Benutzer Diskussion:Poelzig/poelzig-ozu

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Poelzig in Abschnitt Geschichte

Junge, Junge, schlaft ihr denn nie, oder seid ihr alle Bots? Oder gibts hier n'en Preis für die meisten Löschanträge. Mir hat mal 'n admin geschrieben, dass ich die Vorschau nutzen soll und nicht dauernd zwischenspeichern. Wie man's mach ist es verkehrt.

(finde leider die Seite nicht, wo ich gelesen habe, dass in der deutschen wikipedia die niedrigste "Toleranz" (oder so) für neue Beiträge vorhanden ist.) Ich jedenfalls leg mich jetzt erstmal schlafen. Schreibe den zweiten Teil von "Inhalt" und den Rest von "Stilmittel" dann eben morgen UND SCHAUE JETZT "LOST" ZU ENDE. Kann auch ganz entspannend sein, so ein LA.

(Mist, what's this, dad -Schock) --Poelzig 03:50, 7. Feb. 2008 (CET)Beantworten


Schon beeindruckend diese Hasenjagd, danke @Tilla und @Avoided für konstruktive Beiträge und Versuche, aber ich glaube, das ist hier ein ziemliches Glücksspiel. Immerhin beeindruckend, wer so ein FILMKUNSTWERK (weiß ich seit heute! -Rechtschreibung, neu- übrigens immer noch nicht) auf seiner Beobachtungsliste hat, Respekt, wenn's aus inhaltlichen Gründen ist. -So, jetzt Feierabend, ich habe auch noch andere Sachen zu tun. Ich hoffe, ihr auch, ihr Lieben! --Poelzig 04:40, 7. Feb. 2008 (CET)Beantworten


Stilmittel

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Dieser Abschnitt muss wohl noh etwas ausführlicher überarbeitet werden. Ohne Quellen sieht das eher wie Theoriefindung aus. Vor allem der erste Satz "Deutliche Ähnlichkeiten zum italienischen Neorealismus sind unübersehbar." wirkt wie aus der Luft gegriffen. Zum einen "gab" es den italiensichen Neorealismus noch gar nicht, und zum anderen wirkt der Film auf mich nicht anders als die japanischen Filme vor dem Zweiten Weltkrieg. Ich erkenne nur Ähnlichkeiten zu anderen Filmen Ozus und Mizoguchis.

Die folgenden Abschnitte beschreiben nur Details in der Inszenierung, die auffällig sind, wenn man Ozu nicht kennt. Wären rasante Kamerafahrten oder Liebesszenen zu sehen gewesen, wäre das äußerst bemerkenswert gewesen, aber starre Einstellungen aus der sitzenden Position, Nahaufnahmen von Gegenständen und Blicke in die Landschaft, die die einzelnen Szenen verbinden, sind typisch für Ozus Werk.

Wenn also die aufgeführten Bobachtungen nicht belegbar sind, sollten sie entfernt werden, oder aber zumindest so umformuliert werden, dass sie nicht als eine "Besonderheit" wirken.

--Andibrunt 10:32, 8. Feb. 2008 (CET)Beantworten


Vielen Dank für die konstruktive Kritik -m.E. ist die beste Quelle der Film selbst.

"...Auffällig ist jedoch ..." soll heissen: auffällig im Ggs zum italienischen Neorealismus

Abweichend/ergänzend zu der Aussage auf der Ozu-Seite, ist dieser Film eben nicht in erster Linie ein Familiendrama, sondern eine Milieustudie der typisch japanischen Kultur dieser Zeit, was die Rezension auf der arte-Seite gut zum Ausdruck bringt:

(bitte lies einmal auf http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=818318,day=5,week=6,year=2008.html)

dazu empfehle ich, den Film (noch) einmal anzuschauen: Wiederholungen auf arte, am:

11.02.2008 um 14:55
21.02.2008 um 14:55

Hier wird beschrieben, was im Film selbst deutlich wird, dass Ozu,

auf sachliche und doch eindrückliche Weise das Leben der einfachen Leute in Japan während des Zweiten Weltkriegs beschreibt.
Am Beispiel des Verhältnisses zwischen Vater und Sohn würde das Allgemeine der historischen Situation ablesbar.
Im Appell des Vaters an das Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl des Sohnes spiegele sich die Aufforderung
nach Ergebenheit und Opferbereitschaft, die die damalige Gesellschaft Japans maßgeblich prägte.

Ist ja schön, dass man, so etwas weiss, wenn man nicht zu den armen Unwissenden gehört: "...wenn man Ozu nicht kennt..." aber in wikipedia, weder im Beitrag über Ozu, noch den drei Beiträgen zu seinen Filmen, habe ich das nicht gefunden. Vorschlag meinerseits: die anderen Artikel in der Hinsicht ausbauen, oder diesen hier mit verbessern.

Ist auch schön (wenn man das weiss), dass das alles typisch ist, für Ozus Werk. Dann wäre es aber umso bemerkenswerter. Dann hätte er ja viele Jahre vor anderen Strömungen (wie dem italienischen Neorealismus) dieses vorweggenommen, oder das internationale Kino beeinflusst!?

