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Begründung für meinen Wunsches zur Änderung des Beitrags über Chr. Friedrich Ludw. Buschmann:
An dem Beitrag über Friedrich Buschmann stören mich u.a. besonders zwei Dinge 1) Er gilt fälschlich als Erfinder der Mundharmonika 2) Das Zitat aus „ In aller Munde“: Unausrottbar scheint die Legende der Thüringer Friedrich Buschmann habe Mundharmonika erfunden. Einer Überprüfung hält diese These nicht stand. In einem Brief von 1828 spricht er von einer Erfindung… Des Weiteren gibt es noch einige Dinge zu berichtigen und die Verbindung durch Heirat mit der Musikerfamilie Volkmar darzustellen. Das Musikinstrumentenmuseum SIMPK in Berlin gab 2002 anlässlich einer Ausstellung den Katalog „ In aller Munde“ Mundharmonika, Handharmonika, Harmonium: eine 200 jähr. Erfolgsgeschichte heraus. Das Zitat „ Unausrottbar scheint die Legende usw.“ stammt von Herrn Martin Häffner, Leiter des Deutschen Harmonika Museums in Trossingen. Die Leiterin des Berliner Museums Frau Prof. Dr. Restle kommt in der Einleitung allerdings zu einer anderen Bewertung: „Um 1822 konstruierte wohl Chr. Friedrich Ludw. Buschmann eine Hand- und Mundäoline. Das sind in einem Katalog widersprüchliche Angaben. Tatsächlich wurde bis dato Friedr. Buschmann in allen Lexika auch in der Deutschen Biographie der Historischen Kommission der Bayr. Akademie der Wissenschaften entweder als Erfinder bzw. als der Erbauer der Vorläufer der Mund- und Handharmonika dargestellt. Meiner Meinung nach muss folgender Artikel in die Bewertung einbezogen werden. Der älteste Sohn Friedrich Buschmanns, Gustav Adolf, hatte in der Zeitschrift für Instrumentenbau von Paul de Wit, Leipzig Nr. 27; Seite 996/7 30 Jahrgang 21.06.1910 über 100 Jahre des Harmoniumbaues und anderer Zungeninstrumente 1810-1910 berichtet. Dieser Artikel gibt einen verlässlichen, konkreten Hinweis auf die Entwicklungen und Erfindungen Johann David Buschmanns und seines Sohnes Friedrich Buschmann und erlaubt eine zeitliche Einordnung der getätigten Erfindungen. Dem Artikel zufolge baute der Vater Johann David Buschmann nach 1812 Äolinen nach dem Vorbild des Rentamtmannes Eschenbach. So kam Friedrich schon als Kind mit dieser Instrumentengattung in Berührung. Sein Enkel Prof. Heinrich Buschmann beschreibt in der Broschüre: Chr. Friedrich Ludwig Buschmann der Erfinder der Mund- und der Handharmonika“ 1938 bei Hohner erschienen auf Seite 12 wie Friedrich als Kind seinen Vater beim Bau von Metallzungeninstrumenten beobachtete, wie er die einzelne Stimmen an den Mund genommen saugend geprüft hatte. So erhielt er die Anregung zum Bau der Mund- und Handharmonika. Friedrich Buschmann experimentierte bereits ab 1821 mit einer Mundäoline, Aura genannt und einer Äoline in Taschenbuchformat, die er zum Stimmen seiner Terpodien nutzte, bevor 1825 in Wien Mundharmonikas gebaut wurden. Wenngleich auch keine schriftlichen Beweise dafür vorliegen, die eindeutig vor 1825 datiert werden können, so erscheinen doch die Angaben in dem Artikel plausibel, besonders unter der Berücksichtigung, dass der 16 jähr. auf sich alleine gestellt schon Terpodien baute und stimmte. Dafür schuf er sich die Mundäoline als Stimmhilfe, doch er benötigte einen lang anhaltenden Ton um beide frei Hände zu haben und deshalb folgte die Äoline in Taschenbuchformat. Es gibt also kein Indiz dafür, diesen Artikel in Frage zu stellen. Unter Berücksichtigung dieses Artikels von 1910 erscheint die von Herrn Häffner gewählte Formulierung „unausrottbar scheint die Legende“ als polemisierend und stellt wohl die persönliche Meinung Herrn Martin Häffners dar. Bei Kenntnis des o.g. Artikels muss man zu einer neutraleren Bewertung kommen.
Friedrich Buschmann spricht in seinem Brief vom 21.12.1828 an seinen Bruder Eduard von einer neu erfundene „Mundharmonika“ als Instrument zum „Akompagnieren“ und um die Singstimme bei ihren Terpodien-Konzerten zu spielen. Also bereits eine konzertfähige Mundharmonika die eine Weiterentwicklung seiner Stimmhilfen darstellt, wie vom ältesten Sohn Gustav-Adolf beschrieben. Mir geht es darum, dass Christian Friedrich Ludwig Buschmann einen ihm gebührenden Platz in der Geschichte des Instrumentenbaues behält. In seiner Geburtsstadt Friedrichroda in Thüringen wird er besonders geehrt. Ihm wurde eine Straße und ein Brunnen gewidmet, die Grundschule nach ihm benannt und im Heimatmuseum ein Raum zu seinem Andenken eingerichtet. Posthum wurden Friedrich Buschmann und sein Bruder Eduard, der dort 1848/49 kurze Zeit Bürgermeister war, 2005 zu Ehrenbürgern ernannt. Die einseitige Darstellung führt aber dazu, dass dieses Bild verzerrt wird. In der Thüringer Allgemeinen Zeitung vom 24.01.2007 wurde auch schon berichtet, dass er nicht der Erfinder der Mundharmonika sei. Deshalb ist es besonders wichtig seine Leistungen korrekt unter Berücksichtigung aller Quellen dar zustellen. In meinem Änderungsvorschlag vom 12.03.2011, der mit der Begründung, keine Verbesserung des Artikels, wieder entfernt wurde, habe ich vorsichtig formuliert: Vermutlich baute er 1821/1822 zum ersten Male eine Mund- und Handharmonika. usw. Damit passe ich mich der Sichtweise von Prof. Dr. Restle „ In aller Munde“ an. Nun hoffe ich, dass meine Begründung für eine Änderung des Artikels ausreichend ist. (nicht signierter Beitrag von Nachtwaechter.wvr (Diskussion | Beiträge) 10:48, 16. Mär. 2011)
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