Salomon von Haber (Zeichnung von Charles Louis Schuler)

Salomon von Haber (* 17. Mai 1764 in Breslau; † 13. Januar 1831 in Karlsruhe) war ein badischer und preußischer Hofagent, Hofbankier.

H. kam von Breslau nach Karlsruhe, und heiratete die Tochter des Hoffaktors Salomon Model. Durch seine Tätigkeit für den Schwiegervater wurde er vertraut mit den Geschäftspraktiken. Er gründete bald ein selbständiges Wechsel- und Kommissionsgeschäft und wurde 1794 badischer Hofagent.


Großherzog Karl ernannte ihn 1811 zum Hofbankier.

1828 erhielt er von Großherzog Ludwig verlieh im 1829 den erblichen Adel,[1] wobei er jedoch nicht in den Freiherrenstand erhoben wurde.[2]

Haber heiratete Fredericke (Trudel) Model mit der er neun Kinder hatte:

  • Moritz Salomon von Haber (1798–1874)[3]
  • Jordan (1803–78), Bankier,
  • Ludwig Joseph Haber von Linsberg (1804–1892)[4]
  • Maximilian (1808–1882) ∞ Julie Beyfus[5] (Tochter des Siegmund Leopold Beyfus)
  • Samuel (1813-92), Frhr. v. H. (österr. Frhr. 1872, Bankier in K. u. Paris
  • Henriette (⚭ Jacob Marx, Kaufm. in Mannheim)
  • Emil von Haber
  • Jacob von Haber
  • Alfred [6]

Genealogie Die Fam. stammt aus Habern in Böhmen u. kam üb. Prag nach B.; V wahrsch. Isaak Abraham in B.; M N. N.; ⚭ Karlsruhe ca. 1795 Fradel Model (1773–1831), T d. Hoffaktors →Salomon Model († 1780) in K.; 7 S, 2 T, u. a. →

  • Moritz (1798–1874), unter ihm brach 1848 d. väterl. Bank zusammen, er gründete 1853 mit Abraham Oppenheim d. Darmstädter Bank,
  • Jordan (1803–78), Bankier,
  • Ludwig Frhr. H. v. Linsberg (österr. Frhr. 1869, 1804-92, ev.), bad. Hofbankier, Mitbegründer d. österr. Kreditanstalt, Großgrundbes., verdient um d. Eisenbahn- u. Bergwerkswesen in Böhmen u. Ungarn, Mitgl. d. österr. Herrenhauses (s. ÖBL),
  • Maximilian (1808–82), Bankier,
  • Samuel Frhr. v. H. (österr. Frhr. 1872, 1813-92), Bankier in K. u. Paris,
  • Henriette (⚭ Jacob Marx, Kaufm. in Mannheim); Nachkomme Herbert v. Marx, Bankier;

Leben H. kam über Prag und Breslau nach Karlsruhe, wo er in die Hoffaktorenfamilie Model einheiratete und dadurch in das Hofgeschäft kam. Zunächst war er Mitarbeiter seiner Schwiegereltern, gründete aber alsbald ein selbständiges Wechsel- und Kommissionsgeschäft und wurde 1794 offiziell badischer Hofagent. Mit Elkan Reutlinger und David Seligmann Freiherr von Eichthal gehörte er in napoleonischer Zeit zu den großen Finanziers Badens. 1803-20 gewährte er Hof und Regierung nicht weniger als 8½ Millionen Gulden Anleihen von insgesamt circa 20 Millionen, die Baden aufnahm. Wirtschaftlich betätigte er sich als Hauptgläubiger der Zuckerfabrik Waghäusel, der Baumwollspinnerei Ettlingen, der Maschinenfabrik von Keßler – Karlsruhe und als Vorstandsmitglied der Brandgesellschaft Phönix. H. gehört zu den großen Bauherren der Residenz; davon zeugt heute noch das Palais Schloßplatz Nummer 2, das später in den Besitz des Markgrafen Friedrich überging und Regierungssitz wurde. Als bewußter Jude war H. Mitbegründer des Kultusvereins und Mitglied des jüdischen Oberrats. 1811 wurde er Hofbankier, 1828 erhielt er das Ritterkreuz des Zähringer Löwen. Seine Nachkommen wurden bereits in der zweiten Generation zum großen Teil Christen und heirateten in den Adel.

Literatur  W. Andreas, Gesch. d. bad. Verwaltungsorganisation u. Vfg. in d. J. 1802-18 I, 1913; F. Hirsch, 100 J. Bauen u. Schauen II, 1932, S. 476 ff.; H. Schnee, Hofbankier S. v. H. als bad. Finanzier, in: ZGORh 109, 1961; ders., Die Hoffinanz u. d. moderne Staat IV, 1963; Enzyklopäd. Lex. f. d. Geld-, Bank- u. Börsenwesen, I, 1957, S. 782.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. s. Badische Biographien
  2. in der französischen Wikipedia wird er Baron genannt, was nicht zutrifft
  3. [http://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:bio-0802 Eintrag auf stadtlexikon.karlsruhe.de
  4. Eintrag Louis Haber von Linsberg im Wien Geschichte wiki
  5. www.alemannia-judaica.de
  6. Alfred


Kategorie:Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Ritter) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1764 Kategorie:Gestorben 1831 Kategorie:Mann