Dieser Teil aus Ozu Yasujirō:

"...Er wurde als der „japanischste” Filmemacher angesehen und seine Filme wurden vor 1960 kaum außerhalb Japans gezeigt.
Erst ab 1936 setze er den Tonfilm ein und Sommerblüten 1958 war sein erster Farbfilm. Die herausstechenden stilistischen
Merkmale seiner Filme sind die vorherrschende, in Spätwerken zum Teil allein verwendete Kameraeinstellung,
die der Perspektive eines auf dem Boden hockenden Menschen entspricht, sowie die „Durchblicke” in traditionellen japanischen Wohnhäusern..."

beschreibt die Besonderheit von Es war einmal ein Vater auch nur zum Teil. Gerade die Darstellung "... des Lebens der einfachen Leute in Japan auf sachliche und doch eindrückliche Weise.." kennt man aus dem italienischen Neorealismus, hier allerdings landestypisch: hektisch/melancholisch, ... eben anders - und zu einem Zeitpunkt, zu dem "...es den italiensichen Neorealismus noch gar nicht "gab"..." (in der Tat!!)

"...Ozu verklärt mit seinem Film weder die Tradition noch den Fortschritt. Eher möchte er diese beiden Pole stärker differenzieren.
Die traditionelle Familie erscheint sowohl als Institution sozialer Geborgenheit, als auch als Ort der Unterdrückung individueller Wünsche..."

taucht erst im Beitrag Weizenherbst auf, also fast 10 Jahre später, (vorher als nur Komödien, ab 1930 mehr soziale Themen mit Schwerpunkt auf Familiendramen, ab 1947, dem ersten Film nach dem Krieg, Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Niederlage?)

Tut mir leid, aber all das ist doch noch nicht ausreichend. Da ist es doch erfreulich, wenn alle Kenner des japanischen Films, an der weiteren Ausarbeitung konstruktiv mitarbeiten. Freue mich auf gute Zusammenarbeit.

--Poelzig 05:57, 11. Feb. 2008 (CET)Beantworten


Geschichte

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Nach meinem Eindruck und meiner Erinnerung hat der Sohn es zuletzt geschafft, zu seinem Vater nach Tokio zu ziehen, indem er dort eine Stelle als Lehrer angetreten hat. Irre ich mich? Hat noch jemand den Film gesehen?

Austerlitz -- 88.75.64.22 12:41, 10. Feb. 2008 (CET)Beantworten

ich empfehle die Wiederholungen auf arte, am:

11.02.2008 um 14:55
21.02.2008 um 14:55

Ausserdem habe ich den Artikel um die letzten Sätze ergänzt, da wird das klar.

Gruss --Poelzig 05:57, 11. Feb. 2008 (CET)Beantworten



Handlung

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Shūhei Horikawa lebt nach dem Tod seiner Frau allein mit seinem Sohn Ryōhei in einer japanischen Provinzstadt. Mit einer gewissen Strenge achtet er auf die Erziehung des Grundschülers. Als Lehrer unterrichtet er dort Geometrie. Mit seiner Klasse begibt er sich auf einen Ausflug nach Tokio. Während er dort in einer Ruhepause eine Go-Partie spielt, verunglückt einer seiner Schüler bei einem unerlaubten Bootsausflug tödlich.

Obwohl sein Vorgesetzter, Professor Hirata, versucht, ihm das auszureden, macht er sich wegen dieser Aufsichtspflichtverletzung solche Vorwürfe, dass er umgehend seinen Beruf aufgibt. Er glaubt, dass er nicht als Lehrer geeignet sei, und zwar gerade deshalb, weil es ihm nicht gelungen war, das Verbot vorher ausreichend verständlich gemacht zu haben. Und auch er als Vater, würde sein Kind nicht einem solchen Lehrer anvertrauen wollen.

Mit der Bahn begibt Shūhei sich mit dem Jungen in seinen Heimatort Ueda, wo er einen, ihm immer noch nahestehenden, Geistlichen aufsucht. Bei gemeinsamen handwerklichen Tätigkeiten findet er die Mußezeit zum Nachdenken. Seine Frau und sein Vater sind hier begraben. Das Elternhaus hatte Shūheis Vater verkauft, um die Ausbildung des Sohnes zu finanzieren.

Ryōhei kann hier die Zeit des gemeinsamen Angelns am Fluss genießen. Hier erklärt ihm der Vater, dass er entschieden hat, ihn auf ein Internat zu schicken, um ihm das anschließende Studium zu ermöglichen, dass sie sich aber weiterhin an den Wochenenden sehen werden. Kurze Zeit später, muss Ryōhei jedoch erfahren, dass der Vater nach Tokio gehen wird, da er dort besser Arbeit zu finden hofft. Er erfährt diese Nachricht bei einem gemeinsamen Essen mit dem Vater. Wie immer versucht Shūhei, den Sohn von der Entscheidung zu überzeugen. Dieser ist jedoch so sehr enttäuscht, dass er schliesslich beginnt zu weinen. Zu ersten mal zeigt der Vater hier eine leichte Strenge und verbietet ihm, zu weinen. Anschliessend übergibt er ihm aber gewissenhaft das Taschengeld, Socken und alle anderen Dinge, die er für die nächste Zeit brauchen wird.

