Bernhard Ziegler (Theologe)

deutscher Theologe und Hebraist
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Bernhard Ziegler (* 10. November 1496 in Gauernitz; † 2. Januar 1552[1][2] in Leipzig) war ein lutherischer Theologe, Hebraist und Reformator.

Bernhard Ziegler

Bernhard Ziegler stammte aus einer niederadeligen Familie und war der Sohn des herzoglich-sächsischen Rats und Hauptmanns in Friesland Caspar Ziegler auf Gauernitz und der Katharina von Miltitz sowie ein Cousin des Stiftshauptmanns Hieronymus Ziegler, dem Begründer der Linie Ziegler und Klipphausen.

1512 studierte er in Leipzig. Bei Antonius Margaritha lernte er Hebräisch.

Um 1521 wurde er Mönch im Kloster Altzella, verließ das Kloster aber wieder und wandte sich der Lehre Luthers zu. Wahrscheinlich hielt er sich ab Herbst 1526 mit Conrad Cordatus in Liegnitz auf, wohin auch Theodor Bibliander als Lehrer berufen wurde. Johann Heß gedachte in Briefen der Beredsamkeit seiner Gattin. Infolge der Pest stellte die Hochschule jedoch bald den Betrieb ein.

Ab 1525 wirkte er in Ansbach als Hebräischprofessor und Reformator. Hier war er Propst des Kollegiatstifts St. Gumbertus.

1540 gelangte er auf Empfehlung Martin Luthers und Philipp Melanchthons an die Universität Leipzig, wo er 1541 Bacc. Theol. und Lic. Theol., 1543 Dr. theol. wurde. Ab 1544 war er Mitglied der Theologischen Fakultät. Er war Präzeptor von Valentin Winsheim aus Dippoldiswalde.

Er bezog Partei für Matthias Lauterwald im Streit mit Osiander. Er stritt auch mit Michael Helding und Nikolaus von Amsdorf. Er kümmerte sich um die Familie des 1547 verstorbenen Dominicus Sleupner. Mit Zieglers Disputationsthese vom Himmel der Himmel wurde Osiander im Sommer 1549 bekannt.

Er gehörte zu den Sprachexperten, die Luther wiederholt zur Revision seiner deutschen Bibelübersetzung heranzog.

Bernhard Ziegler war verheiratet mit Anna von Krosigk und hinterließ einen Sohn namens Christoph, der Besitzer des Rittergutes Berbisdorf war, jedoch selbst keine Nachkommen hinterließ. Er ist in St. Pauli in Leipzig begraben.

  • Capita Disputationis de Ecclesia, Iustitia, Fide ac Ministerio eius, ex Iesaia, Leipzig 1544. (Digitalisat)
  • De Sacramento Altaris, Seu Coena Dominica et Missa, Leipzig 1548. (Digitalisat)
  • Oratio de coniunctione et unitate Christianorum, contra non necessarias separationes, et aemulationes perversas, Leipzig 1549. (Digitalisat)

Literatur

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  • Melchior Adam: Vitae Germanorum philosophorum…. Frankfurt am Main 1615, S. 140 f. (Digitalisat)
  • Jan Bergmann: Laterensis – Ein Kurzporträt des Hebraisten, Theologen und fast vergessenen Reformators Bernhard Ziegler (1496–1552). In: Archiv für Familiengeschichtsforschung, H. 2 (2011), S. 61–66.
  • Hermann Jordan: Reformation und gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth. Eine Vorgeschichte der Universität Erlangen, Teil 1: bis gegen 1560 (Quellen und Forschungen zur bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 1.1), Leipzig 1917, ins. S. 133–176.
  • Ziegler, Bernhard. In: Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel. Band 16, Personen T–Z und Nachträge. Stuttgart–Bad Cannstatt 2022, S. 375–376.
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Einzelnachweise

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  1. Joachim Camerarius: Oratio Uber der leich deß Ehrwirdigen unnd Edlen Herrn Bernhardten Ziglers, der heiligen Schrifft und Fürnemen Hebraischer Sprachen Doctorn. Gethan zu Leiptzig, in der Universitet Kirchen S. Pauls, durch den Hochgelerten Herrn Joachimum Camerarium, im anfang deß Jhars M. D. LII. am andern tag Januarij, Leipzig bei Andreas Richter 1566, in: Caspar Cruciger: Erklerung uber die Erste Epistel S. Pauli an Timotheum, Leipzig 1566.
  2. Brief Philipp Melanchthons an Johannes Bretschneider, Leipzig 7. Januar 1552, in: Corpus Reformatorum 7, S. 905, Nr. 5020: M. an Johannes Bretschneider [in Danzig]. - Leipzig, 7. Januar 1552. In: Melanchthons Briefwechsel – Regesten online. Abgerufen am 2. Juni 2023.