Bernhard Thiele

deutscher Handballfunktionär

Bernhard Thiele (* 11. Januar 1928 in Bremerhaven; † 27. Dezember 1991 in Bremen)[1] war ein deutscher Handballfunktionär.

Thiele betrieb beim Verein ATS Bremerhaven Leichtathletik und Handball. Er war ab 1947 beim Magistrat der Stadt Bremerhaven beruflich tätig. Thiele brachte sich in die Vereinsarbeit von ATS Bremerhaven zunächst als Jugend- und Pressewart ein.[1] Von 1960 bis 1969 war er Vorsitzender des Bremer Handballverbands.[2]

Anfang Mai 1972 übernahm er den Vorsitz des Deutschen Handballbunds und übte dieses Amt bis Oktober 1989 aus.[3] Er trat auf einem in Dortmund abgehaltenen außerordentlichen Bundestag des Verbandes zurück, zuvor hatten mehrere Vorsitzende von Regionalverbänden Thieles Rücktritt gefordert.[4] In seiner Amtszeit wurde die bundesdeutsche Nationalmannschaft 1978 Weltmeister.[5] 1979 erlaubte der DHB unter Thieles Führung den Bundesligisten erstmals Trikotwerbung.[6] Als sich die Nationalmannschaft in einem Leistungstief befand, forderten die Bundesliga-Spitzenfunktionäre Eugen Haas (Gummersbach) und Heinz Jacobsen (Kiel) im Frühjahr 1984 Thieles Rücktritt, da sie die Auftritte der DHB-Auswahl im Zusammenhang mit der Verbandsspitze sahen.[7] Kurz vor dem Ende von Thieles Amtszeit stieg die Nationalmannschaft bei der B-Weltmeisterschaft in die Drittklassigkeit ab.[4] Des Weiteren war Thiele stellvertretender Vorsitzender des Technischen Ausschusses der Internationalen Handballföderation.[2]

Im Berufsleben wurde Thiele 1977 in Bremen Geschäftsführer der Gesellschaft für öffentliche Bäder mbH.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Bernhard Thiele im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. November 2021 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. a b Handball in Bremen: Auf dem Weg zu neuen Ufern. In: Senator für Sport der Freien Hansestadt Bremen & Landessportbund Bremen e.V. (Hrsg.): Sport in Bremen und Bremerhaven. steintor: Bremen Verlags- und Buchhandelsgesellschaft mbH & Co., Bremen 1991, ISBN 3-926028-73-4.
  3. Ehemalige Präsidenten. In: Deutscher Handballbund. Abgerufen am 12. November 2021.
  4. a b „Überall dort, wo er nicht gebraucht wird“. In: Hamburger Abendblatt. 9. Oktober 1989, archiviert vom Original am 20. September 2022; abgerufen am 18. September 2022.
  5. Deutsche Handballer wurden Weltmeister. In: Mindener Tageblatt. 6. Februar 1978, abgerufen am 12. November 2021.
  6. Altes vom Hexxer: Das Böse und das Gute Trikot: Von den Anfängen der Werbung im Handball. In: Handball-Bundesliga GmbH. 10. November 2015, abgerufen am 12. November 2021.
  7. Kritik geäußert. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 3. Februar 1984, archiviert vom Original am 15. November 2021; abgerufen am 15. November 2021.