Als Ryōhei 25 Jahre alt ist, nimmt er nach dem Studium eine Stelle als Lehrer an seiner Schule in Akita an, während der Vater nun in Tokio lebt und in einer Textilfabrik eine Aufsichtsfunktion ausübt. In dieser Sadt trifft er zufällig seinen ehemaligen Vorgesetzten, Professor Hirata. Die Begegnung zeigt deutlich die Verbundenheit und Zuneigung zwischen den beiden Männern, die sie sich zeigen ohne sich zu berühren. Es gibt nicht einmal einen Händedruck. Die beiden verbringen Zeit beim Go-Spiel und Hirata, der ebenfalls ohne Frau lebt, lädt Shūhei zu sich und seinen beiden Kindern nach Hause ein.

Ryōhei vermisst es, mit seinem Vater zusammenzuleben. Er schlägt vor, seinen Posten aufzugeben und nach Tokio zu ziehen, was Shūhei ablehnt, weil er will, dass sein Sohn als Lehrer nicht so versagt wie er. Es bleibt bei regelmäßigen Besuchen in der Dauer mehrerer Tage. Aufgrund der großen Liebe zu seinem Vater akzeptiert Ryōhei regelmäßig den Willen des Vaters, wenn dieser seine Wünsche nicht akzeptiert.

Nach einem Klassentreffen mit einer seiner ehemaligen Klassen, schlägt Shūhei seinem Sohn, der als tauglich eingestuft wurde und deshalb bald Militärdienst leisten muss, vor, die Tochter Hiratas zu heiraten. Kurz darauf erleidet Shūhei einen Herzanfall. Am Krankenhausbett sitzen Ryōhei, Hirata und dessen Tochter. Shūhei richtet seine letzten Worten an Hirata: "...Ich vertraue dir meinen Sohn an. Ich zähle auf dich..."

Man sieht Ryōhei ein zweites mal in dem Film weinen, als Hirata von hinten an ihn herantritt und zu ihm sagt: "...Sei nicht traurig. Gib dein bestes. Ich habe mein bestes getan."

Ryōhei wird die Frau heiraten, die ihm der Vater zu Lebzeiten empfohlen hat.

In der letzten Einstellung sagt Ryōhei: "...seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, mit meinem Vater zusammenzuleben. Als ich es verwirklichen konnte, ist er gestorbrn. Ich habe eine Woche mit ihm zusammen gelebt. Es war die schönste Zeit meines Lebens."

Stilmittel und Besonderheiten

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Der Film zeigt deutliche Ähnlichkeiten zum italienischen Neorealismus.

Im Gegensatz zu diesem stehen jedoch die Ruhe und die fast quälende Langsamkeit der Kameraführung. In statisch wirkenden Einstellungen wird neben der Handlung immer wieder auf Details des Alltags und des Arbeitslebens der japanischen Lebenswelt fokussiert:

Der Unterricht des Lehrers Shūhei, die Beschäftigung mit dem Nähen und dem Buchdruck im Kloster, die Arbeit in der Textilfabrik werden dargestellt, in geduldiger Annäherung und Untersuchung des wirklichen Lebens, voller „winziger Fakten“, die alles Menschliche, Historische, Determinierte und Definitive enthalten. Dazu zählt auch eine zwei mal eingesetzte Kamerafahrt, weg von einer Backstein-Häuserfassade.

In besonderer Weise taucht der Zuschauer ein, in die spezielle Form japanischer Umgangsformen: Die Demonstration allergrösster Anteilnahme, sogar der Ausdruck von Zuneigung - unter vollkommener Abwesenheit körperlicher Nähe. Im gesamten Film sind an drei Stellen körperliche Berührungen zu sehen:

  • Hiratas Tochter massregelt ihren jüngeren Bruder,
  • Shūhei vergleicht den Armumfang mit dem des Sohnes beim (typ. jap. Wannenbad) und sie sprechen über das Einseifen des Rückens,
  • Shūhei legt seine Hand auf die Schulter und den Kopf Ryōheis beim Gespräch über den Musterungsausschuss und die Meldung zum Kriegsdienst.

Das Verhalten des jüngeren Sohnes Hiratas, der den Anweisungen des Vaters und der älteren Tochter nicht folgen will, wird von Hirat kritisiert: er sei schlecht erzogen. Shūhei erwiedert ihm, dass das von Charakter zeuge. Damit entschuldigt er beim Sohn des Freundes das Fehlen der Pflichterfüllung und Vervollkommnung, die er von sich und seinem eigenen Sohn so sehr erwartet.