Lilo Aureden (eigentlich: Charlotte Schwill; * 1912[1] in Deutschland[2]) war in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine Autorin von Ratgeber- und Kochbüchern, die zum Teil in Millionenauflagen erschienen.

„Charakteristisch für einen wesentlichen Teil der Kochliteratur der 50er und 60er Jahre ist sein belletristischer Stil, der „plaudernde“ Ton als zeittypischer Ausdruck vermeintlich ungezwungenen Lebensgefühls, wie ihn beispielsweise die Kochbücher der Reihe „Koche froh mit rororo“ oder Lilo Auredens „Was Männern so gut schmeckt“ spiegeln.“

Sabine Verk: Das Kochbuch für die „einfache“ bis „feine“ Küche[3]

Das Taschenbuch Was Männern so gut schmeckt erschien in den frühen 50er Jahren im List-Verlag als Originalausgabe und wurde bis in die 1990er Jahre vielfach nachgedruckt. Die bis 1964 verkauften 330.000 Exemplare machten das Buch zum damals bestverkauften List-Taschenbuch machte.[4] In der beginnenden Wirtschaftswunderzeit mit seiner „Fresswelle“ bot Aureden mit ihren Rezepten aus aller Welt „flippig-biedere Nierentischküche“ und einen internationalen kulinarischen Flair. Gegenüber älteren Kochbüchern mit eher traditioneller Hausmanskost war Auredens Konzept modern und setzte einen neuen Trend. [5] Wolfram Siebeck, der aus dem Buch lernte, „dass man Rosenkohl auch mit Parmesan zubereiten kann“[6], beschrieb die Gerichte in dem „Kultbuch“ als „eine Multikulti-Küche, befreit von aller deutschen Schwere und Schwerfälligkeit, mit exotischen Zutaten spielend“-[7]

Neben den Kochbuchtiteln galt Lilo Aureden aufgrund ihrer Ratgeber-Literatur auch als „Benimm-Dame der Nation“.[8] Ihr Ratgeber Schön sein, schön bleiben, ebenfalls in hunderttausendfacher Auflage gedruckt, erschien auch in niederländischer, polnischer, spanischer und hebräischer Sprache.

Titel (Auswahl)

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  • Was Männern so gut schmeckt. Eine kulinarische Weltreise in 500 Rezepten. List-Verlag, München 1954.
  • Schön sein, schön bleiben. Bertelsmann, 1955.
  • Heiraten will gelernt sein. Ein praktisches Ehebuch. List-Verlag, München 1957.
  • Was Frauen wissen sollten. Ein Ratgeber für die Frau. Engelhornverlag, Stuttgart 1985.
  • Sei schöner, Adam. Das Kosmetik- und Gesundheitsbrevier für Männer. Hahn, Berlin 1966.

Aufsätze

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  • Über eine Photographin: Elisabeth Hase. In: Photo Magazin. München 1950, S. 46–49.
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Einzelnachweise

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  1. Worldcat-Eintrag für Lilo Aureden. In: worldcat.org. Abgerufen am 2. Juli 2019 (englisch).
  2. Lilo Aureden: Was Männern so gut schmeckt (Klappentext). XX Auflage. List-Verlag, München 1958 (Digitalisat des Klappentextes).
  3. Das Kochbuch für die „einfache“ bis „feine“ Küche. In: Dieselbe u. a.: Geschmacksache (sic!). Kochbücher aus dem Museum für Volkskunde (= Schriften des Museums für Volkskunde. Band 20). Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1995, ISBN 3-88609-382-4, S. 27–31, hier S. 31.
  4. Daniela Völker: Taschenbuchverlage – eine Chronik. In: Stefan Neuhaus (Hrsg.): Das Buch für die Massen: Taschenbücher und ihre Verlage. Tectum Wissenschaftsverlag, 2014, ISBN 978-3-8288-6094-0, S. 133.
  5. Peter Peter: Hawaii-Toast und Mett-Igel – Wirtschaftswunderschlemmen. In: Kulturgeschichte der deutschen Küche. C.H.Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57224-1, S. 181.
  6. Susanne Kippenberger: Am Tisch: die kulinarische Bohème oder die Entdeckung der Lebenslust. Berlin Verlag, 2009, S. 97.
  7. Wolfram Siebeck: Einigkeit und Recht auf Eintopf. In: Die Zeit. 28. Dezember 2000, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 2. Juli 2019]).
  8. Gesche Sager: Fotostrecke - Bild 10 - Nylonstrümpfe. In: Spiegel Online. 20. Oktober 2008, abgerufen am 2. Juli 2019.