekte

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2006 entwickelte Vahid Khadem-Missagh auf Einladung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien ein eigenes Konzertformat, welches Kinder und Jugendliche sowie ein breiteres Publikum an klassische Musik heranführt.[15] Sein „virtuoses Gesamtkunstwerk“[16] aus Musik, Anekdoten, und magischen Überraschungen wurde im Wiener Musikverein uraufgeführt und sorgt mittlerweile für internationale Nachfrage.[17] In den ersten Jahren erlebten über 10.000 Kinder und Erwachsene die humorvolle und geistreiche musikalische Geschichte rund um die Geige STRADIVAHID. Deren Suche nach den „magischen“ Händen führt das junge Publikum in einen Streifzug durch die Musikgeschichte und zur Begegnung mit dem italienischen Virtuosen Niccolò Paganini.[18] Zahlreiche Facetten musikalischer Virtuosität und die Klangwelt der Violine werden dargestellt. Das Erleben von Kunst sowie das Erlernen eines Musikinstruments werden dem jungen Publikum auf spielerische und freudige Weise nähergebracht. Die Entwicklung der Violine Stradivahid von ihren Kinderbeinen an bis zur Meisterschaft ist Sinnbild für die Entwicklung eines jungen Menschen.[19]

Mittlerweile gibt es mehrere Folgeprogramme. Aufführungen folgten bei den Salzburger Festspielen, beim Grafenegg Festival, Festspielhaus St. Pölten, im Mozarteum Salzburg, Konzerthaus Klagenfurt, Volkstheater Wien, Festival St. Gilgen, Philharmonie Luxembourg, sowie Konzerthaus Berlin. 2016 präsentiert Vahid Khadem-Missagh zum 10-jährigen Jubiläum eine neue Geschichte: „STRADIVAHID und der Orientexpress“[20].

Diskographie

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  • Peter I. TSCHAIKOWSKI: Souvenir d’un lieu cher op. 42. Vahid Khadem-Missagh (Violine), Academia Allegro Vivo, Bijan Khadem-Missagh (Dirigent), ORF 2013
  • Johann Sebastian BACH: Konzert für zwei Violinen und Ochester d-moll | W. Pirchner: Konzert für zwei Solo-Violinen ohne Orchester PWV 33 | Zoltan Kodaly: Serenade für zwei Violinen und Viola. Martha Khadem-Missagh (Violine), Vahid Khadem-Missagh (Violine), Herbert Kefer (Viola), Academia Allegro Vivo, ORF 2010
  • Felix MENDELSSOHN-BARTHOLDY: Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-moll. Vahid Khadem-Missagh (Violine), Klaus Schuster (Klavier), Tonkünstler Kammerorchester, ORF 1998
  • PAGANINI, BARTÓK, BÉRIOT, SCHOSTAKOWITSCH, YSAYE: Duos Concertantes für zwei Violinen. Martha und Vahid Khadem-Missagh (Violine), ORF 1998
  • Alexander RAHBARI: Violinkonzert | Nikolaj Rimsky-Korsakoff: Scheherazade op. 35. Vahid Khadem-Misagh (Solovioline), Alexander Rahbari (Dirigent), Koch Discover International 1998
  • Antonio VIVALDI: Konzert für drei Violinen F-Dur RV 551. Martha Khadem-Missagh (Violine), Vahid Khadem-Missagh (Violine), Bijan Khadem-Missagh (Violine), Academia Allegro Vivo, ORF 2003
  • Antonin DVORAK: Serenade für Streichorchester op. 22. Vahid Khadem-Missagh (Leitung und Konzertmeister), Gustav Mahler Jugendorchester, DRS Schweiz 2000
  • Béla BARTÓK: Divertimento für Kammerorchester SZ 113. Vahid Khadem-Missagh, (Leitung und Konzertmeister), Gustav Mahler Jugendorchester, DRS Schweiz 2001
  • Anton BRUCKNER: Symphonie Nr. 8. Vahid Khadem-Missagh (Konzertmeister), Gustav Mahler Jugendorchester, Franz Welser-Möst (Dirigent), EMI 2003
  • Gustav MAHLER: Symphonie Nr. 6. Vahid Khadem-Missagh (Konzertmeister), Gustav Mahler Jugendorchester, Pierre Boulez (Dirigent), Preiser Records 2003
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Offizielle Website des Künstlers: http://www.khadem-missagh.com

Einzelnachweise

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  1. Alfred Willander, Baden bei Wien – Stadt der Musik, Berndorf 2007, S. 79.
  2. Siehe Kürschners Musiker-Handbuch, München 2006, S. 230.
  3. http://www.salzburgerfestspiele.at/archivdetail/programid/1044/id/36/j/2001
  4. Siehe Rainer Lepuschitz (Hg.), Die Tonkünstler. Orchester-Geschichten aus Wien und Niederösterreich, St. Pölten & Salzburg 2007, S. 189.
  5. Siehe Oliver Láng, „Musik ohne Wenn und Aber. Die Geschwister Martha und Vahid Khadem-Missagh“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 15/4 (2003), S. [29–31].
  6. Siehe http://www.noe.gv.at/bilder/d83/kulturpreise_preistraegerbroschuere2014.pdf <abgerufen am 16.10.2015>
  7. Siehe Kürschners Musiker-Handbuch, München 2006, S. 230.
  8. Siehe Joachim Reiber, „Wahre Begeisterung. Vahid Khadem-Missagh, Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 14/4 (2002), S. [15–17].
  9. Alfred Willander, Baden bei Wien – Stadt der Musik, Berndorf 2007, S. 80.
  10. Siehe Ulrike Lampert, „Musik, Magie und Virtuosität. Stradivahid und der Zauber der Geige“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 19/2 (2006), S. 54.
  11. Siehe Barry L. Lash, „A Mahler Four, a Lifetime Memory“, in: MusicalAmerica.com vom 06.09.2007.
  12. Vgl. Barry L. Lash, „A Mahler Four, a Lifetime Memory“, in: MusicalAmerica.com vom 06.09.2007.
  13. Siehe http://www.filarmonicajovendecolombia.org/fjc/vahid-khadem-missagh/
  14. Siehe Markus Siber, „Vom Zauber der Mensur. Vahid Khadem-Missagh“, in Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 26/7 (2014), S. 45.
  15. Siehe Ulrike Lampert, „Musik, Magie und Virtuosität. Stradivahid und der Zauber der Geige“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 19/2 (2006), S. 52–54.
  16. Stefan Musil, „Khadem-Missagh: Entspannt aufeinander hören“, in: Die Presse vom 04.07.2013.
  17. Siehe https://www.philharmonie.lu/de/programm/stradivahid-und-der-zauber-der-geige/479
  18. Siehe Ulrike Lampert, „Musik, Magie und Virtuosität. Stradivahid und der Zauber der Geige“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 19/2 (2006), S. 52.
  19. Siehe Florian Zeuner, „Wie Musik (be)zaubern kann. Stradivahid und das magische Schloss“, in: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 24/4 (2012), S. 47.
  20. Siehe die Ankündigung auf der Website des Wiener Musikvereins: https://www.musikverein.at/konzerte/konzertprogramm.php?idx=176589 <abgerufen am 16.10.2015>